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Fußball-Nachlese: Jubelgesänge und bittere Tränen

Fußball-Nachlese

Jubelgesänge und bittere Tränen

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    So schön und so ungerecht kann der Fußball sein. Hier knallen die Korken, dort fließen die Tränen – wie immer, wenn sich die Saison dem Ende entgegenneigt. Auch heuer gab es wieder die unterschiedlichsten Szenarien zu beobachten.

    In Wulfertshausen ging nach dem 6:0-Kantersieg gegen den SV Hammerschmiede die Post ab – verständlich, hatte das Team von Trainer Bastian Schaller doch damit die Meisterschaft in der Kreisklasse Augsburg-Mitte und den Aufstieg in die Kreisliga perfekt gemacht. Verständlich, dass die SVW-Kicker und ihre Fans dann die Nacht zum Tag machten und kräftig feierten. „Es ging im Sportheim bis um 4 Uhr morgens, dann noch privat in einem Partykeller weiter – und um Uhr 9 stand schon der Frühschoppen mit Weißwurstfrühstück an“, erzählte der Wulfertshauser Erfolgstrainer. Und er hatte neben dem sportlichen auch ein gesellschaftliches Lob für die Seinen parat: „Die Jungs können nicht nur kicken, sondern auch ganz schön feiern“, freute sich der 33-Jährige. Der Wulfertshauser Titelgewinn ist laut Schaller schon „eine kleine Sensation“ – gerechnet mit diesem Erfolg hatte niemand. Im Vorjahr musste man lange um den Klassenerhalt zittern – jetzt schaffte man die Meisterschaft. „Jetzt wollen wir auch die Klasse halten“, so Schaller. Nach dem letzten Aufstieg 2008/09 folgte in der Saison 2009/10 gleich der Abstieg – und das soll vermieden werden.

    Wenige Kilometer weiter nördlich indes sanken eine gute Stunde später die Akteure in den grün-weißen Trikots enttäuscht, ausgepumpt und leer auf den Rasen. Bis zur 91. Minute durfte sich der FC Stätzling auf die zweite Runde der Relegation zur Landesliga Südwest freuen – dann riss AindlingsSimon Knauer das Team von Trainer Helmut Riedl aus allen Träumen. Dessen 1:0 bedeutete Verlängerung – und hier ging dem Bezirksligisten dann die Kraft aus. Stätzling verlor mit 0:3 und bleibt damit in der Bezirksliga. „Eigentlich war das Ding fast schon über der Bühne, doch dann kam in der Nachspielzeit dieser Freistoß auf den Kopf von Knauer und der Ball senkte sich ins lange Eck. Und da war mir dann schon fast klar, dass wir nicht mehr die Kraft aufbringen würden, um noch zu bestehen“, analysierte FCS-Trainer Helmut Riedl am Tag danach. Der FCS war einfach platt nach einer grandiosen Frühjahrsrunde, die man fast durchgängig mit denselben Akteuren – und unterstützt von der Jugend – bestreiten musste. „Wir haben nach dem tollen Spiel am Mittwoch auch in Aindling 60 Minuten gut mitgehalten und kaum etwas zugelassen – und dann unserem Kräfteverschleiß Tribut zollen müssen“, erklärte Riedl. Die verletzten Markus Rolle und Patrick Szilagyi waren nicht zu ersetzen. „Auch wenn es absolut bitter war, in der Verlängerung waren wir stehend k.o. und haben verdient verloren“, gab der Trainer unumwunden zu.

