An die letzten Auftritte von Meringer Fußballern in der Landesliga erinnern sich nur mehr die ganz Alten unter den MSV-Fußballfans. 1968 stiegen die Rot-Weißen nach fünfjähriger Zugehörigkeit zur damals vierthöchsten deutschen Klasse ab. Nun feiert der MSV sein Comeback in der neu geschaffenen Landesliga Südwest – und zwar am heutigen Samstag um 15 Uhr mit dem Heimspiel gegen den Nachbarn FC Königsbrunn.
Fünf Jahre kickten die Meringer ab 1963 mit Akteuren wie Bigiel, Lobinger, Wolferstetter oder Baumüller in der Landesliga, doch nach dem Abstieg ging es peu à peu abwärts. Bis hinunter in die Niederungen der B-Klasse (jetzt Kreisklasse) führte der Meringer Weg, im letzten Jahrzehnt indes ging es wieder aufwärts – in den letzten beiden Jahren geradezu kometenhaft. Unter Günter Bayer schafften die Meringer den Sprung in die Bezirksoberliga (2010/11) und am Ende der vergangenen Saison 2011/12 stand aufgrund der großen Ligenreform im bayerischen Fußball der Aufstieg in die Landesliga fest. Interessante Notiz am Rande: Schon 1963 hatten die Meringer bei ihrem Aufstieg in die Landesliga von einer Reform im deutschen Fußball profitiert – nämlich von der Abschaffung der Amateuroberligen und der Einführung der Bundesliga, die 1963/64 in ihre erste Saison ging.
Die Stimmung beim SV Mering ist verständlicherweise bestens, alle – Spieler, Vorstand, Umfeld – fiebern der neuen Saison entgegen. Trainer Bayer geht ohne größere Personalsorgen in das erste Spiel der Saison – einzig auf Verteidiger Bujar Bitic muss er verzichten. Der hatte im Pokal gegen Freising die Rote Karte gesehen und wurde bis zum 31. Juli gesperrt. Damit wird er dem MSV an den ersten drei Spieltagen nicht zur Verfügung stehen. Dafür aber haben Stefan Wiedemann und Martin Weng wieder trainiert. Über seine Anfangsformation schweigt sich Günter Bayer noch aus: „Das werde ich kurzfristig entscheiden.“
Der Rahmen also passt – das Spiel wurde wegen des Marktfestes (100 Jahre Markt Mering) auf den Samstag vorverlegt – jetzt müsste nur noch das sportliche Ergebnis passen. Doch Bayer warnt vor zu hohen Erwartungen, zumal der Gegner keinesfalls unterschätzt werden dürfe. „Ich habe gehörigen Respekt vor der Mannschaft von Trainer Dietmar Fuhrmann. Königsbrunn hat in der Vorbereitung einige überzeugende Ergebnisse abgeliefert“, so Bayer. Das Derby werde alles andere als ein Zuckerschlecken, der MSV-Coach rechnet mit einem Duell auf Augenhöhe.
Auf einen Königsbrunner Spieler freut sich Bayer ganz besonders: auf Alex Reich. Der hat den MSV verlassen, um beim FCK eine neue sportliche Herausforderung zu suchen. „So wie ich höre, wird er auch in der Startformation stehen“, meinte Bayer.
Eines steht auch fest, nämlich dass es nach dem Spiel zusammen mit den Königsbrunner Gästen aufs Marktfest geht. „Wir werden komplett dorthin gehen – und zwar mit den Spielerfrauen und in Tracht“, versprach Bayer. Und natürlich würde es der Fußballlehrer gerne sehen, wenn man auf dem Marktfest auch auf einen Meringer Sieg anstoßen könnte.