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Härter durchgreifen

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Härter durchgreifen

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    Solche Aktionen wie diese Attacke gegen Friedbergs Thomas Wagenpfeil sollen auch in Zukunft hart geahndet werden, in der letzten Minute muss so ein Foul zur Roten Karte führen. Archivfoto: Peter Kleist
    Solche Aktionen wie diese Attacke gegen Friedbergs Thomas Wagenpfeil sollen auch in Zukunft hart geahndet werden, in der letzten Minute muss so ein Foul zur Roten Karte führen. Archivfoto: Peter Kleist

    Gegenstoß Künftig werden sich Torhüter zweimal überlegen, ob sie einen Gegenstoß unterbinden, aus ihrem Sechs-Meter-Raum laufen und versuchen, den steil gespielten Angriffsball abzufangen: sie riskieren eine Rote Karte und eine längere Sperre. Das Stürmer-Foul gibt es nicht mehr. Stößt der Torhüter mit dem Angreifer zusammen - egal, ob absichtlich oder unabsichtlich - trägt er die alleinige Schuld. Diese Regelung findet auch Aichachs Kritiker Mesch gut. "Ich wäre sogar dafür, dass der Torwart den Sechs-Meter-Raum nur verlassen darf, wenn seine Mannschaft im Angriff ist", sagt Mesch. Der Verband reagierte, weil die Verletzungsgefahr in der Vergangenheit groß war: Spieler rasselten zusammen, weil der Angreifer in der Vorwärtsbewegung nach hinten blickte und nicht auf den entgegenkommenden Torhüter achtete. Positiv äußert sich auch Hartmut Mayerhoffer. "Ich bin ein Freund dieser Regel", sagt der Trainer des Drittligisten TSV Friedberg. Er will, dass sein Torhüter mitspielt, habe ihn aber darauf hingewiesen, zurückhaltend zu agieren.

    Auszeit Bisher nutzte der Trainer den Zeitpunkt der Auszeit für taktische Zwecke: Er wartete neben dem Zeitnehmer auf den günstigsten Moment, um die Grüne Karte auf den Tisch zu legen. Das darf er jetzt nicht mehr. Verlässt er seine Coaching-Zone, muss er auch die Auszeit nehmen. Für Herbert Vornehm, Abteilungsleiter des TSV Haunstetten und jahrelang in der 2. Bundesliga als Schiedsrichter aktiv, notwendig. "Diese Mätzchen der Trainer sind jetzt vorbei", sagt er. Aichachs Coach Mesch sieht sich eines Mittels beraubt. Er hätte gerne weiter mit der Auszeit taktiert.

    Strafen Grundsätzlich sollen Schiedsrichter härter durchgreifen. Zwar gilt weiter das progressive Prinzip: Erst Gelbe Karten, dann Zeitstrafen, dann Rote Karten. Künftig kann es jedoch sofort Zeitstrafen geben, wenn ein Spieler im Lauf oder Sprung gestoßen wird.

    Ganz brisant wird die letzte Spielminute. Regelverstöße (1. bis zur 59. Minute) werden in ihr künftig anders bestraft. Beispiel: Verhindert ein Spieler einen Ein- oder Freiwurf, indem er sich vor den Werfer stellt, bekommt er in der letzten Minute die Rote Karte und wird für 14 Tage gesperrt. In den 59 Minuten zuvor erhält er eine zweiminütige Zeitstrafe.

    Schiedsrichter Vornehm ist klar, dass dies für Ärger sorgen kann. "Keiner wird erstmal wissen, ob das jetzt eine normale Verteidigungsaktion war oder ob man dafür die Rote Karte zeigen muss", so Vornehm. Schiedsrichter, gerade in den unteren Ligen, sind nicht zu beneiden, wenn sie in der eh meist hektischen Schlussphase schnelle Entscheidungen treffen müssen, die längere Sperren zur Folge haben. Aichachs Trainer Mesch und sein Friedberger Kollege Mayerhoffer haben ihre Spieler angewiesen, ruhig in der Schlussphase zu agieren und mal einen Zweikampf zu vermeiden. Mayerhoffer weiß aber, dass dies als Spieler unter dem Einfluss der Stimmung, der Emotionen und der Hektik kaum möglich ist. "Da will man das Tor verhindern und denkt nicht darüber nach, ob das jetzt Rot sein könnte", sagt er.

    Kritische Situationen

    Umsetzung Gerade in den unteren Klassen, in denen die Schiedsrichter nicht ganz so gut ausgebildet sind, wird es wohl zu kritischen Situationen kommen.

    Vornehm, der inzwischen in der Bayernliga pfeift, hofft, dass es nicht allzu viele Fehlentscheidungen gibt, bis sich die Regeländerungen eingependelt haben. Der kritische Mesch wäre schon zufrieden, wenn die Schiedsrichter eine klare Linie fahren und die Regeln nicht unterschiedlich auslegen.

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