    Absolut leer und enttäuscht waren auch die Akteure des BC Rinnenthal – sie hatten auf der Anlage des TSV Friedberg vor über 600 Zuschauern das Entscheidungsspiel gegen den TSV Leitershofen mit 1:2 nach Verlängerung verloren und stehen damit als siebter Direktabsteiger aus den Kreisligen Augsburg und Ost fest. „Das Tor ist zu einem Zeitpunkt gefallen, zu dem ich eigentlich keine Bedenken mehr hatte, dass noch was passieren könnte“, so ein geknickter BCR-Trainer Jochen Frankl. Unmittelbar vor der Pause in der Verlängerung leistete sich der BCR einen kapitalen Bock in der Vorwärtsbewegung und lief in den entscheidenden Konter. Frankl hatte vor der Verlängerung noch versucht, die Seinen „heiß“ zu machen – vergeblich. Der BCR vermochte es nicht, die beileibe nicht sattelfeste Leitershofer Defensive unter Druck zu setzen. „Die erste Halbzeit war noch ganz gut, dann war’s einfach zu wenig, was wir geboten haben“, so der Trainer. Leitershofen war im entscheidenden Moment einfach cleverer und der BCR machte eben auch in diesem entscheidenden Spiel wieder zu viele vermeidbare Fehler. „Das ist das Manko, das uns die ganze Frühjahrsrunde durch begleitet hat“, so Frankl, der seinem Nachfolger Marco Surauer gerne einen Kreisligisten übergeben hätte. Mit dem neuen Mann will der BCR so schnell wie möglich wieder aufsteigen.

    Am Vatertag hatten die Sport-Freunde Bachern noch gefeiert – schließlich hatte man im vorgezogenen Spiel Firnhaberau mit 5:1 bezwungen und sich die Chance auf den Klassenerhalt in der Kreisklasse Augsburg-Mitte bewahrt. Am Sonntagnachmittag herrschte dann Betroffenheit bei Bacherns Aktiven und Verantwortlichen – die 1:3-Niederlage gegen Öz Akdeniz verurteilte die Sport-Freunde zum Abstieg in die A-Klasse. Auch Bachern geht mit einem neuen Coach in die neue Saison: Christopher Fischer kommt und strebt den Wiederaufstieg an.

    In der Kreisklasse Aichach fiel auch eine Entscheidung – nämlich die nach dem zweiten Absteiger. Neben Türk Schrobenhausen erwischte es den Aufsteiger FC Laimering/Rieden. Nach dem 0:2 im Dasinger Ortsderby gegen den TSV Dasing stehen die Laimeringer als Absteiger fest – auch ein Sieg hätte dem Team des scheidenden Trainers Thomas Greppmeir nicht mehr geholfen. Denn der TSV Friedberg II holte mit dem 2:2 gegen den Relegationsanwärter Hollenbach den letzten, zum Klassenerhalt noch fehlenden Punkt. Vor allem in der ersten Halbzeit überzeugten die Friedberger auf der ganzen Linie. „Wenn wir öfter so gespielt hätten, hätten wir nicht so zittern müssen“, meinte TSV-Abteilungsleiter Marcus Mendel. Der ist nach wie vor auf Trainersuche für seine erste Mannschaft. Thomas Maier, bislang Trainer des BC Adelzhausen und beim TSV im Gespräch, geht nicht nach Friedberg, sondern zum TSV Haunstetten.

    Etwas bangen um den zweiten Platz in der Augsburger Kreisklassen-Gruppe muss der FC Stätzling II nach dem 3:3 gegen Kissing II. Nun ist man punktgleich mit dem Türk JKV – und der ist am letzten Spieltag Gegner des SV Mering II, der mit einem 1:0 gegen Bärenkeller seine Chancen auf den Klassenerhalt wahrte. Pikanterie am Rande: Stätzling spielt an Pfingsten gegen Bärenkeller – den Meringer Konkurrenten im Abstiegskampf. „Die können uns helfen und wir ihnen“, so FCS-Trainer Christian Jauernig.

    Und im Süden des Landkreises hatte noch ein weiterer Verein Grund zur Freude: der SV Ried. Das Team von Michael Meisetschläger stand schon vor Wochenfrist als Aufsteiger in die Kreisklasse fest, vor dem 4:2 gegen Klingen im letzten Heimspiel gab es noch die Gratulation vom Vorsitzenden Josef Kölnsperger.

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