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Fußball: Die VIPs haben den längeren Atem

Fußball

Die VIPs haben den längeren Atem

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    Die Statements der Trainer hörten sich an wie nahezu nach jedem beliebigen Punktspiel: „Es war der erwartet schwere Gegner, und wir waren erst in der Schlussphase konditionell besser“, oder: „Wir haben den verletzungsbedingten Ausfall unseres Doppeltorschützen nicht kompensieren können.“ Wäre da nicht das breite Grinsen in den Gesichtern der Trainer Günter Bayer und Martin Weiderer zu sehen gewesen. Die Aussagen nach dem Prominenten-Spiel anlässlich des 90. Geburtstags des SV Mering waren nämlich augenzwinkernd und alles andere als ernst gemeint.

    Knapp 60 Minuten hatte sich eine Auswahl von Meringer Allstars – als Kapitän angeführt vom 75 Jahre alten Norbert Lobinger – mit einer VIP-Auswahl aus der Marktgemeinde „duelliert“. Und die VIPs, in deren Reihen Pfarrer Thomas Schwartz als Torwart und Spielführer glänzte, hatten letztlich den längeren Atem – sie siegten am Ende mit 7:4. Allerdings muss man auch fairerweise betonen, dass die Prominenten-Auswahl mit Alex Reich, Matthias Nusko und natürlich vor allem mit FCA-Profi Sascha Mölders Fußballer aufbot, die „voll im Saft“ stehen.

    Doch das Ergebnis war vor den rund 400 Zuschauern, die ihren Spaß an dem munteren Kick hatten, eindeutig Nebensache. Dabei schenkten sich die Teams nichts: MSV-Präsident Georg Resch, der als Schiedsrichter fungierte, musste mehrmals den „Gelben Karton“ zücken. „Da hat so manchen der Ehrgeiz gepackt“, meinte Resch, der in der ersten Halbzeit an den legendären Bundesliga-Schiedsrichter Wolf-Dieter Ahlenfelder erinnerte: Resch pfiff drei Minuten zu früh zur Pause, Ahlenfelder hatte dies 1975 beim Spiel Bremen gegen Hannover auch getan – allerdings waren es damals gleich zwölf Minuten, die der Unparteiische beinahe unterschlagen hätte.

    Die Taktik der Prominenten, die von MSV-Coach Günter Bayer und Holger Wahl betreut wurden, war einfach. „Wir haben einen Bankensturm, verzögern mit den Politikern das Spiel im Mittelfeld, und hinten hilft uns der liebe Gott, dass wir keinen reinkriegen“, war die Marschroute. Das mit dem „keinen reinkriegen“ klappte zwar nicht, am Ende aber durften sich die VIPs über den Sieg freuen.

    Das Spiel lebte aber auch von so manchen nett gemeinten Frozzeleien. Als Resch ein Foul von Bürgermeister Hans-Dieter Kandler – der überraschend „rechts“ spielen musste – mit Freistoß für denselben „ahndete“, kam von der Allstar-Bank der süffisante Spruch: „Deswegen baut er dir dein Sportheim auch nicht schneller!“ So mancher musste dem Alter Tribut zollen und mit der einen oder anderen kleinen Blessur aufgeben. „Jetzt wisst ihr, warum unser Kader so groß war“, meinte Libero Ludwig Huber angesichts der lädierten Thomas Schwartz und Christian Baumüller auf der Bank. Dabei hatte Schwartz kurz vor seiner Auswechslung noch Szenenapplaus für eine Parade gegen einen strammen Schuss von Paulo Bicho erhalten. „Ich hab noch nie einen besseren Pfarrer im Tor gesehen“, lobte Ludwig Huber. Thomas Schwartz nahm’s mit Humor: „Ich geb’ dir dann auch die Letzte Ölung“, scherzte er.

    Der Star der jüngeren Zuschauer war eindeutig Sascha Mölders, der von Günter Bayer immer wieder eingesetzt wurde – nicht ohne die Warnung „pass auf“. Mölders hielt sich dran, bereitete ein Tor vor und erfüllte auch seinen jugendlichen Fans mit dem Treffer zum 3:3 deren Wunsch, er möge ein Tor schießen.

    Der schönste Treffer des Tages aber gelang zweifelsfrei den Allstars: Der herrliche Flugkopfball von Stefan Kitzberger nach Flanke von Paulo Bicho zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich war aller Ehren wert.

    Am Ende aber setzten sich die VIPs mit 7:4 durch, obwohl die Allstars mit 1:0, 3:2 und 4:3 dreimal geführt hatten. Aber wie gesagt, das Ergebnis war Nebensache – und alle hatten ihren Spaß.

    Bilder vom Spiel finden Sie hier

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