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Die Grenzen der Kapazität fast erreicht

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Die Grenzen der Kapazität fast erreicht

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    Ballkinder, Bürgermeister, Sieger und Turnierverantwortliche stellten sich am Ende des ITF-Future-Cups zum Erinnerungsbild auf. Rechts Turnierdirektor Stephan Pasdera. Foto: Peter Kleist
    Ballkinder, Bürgermeister, Sieger und Turnierverantwortliche stellten sich am Ende des ITF-Future-Cups zum Erinnerungsbild auf. Rechts Turnierdirektor Stephan Pasdera. Foto: Peter Kleist Foto: Peter Kleist

    Das siebte ITF-Future-Turnier war so gut wie noch nie besetzt. Wie fällt Ihr Fazit nach dieser Turnierwoche aus, was sagen Sie zum sportlichen Niveau des Turniers?

    Pasdera: Das Feld war diesmal äußerst homogen besetzt, was auch an der Tatsache abzulesen ist, dass drei der vier Halbfinalisten in den ersten Runden Satzverluste hinnehmen mussten. Der spätere Turniersieger Augustin Gensse stand im Viertelfinale schon unmittelbar vor dem Turnieraus und musste drei Matchbälle in Folge abwehren. Auch bei seinem Sieg gegen David Thurner machten nur einige wenige Bälle den Unterschied aus. Vor diesem Hintergrund war es vielleicht nur dem Zufall geschuldet, dass die Nummer eins bis vier der Setzliste im Halbfinale standen. Interessant war auch, mit dem 37-jährigen Franzosen Antony Dupuis erstmals einen ehemaligen Top-100-Spieler hautnah zu erleben, der in seiner jetzt ausklingenden Karriere schon Namen wie Murray, Tsonga oder Novak Djokovic geschlagen hat.

    Das Doppelfinale fand heuer erstmals am Freitagabend statt. Was war der Grund für diese Entscheidung und wird man diese Regelung beibehalten?

    Pasdera: Es gab zwei wesentliche Gründe, die dies am Donnerstag bei der Erstellung des Spielplans sinnvoll erscheinen ließen: Zum einen hätten wir - auch in Anbetracht der Wetteraussichten - Schwierigkeiten mit dem weiteren Terminplan bekommen, wenn Gensse sein zu diesem Zeitpunkt noch ausstehendes Doppel-Halbfinale gewonnen hätte. Das zweite Kriterium für die Entscheidung war schlicht und einfach Rücksicht auf die übrigen Spieler und deren Anreise zu den Turnieren der Folgewoche. Da die Gründe hier also sehr individuell waren, ist daraus nichts für die Zukunft abzuleiten. Im übrigen binden wir bei der Erstellung der Zeitpläne auch immer unseren Supervisor Sören Friemel mit seiner langjährigen Erfahrung bei den Grand-Slam-Turnieren und Daviscup-Begegnungen mit ein.

    Waren Sie mit der Zuschauerresonanz zufrieden?

    Pasdera: Ganz eindeutig mehr als zufrieden. Unsere Anlage stieß nicht nur beim Einzel-Finale und den Auftritten von David Thurner an die Grenzen ihrer Kapazität. Ohne den Regen am Freitag hätten wir bei einer Gesamtzuschauerzahl von circa 3800 den Rekord aus dem Vorjahr (damals waren es 4000 Fans) vermutlich übertroffen.

    Das Turnier hatte heuer erstmals keinen großen Namenssponsor. Ist der TCF als Veranstalter finanziell dennoch über die Runden gekommen?

    Pasdera: Wir konnten zwar dank unserem neuen Presenting-Sponsor Zobelpark sowie zwei weiteren neuen Partnern zusätzliche Einnahmen generieren, die aber leider nicht ausreichen, um die entstandene Lücke zu schließen. Auch die Entwicklung des Dollarkurses war nachteilig. Wir mussten also wie bei der Generalversammlung des Vereins im vergangenen November bereits befürchtet und angekündigt Mittel des Vereins aufwenden.

    Sind Sie auf der Suche nach einem neuen Hauptsponsor schon weiter gekommen?

    Pasdera: Es haben sich im Verlauf des Turniers einige neue Kontakte ergeben, die uns hoffen lassen, 2011 wieder einen Titelsponsor präsentieren zu können. Es haben aber noch keine konkreten Gespräche stattgefunden.

    Der Eintritt zu den Turnieren war bislang immer frei. Hat man schon darüber nachgedacht, eventuell doch von den Zuschauern einen kleinen Obolus zu verlangen?

    Pasdera: Unsere Überlegungen dazu sind beinahe so alt wie das Turnier selbst. Wir sehen jedoch bislang die Problematik, dass zahlende Zuschauer eine verbesserte Infrastruktur mit Sitzplätzen für alle erwarten oder gar fordern. Wir müssten dann über eine Zusatztribüne nachdenken, die zunächst erst einmal weiterer Kosten verursacht. Deren Refinanzierung wäre dann aber wiederum abhängig von der Zuschauerzahl und somit auch der Witterung. Eine Entscheidung, ob wir weiterhin keinen Eintritt verlangen würden, steht also noch aus.

    Wie wichtig ist dieses Turnier für Friedberg und den TCF?

    Pasdera: Objektiv ist es sicherlich nur schwer bis gar nicht messbar. Ich persönlich glaube jedoch, dass wir es mit dem Turnier geschafft haben, Friedberg in der bayerischen Tennisszene zu einem hohen Bekanntheitsgrad zu verhelfen. Und beim Deutschen Tennis Bund in Hamburg denkt man mittlerweile bei Friedberg sofort an Bayern und nicht an Hessen. Das Turnier hat sicher auch zur positiven Entwicklung der Mitgliederzahlen im Verein mit beigetragen, hier ist aber die herausragende Arbeit unseres Trainers und Jugendleiters Jiri Zavadil noch entscheidender.

    (Die Fragen stellte Peter Kleist).

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