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Handball 3. Liga: Was für ein Spiel!

Handball 3. Liga

Was für ein Spiel!

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    Er war der „Mann des Spiels“ in einer insgesamt hervorragend agierenden Friedberger Mannschaft: Daniel Eberle. Der Torhüter, der normalerweise beim TSV II zwischen den Pfosten steht, brachte die Werfer des Spitzenreiters HSC Bad Neustadt reihenweise zur Verzweiflung.
    Er war der „Mann des Spiels“ in einer insgesamt hervorragend agierenden Friedberger Mannschaft: Daniel Eberle. Der Torhüter, der normalerweise beim TSV II zwischen den Pfosten steht, brachte die Werfer des Spitzenreiters HSC Bad Neustadt reihenweise zur Verzweiflung. Foto: Kolbert

    Den Friedberger Handballer haben für eine Sensation gesorgt – sie bezwangen den unangefochtenen Tabellenführer HSC Bad Neustadt mit 29:24 (12:13). Die Mannschaft bot eine klasse Leistung, überzeugte mit Kampf und Leidenschaft und hatte einen überragenden Akteur in ihren Reihen: Torhüter Daniel Eberle.

    Friedberg konnte gegen den großen Favoriten, der erst ein einziges Spiel verloren hatte, ohne Druck aufspielen. Und das tat das Team auch. Friedberg konnte auf seinen spanischen Spielertrainer Manuel Vilchez-Moreno zurückgreifen, er hatte seine Sprunggelenksverletzung überwunden und machte ein großes Spiel. Bei Bad Neustadt spielt mit Emil Feuchtmann der Bruder des früheren Friedberger Linksaußen Harald – ebenfalls ein chilenischer Nationalspieler. Mit sieben Toren stellte der Chilene seine Klasse unter Beweis. Bad Neustadt musste schon nach wenigen Minuten einen Ausfall verkraften: Kreisläufer Gerr verletzte sich bei einem unglücklichen Zusammenprall am Knie.

    Nach zehn Minuten lag Friedberg mit 5:2 vorne, aber dann ließ Bad Neustadt seine Klasse aufblitzen und glich innerhalb von 120 Sekunden aus. Aber die Partie blieb offen. Die Friedberger warfen sich mit Leidenschaft ins gefecht, eroberten immer wieder den Ball und kamen zu Toren. Auch nach dem 8:10 blieb Friedberg in der Partie. Bad Neustadt hatte sicher die besseren Einzelspieler, aber Friedberg machte das durch mannschaftliche Geschlossenheit wett. In der 24. Minute tauschte Trainer Harald Rosenberger seinen Keeper – brachte Daniel Eberle, den Torwart der „Zweiten“ für Benjamin von Petersdorff. Ein Glücksgriff, denn Eberle hielt überragend und war mit der Matchwinner.

    Mit einem knappen 12:13-Rückstand ging es in die Pause, Friedberg hatte noch alle Chancen. Und nach 35 Minuten hatte sich der TSV die Führung zurückerobert und als es nach zwei Dritteln des Spiels 20:16 stand, lag die Sensation so langsam in der Luft. Vor allem auch, weil Eberle nach wie vor glänzende Reflexe zeigte. Dennoch schlug Bad Neustadt zurück und zeigte mit zwei Toren innerhalb von 60 Sekunden, warum sie der souveräner Spitzenreiter in der 3. Liga sind.

    Bis zehn Minuten vor dem Ende blieb es eng, Friedberg führte aber immer mit einem oder zwei Toren. Im Positionsspiel hatte die Mannschaft aber Schwierigkeiten, die Kreisanspiele auf Panagiotis Erifopoulos wehrten die Gäste immer wieder ab und auch den Würfen von Jonathan Scholz und Miro Ilic war kein besseres Schicksal beschieden. Also sprang Vilchez-Moreno in die Bresche und sorgte mit seinen technisch erstklassigen Würfen für die Tore. Der Spanier, der immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, zeigte, was für ein starker Spieler er sein kann, wenn er gesund ist. Gegen seine Torabschlüsse sahen die groß gewachsene Deckung und Bad Neustadts Keeper kein Land. Doch das schönste Tor des Abends sollte Jonathan Scholz erzielen: In Unterzahl spielte Miro Ilic einen genauen Pass in den Kreis und Scholz vollendete den Kempatrick hoch in der Luft stehend zum 23:20 in der 53. Minute.

    Bad Neustadt hatte nun nichts mehr zuzusetzen. Daniel Eberle parierte freie Würfe in Serie – auch die von Gerry Hines, einem überragenden Spieler –, die Abwehr stand weiterhin bärenstark. So wurde es schließlich sogar ein ungefährdeter Erfolg, die vielen Zuschauer in der TSV-Halle applaudierten in letzten Minuten tollen Mannschaft stehend. Das 29:24 verschafft den Friedbergern etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt – jetzt haben sie drei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

    Friedberg v. Petersdorff (1.-24.; 57.-60.); Eberle (24.-57.); Bernhard, Wagenpfeil, Vilchez-Moreno (8), Ilic (3/3), Erifopoulos (2), Aigner (2), Abstreiter, Schneck (2), Maier-Hasselmann (1), Scholz (5/1), Dittiger (4), Lodemann (2)

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