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Finanzen: Bitte nicht zu lang warm duschen

Finanzen

Bitte nicht zu lang warm duschen

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    Auch die Sportvereine müssen sich aus Kostengründen darum kümmern, wo warmes Duschwasser herkommt.
    Auch die Sportvereine müssen sich aus Kostengründen darum kümmern, wo warmes Duschwasser herkommt. Foto: Foto: dpa

    Aichach-Friedberg Duschen, Plätze, Hallen – die Sportstätten eines Vereins müssen nicht nur sauber gemacht und gepflegt werden, sie verursachen auch Betriebskosten. Diese jedoch sind in den vergangenen Jahren aufgrund der verteuerten Energiepreise gestiegen.

    In einigen Vereinen des Landkreises stehen die Vorsitzenden diesen Veränderungen mehr oder minder machtlos gegenüber. In anderen wiederum hat man bereits etwas unternommen oder ist im Begriff, dies zu tun.

    Beim FC Stätzling etwa wird in den nächsten Wochen ein Team des Bayerischen Landessportverbands (BLSV) zu Besuch sein. Mithilfe der Abrechnungen der vergangenen Jahre unterziehen die Energieexperten des Verbands dann die Anlagen einem sogenannten Klima-Check – ein Angebot, mit dem der BLSV seit 2009 dazu beitragen will, die Vereine finanziell zu entlasten.

    Das Resultat kann dabei ganz unterschiedlich ausfallen. Manchmal handelt es sich lediglich um einen alten Kühlschrank, der in einer Kellerecke steht, sich aber als Stromfresser herausstellt. In anderen Fällen aber springen gänzliche neue Betriebskonzepte für die Flutlichtanlagen oder sogar die Idee für einen neuen Pufferspeicher für das Warmwasser heraus – so geschehen beim TSV Rehling oder der SG Mauerbach.

    In Stätzling erhofft sich der zweite Vorsitzende Jürgen Reinthaler ebenfalls Anregungen durch den Klima-Check. „Wir sind offen für jegliche Verbesserungsvorschläge“, sagt er im Hinblick auf die Überprüfung. In Angriff genommen habe man das Thema Energiekosten aber bereits vor zehn Jahren. So lange schon befindet sich eine Solaranlage auf dem Dach des Sportheims. Mit ihr wird das Warmwasser für die Duschen und die Sanitäranlagen in den Umkleiden gewonnen.

    Viel Wasser ist zudem nötig, um die Plätze instand zu halten. In Stätzling geschieht dies derzeit, wie in vielen Vereinen, mit Wasser aus der Leitung. „Die Kosten, die uns dadurch entstehen, sind für uns ein Problem“, sagt Reinthaler. „Doch da geht es nicht nur uns so“, fügt er an.

    Ebenfalls für den Klima-Check angemeldet hat sich der TSV Friedberg. Auch hier erhofft man sich eine „Optimierung“, so Karsten Weigl, der Vorsitzende. „Wir wollen uns in dieser Sache von Profis helfen lassen, da wir selbst nicht vom Fach sind“, begründet er die Entscheidung für den anstehenden Energiecheck. Im kommenden Jahr laufen zudem langfristige Lieferverträge für Strom aus und der Verein geht von steigenden Kosten aus, die mit dem Vertragswechsel auf ihn zukommen werden. „Da fragen wir uns natürlich: Wo kann man sparen“, so Weigl. Eine Photovoltaik- oder Solaranlage komme für das Gebäude nicht infrage. „Dafür ist das Dach baulich nicht geeignet“, sagt er. Was Heizung- oder Warmwasser angehe, sei man daher in den Möglichkeiten von vornherein begrenzt. Auch die Bewässerung der Plätze sei ein Posten, der sich deutlich bemerkbar mache. „Obwohl wir bereits versuchen, durch Düngung und mithilfe auf das Wetter angepasster Besprenkelung möglichst wenig zu wässern“, so Weigl.

    Mit etwas Glück und Geduld ergibt sich im Hinblick auf die Platzbewässerung für den TC Dasing bald eine segensreiche Neuerung. Ein Brunnen, den die Gemeinde in der Nähe schlagen will, könnte bald der Quell des Wassers für die Plätze des Clubs sein – und zwar gratis.

    Weil das Wasser für den TC Mering alles andere als kostenlos aus der Leitung kommt, werden die Mitglieder hier dazu angehalten, nach dem Training nicht unnötig lange zu duschen und im Winter die Fenster nicht zu lange geöffnet zu lassen. „Wir argumentieren dabei damit, dass es unser aller Geld ist, das wir dadurch einsparen können“, sagt Margarete Krupna, die Vorsitzende. „Das wird schließlich alles über die Mitgliedsbeiträge finanziert.“

    Gänzlich ausgeliefert ist man den Wasser- und Strompreisen allerdings auch in Mering nicht. Vor drei Jahren ging die Heizung der Anlage kaputt. Dies wurde zum Anlass genommen, eine Solaranlage auf dem Dach zu installieren, mit der inzwischen der Großteil des Wassers erwärmt wird. „Dieser Weitblick, den wir damals hatten, der kommt uns jetzt zugute“, sagt Krupna.

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