Friedberg Lange mussten die Fußballer des TSV Friedberg darauf warten, dass sie einmal ein Saisoneröffnungsspiel auf eigenem Platz bestreiten dürfen. Im sechsten Jahr Bezirksliga-Zugehörigkeit nach dem Abstieg aus der BOl startet der TSV 1862 am heutigen Freitagabend um 18.30 Uhr erstmals mit einem Heimspiel – und dann gleich mit der Saisoneröffnungspartie.
„Neugablonz war jetzt vielleicht nicht der absolute Wunschgegner, doch wir freuen uns natürlich darauf, dass wir die Saison auf unserer Anlage eröffnen dürfen“, so TSV-Abteilungsleiter Marcus Mendel. Die Friedberger haben sich auch ein kleines Rahmenprogramm einfallen lassen: So wird die Stadtkapelle Friedberger die Zuschauer musikalisch unterhalten, ab 18.15 Uhr soll die Vorstellung der Mannschaften der Bezirksliga Süd erfolgen – auch wenn diese nicht komplett nach Friedberg kommen werden. „Sieben Vereine haben ihr Kommen zugesichert, einer hat abgesagt – der Rest hat auf unsere Einladung nicht einmal geantwortet“, meinte Mendel etwas enttäuscht. Doch davon wollen sich die Friedberger ihre Vorfreude auf den Saisonstart nicht vermiesen lassen.
Und ab 18.30 Uhr rollt dann der Ball – und eineinhalb Stunden später möchten die Friedberger am liebsten auch die ersten drei Punkte auf dem Konto haben. Doch sowohl Marcus Mendel als auch Trainer Reinhard Kindermann wissen, dass die Partie gegen Neugablonz alles andere als ein Selbstläufer wird. „Das ist eine unangenehme Mannschaft, die sehr schwer zu spielen ist. Da müssen wir höllisch aufpassen und dürfen uns nicht so viele vergebene Chancen leisten, wie in den beiden letzten Spielen gegen Ecknach und Meitingen“, meinte Mendel. In der vergangenen Saison gewann Friedberg das Heimspiel mit 4:3 – nach einem 1:3-Rückstand. In Neugablonz setzte man sich damals mit 4:1 durch.
Trainer Reinhard Kindermann findet es zudem bedauerlich, dass er nicht mit der Wunschformation beginnen kann. „Wir haben halt schon wieder Verletzungssorgen, uns fallen einige wichtige Akteure aus“, meinte der Ex-Profi. Besonders hart trifft ihn der Ausfall von Michael Holzberger, der mit einer Bänderverletzung am Knöchel ebenso zuschauen muss, wie Neuzugang Manuel Bader und Michael Antony. Auch die beiden letztgenannten laborieren an Knöchelproblemen herum, Antony hat so fast die komplette Vorbereitung verpasst. Zum Glück ist Kapitän Emi Miok wieder aus seinem Hochzeitsurlaub zurück und wird aller Voraussicht nach spielen können.
Mit der Vorbereitung waren Kindermann und Mendel zufrieden. Die Testphase überstand der TSV ungeschlagen, bezwang dabei auch höherklassige Gegner, doch das ist ab heute Abend alles Makulatur. „Jetzt zählt’s“, so Kindermann, der hofft dass sein junges Team das, was es in der Vorbereitung gezeigt hat, auch zum Punktspielstart umsetzen kann.
Zweimal bestritt der TSV in der jüngeren Vergangenheit ein Eröffnungsspiel in der Bezirksliga auf fremdem Terrain. Am 7. August 2002 gewann man bei den Sportfreunden Friedberg mit 2:0, am 3. August 2006 siegte man beim SV Mering mit 4:2 – vielleicht ein gutes Omen.
Folgender Kader soll den ersten Dreier in der neuen Saison einfahren: Lilli, Bures, Fischer, Miok, Slupik, Lehmann, Lang, Berglmeir, Kindermann, Karle, Pietruska, Pöhlmann, Lichtenstern, Schulz, Makowski, Huber. (Freitag, 18.30 Uhr).