Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Handball: „Die Jugend ist unser Kapital!“

Handball

„Die Jugend ist unser Kapital!“

    • |
    Vor etwas mehr als einem Jahr standen die Zeichen auf Abschied, nun gehen Manuel Vilchez-Moreno (links) und Abteilungsleiter Johannes Bauer gemeinsam mit den TSV-Handballern in die neue Bayernliga-Saison.
    Vor etwas mehr als einem Jahr standen die Zeichen auf Abschied, nun gehen Manuel Vilchez-Moreno (links) und Abteilungsleiter Johannes Bauer gemeinsam mit den TSV-Handballern in die neue Bayernliga-Saison. Foto: Kleist

     Nun geht auch die „handballlose Zeit“ in Friedberg zu Ende. Am Wochenende nehmen die Bayernliga sowie die Landesliga wieder den Spielbetrieb auf. Wir fragten bei Friedbergs Abteilungsleiter Johannes Bauer, 50, und Trainer Manuel Vilchez-Moreno, 36, nach, wie es um die TSV-Handballer bestellt ist.

    Herr Bauer. Die erste Mannschaft der Friedberger Handballer startet ausnahmsweise an einem Sonntag um 16.30 Uhr in die Saison. Warum?

    Bauer: Wir haben das absichtlich so gelegt. Wir wollten zu einem „familienfreundlichen“ Termin starten. Zudem passt das zum Abschluss des Handballcamps, das die Handballschule Krischa Hannawald an diesem Wochenende bei uns abhält.

    Wie blickt der Trainer dem Auftakt gegen Erlangen-Bruck entgegen?

    Vilchez-Moreno: Wir sind froh, dass es jetzt endlich los geht. Die junge Mannschaft ist heiß drauf, in der neuen Liga loslegen zu können.

    Wie lief die Vorbereitung? Sind Sie mit den Ergebnissen zufrieden?

    Vilchez-Moreno: Wir haben im Juni mit Ausdauer und Athletik begonnen und zweimal die Woche trainiert. Ab Juli waren es vier Trainingseinheiten mit Ball. Wir haben einiges Trainingsspiele gegen Bayernligisten absolviert, um die Gegner kennen zu lernen. Beim Turnier in Fürstenfeldbruck haben wir den Drittligisten Rödelsee geschlagen.

    Wie sehr schmerzt die Pokalniederlage gegen den Liga-Konkurrenten TSV Haunstetten?

    Vilchez-Moreno: Da mussten wir ohne Stefan Knittl und Thomas Wagenpfeil auskommen – und wir haben nach dem Spiel gegen Niederraunau keine Pause gehabt. So lang die Kraft reichte, haben wir gut mitgehalten, das war das Wichtigste für mich.

    Die Mannschaft muss etliche hochkarätige Abgänge verkraften. Konnte man das kompensieren?

    Bauer: Die Abgänge schmerzen uns schon. Gerade Claudio Schneck als Abwehrchef und Andreas Dittiger als Führungsspieler waren wichtig, ebenso wie Fabian Maier-Hasselmann. Unsere Neuzugänge kommen aus unteren Klassen. Wir haben also keinen echten Führungsspieler – aber ich vertraue auf die Entwicklung der Mannschaft.

    Wie schätzen sie die neue Mannschaft ein?

    Bauer: Die Besonderheit ist, dass wie eine ganz junge Truppe haben. Es sind sechs Spieler der Jahrgänge 1994/95, die Jugend-Bundesliga gespielt haben, dabei – also eine Generation, die bei uns im Verein groß geworden ist. Dazu kommen ein paar alte Hasen wie Benjamin von Petersdorff, Lukas Aigner oder Thomas Wagenpfeil. Das ist eine gute Mischung, der ich einiges zutraue.

    Vilchez-Moreno: Die Mannschaft braucht Zeit, aber sie hat sicher Potenzial. Und wichtig ist, dass viele Spieler aus Friedberg kommen, das ist unsere Philosophie.

    Wie ist die Stimmung in der Mannschaft nach der deprimierenden letzten Saison?

    Bauer: Die Stimmung ist sehr gut, die Abstiege der ersten und zweiten Mannschaft waren zwar bedauerlich, aber kein Beinbruch. Was mich positiv stimmt, ist die Tatsache, dass außer Andreas Dittiger, der aus beruflichen Gründen nach Anzing wechselte, kein Friedberger den Verein verlassen hat. Das zeigt, dass die Abteilung intakt ist.

    Wie sehen Ihre Ziele für diese Saison aus?

    Vilchez-Moreno: Ich möchte so weit wie möglich oben mitspielen und ich will die junge Mannschaft weiter entwickeln. Bauer: Ich hoffe, dass der Klassenerhalt für uns kein Thema ist, sondern dass wir oben mit dabei sind. Allerdings ist auch der Aufstieg kein Thema für uns.

    Wer sind für Sie die Favoriten in der Bayernliga?

    Vilchez-Moreno: Ich kenne die Liga noch nicht so gut, aber Erlangen II, Anzing und vielleicht auch Waldbüttelbrunn oder Coburg schätze ich hoch ein. Die haben auch die nötigen finanziellen Mittel.

    Wie sieht es mit dem Unterbau, mit der zweiten Mannschaft und der Jugend aus?

    Bauer: In der zweiten Mannschaft haben wir eine ähnliche Konstellation wie in der „Ersten“ – die Truppe ist aber noch ein bisschen jünger. Bei der Jugend haben wir die Situation, dass wir erstmals seit langen Jahren keine Mannschaft in einer Bayernliga stellen können. Dennoch wollen wir natürlich auf die Jugend bauen und wir wollen auch versuchen, den Aufbau von ganz unten zu verbreitern.

    Wie soll das geschehen?

    Bauer: Wir machen eine Kooperation mit den Grundschulen mit dem Ziel, Handball dort wieder zu etablieren. Wir wollen einen Schulwettbewerb initiieren – ähnlich denen, die es im Fußball schon gibt. Zudem sind wir – nicht nur im Jugendbereich – im Hinblick auf die Trainer sehr gut aufgestellt mit Leuten wie Dieter Braun, René Schnitzlein, Stefan und Christoph Knittl, Alexander Polz oder Herbert Zwirlein, der Manuel bei der „Ersten“ unterstützt. Das sind alles B- und C-Schein-Inhaber.

    Eine Frage zum Schluss. Was wünschen Sie sich zum Start?

    Bauer: Ein Sieg gegen Erlangen-Bruck wäre natürlich wichtig. Und ich wünsche mir, dass die Stimmung in der Halle wieder so wird, wie sie es früher einmal war – und dass die Halle wieder voll ist. Vilchez-Moreno: Ich will natürlich einen Sieg und ich bin recht optimistisch, dass es klappt. Dafür haben wir hart gearbeitet und intensiv trainiert.

    Interview:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden