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Fußball: Das Spiel soll schneller werden - die neuen Regeln

Fußball

Das Spiel soll schneller werden - die neuen Regeln

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    Gelbe, Gelb-Rote und Rote Karten können auch nach der Fortsetzung des Spiels durch einen schnellen Freistoß noch gezeigt werden – bei der nächsten Spielunterbrechung. Karten gibt es ab sofort auch für Trainer und Offizielle auf der Bank.
    Gelbe, Gelb-Rote und Rote Karten können auch nach der Fortsetzung des Spiels durch einen schnellen Freistoß noch gezeigt werden – bei der nächsten Spielunterbrechung. Karten gibt es ab sofort auch für Trainer und Offizielle auf der Bank. Foto: Peter Kleist

    Stringentes Durchgreifen bei Spielverzögerungen, Gelbe und Rote Karten für Trainer, Münzwurf, schnellere Auswechslungen: Mit dem Start in die Saison 2019/20 kommen auch in den Ligen des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) bis hinunter zu den C-Klassen die modifizierten Fußballregeln des International Football Association Board (IFAB) zum Tragen, die in Bayern zum 1. Juli 2019 in Kraft getreten sind.

    Zeitspiel wird sofort geahndet

    Zusammengefasst lässt sich sagen: Das Spiel soll und wird schneller werden! Wer bewusst auf Zeit spielt, wird bestraft. Um bei einem Spielerwechsel unnötiges Zeitspiel zu vermeiden, muss der ausgewechselte Akteur das Spielfeld ab sofort über die nächste Begrenzungslinie, also den kürzesten Weg, verlassen – und nicht mehr wie bisher an der Mittellinie. Eine schnelle Spielfortsetzung bei Freistößen ist künftig auch dann möglich, wenn der Unparteiische einen Spieler mit Gelb oder Rot verwarnen möchte. Die Verwarnung kann der Schiedsrichter jetzt bei der nächsten Spielunterbrechung vornehmen. Generell wird künftig Zeitspiel wesentlich schneller und konsequenter geahndet: „Ab jetzt wird auch im Fußball sofort bestraft, wenn nach dem Pfiff der Spieler, gegen den entschieden wurde, oder ein Teamkollege den Ball nicht sofort liegen lässt und damit das Spiel verzögert. Das wird so in anderen Sportarten wie Handball, Basketball oder Eishockey seit Jahren praktiziert und ist bei allen absolut akzeptiert. Ab sofort gehört also auch im Fußball das obligatorische Ball in die Hand nehmen und wegtragen oder festhalten der Vergangenheit an. Zeitspiel ist schlichtweg eine disziplinlose Unsportlichkeit. Das war schon immer so, ab sofort wird aber deutlich härter durchgegriffen. Da können wir uns in Sachen eines fairen Umgangs etwas von anderen Ballsportarten abschauen“, erklärt Verbands-Schiedsrichter-Obmann Walter Moritz aus Haßfurt.

    Karten auch für Trainer

    Darüber hinaus gibt es aber noch einige weitere Neuerungen: Bei unsportlichem Verhalten kann es auch für Trainer und Offizielle ab sofort die Gelbe, die Gelb-Rote und Rote Karte geben. Kann der Schiedsrichter den Übeltäter zwar einer Mannschaft zuordnen, ihn aber nicht zweifelsfrei identifizieren, ist es fortan möglich, die Verwarnung stellvertretend an den Trainer des jeweiligen Teams auszusprechen. Tor nach Handspiel? Gibt es nicht mehr – jedes Tor, das mit der Hand oder dem Arm erzielt wird, ist ab sofort irregulär. Dabei spielt es keine Rolle, ob Absicht vorliegt oder nicht. Auch wenn im Vorfeld des Torerfolgs die Hand oder der Arm zum Einsatz gekommen und dadurch ein Vorteil entstanden ist, wird dies vom Schiedsrichter geahndet.

    Die Änderungen in der Übersicht

    MünzwurfDas Team, das den Münzwurf gewinnt, darf ab der kommenden Spielzeit wählen, ob es den Anstoß ausführt oder die Spielrichtung bestimmt. Erstere Option stand bislang nicht zur Wahl.

    Abstoß des Torhüters Der Ball muss bei einem Abstoß den Strafraum nicht mehr verlassen. Der Ball ist bereits dann im Spiel, sobald er mit dem Fuß gespielt wurde und sich eindeutig bewegt.

    Selbiges gilt für einen direkten oder indirekten Freistoß der verteidigenden Mannschaft im eigenen Strafraum.

    Elfmeter Bei der Ausführung eines Strafstoßes dürfen sich die Torpfosten, die Querlatte und das Tornetz nicht bewegen und der Torhüter darf sie nicht berühren. Weiter muss sich der Torhüter bei der Ausführung des Elfmeters mit mindestens einem Teil seines Fußes auf oder über der Linie befinden und darf nicht hinter der Linie stehen.

    Mauer bei Freistoß Bei einer Abwehrmauer mit mindestens drei Spielern müssen alle Spieler des angreifenden Teams einen Abstand von mindestens einem Meter zur Mauer einhalten. Nichteinhalten des Abstands wird mit indirektem Freistoß geahndet. Es dürfen also nur noch Spieler der verteidigenden Mannschaft in der Mauer stehen.

    Schiedsrichterball Ein Schiedsrichterball erfolgt nur noch mit einem Spieler. Und zwar mit einem Spieler des Teams, das zuletzt in Ballbesitz war – an der Stelle, an der der Ball zuletzt berührt wurde. Alle anderen Spieler müssen einen Abstand von mindestens vier Metern einhalten. Bei einer Spielunterbrechung im Strafraum erfolgt der Schiedsrichterball mit dem Torhüter.

    Abstand bei Einwurf Die gegnerischen Spieler müssen einen Abstand von mindestens zwei Metern zur Stelle auf der Seitenlinie einhalten, an der der Einwurf auszuführen ist – selbst wenn der einwerfende Spieler hinter der Linie steht.

    Richtungsänderung des Balles durch Schiedsrichter Der Schiedsrichter ist nicht mehr – wie bisher – „Luft“. Wenn der Ball den Schiedsrichter – oder einen anderen Spieloffiziellen – berührt und danach ins Tor geht, der Ballbesitz wechselt oder ein Angriff gestartet wird, gibt es einen Schiedsrichterball.

    Rückpass-Regelung Wenn der Torhüter den Ball nach einem Einwurf oder einem absichtlichen Zuspiel eines Mitspielers bei einem Klärungsversuch eindeutig mit dem Fuß gespielt oder zu spielen versucht hat, darf er den Ball in die Hand nehmen.

    Spielkleidung Unterhemden dürfen mehrfarbig oder gemustert sein, sofern sie in exakt demselben Muster oder denselben Farben wie die Trikotärmel gehalten sind. (bfv)

    Ein Video zu den neuen Regeln, die seit dem 1. Juli gelten, finden Sie auch bei uns im Internet unter

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