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Behindertensport: Das Fernziel des Friedbergers Leander Kress heißt Paralympics 2022

Behindertensport

Das Fernziel des Friedbergers Leander Kress heißt Paralympics 2022

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    War beim Saisonstart im niederländischen Landgraaf schon recht gut in Form: der Friedberger Leander Kress. Der beinamputierte Skifahrer strebt zwei große Ziele an: Zum einen sein Fachabitur 2020 und dann die Paralympics 2022.
    War beim Saisonstart im niederländischen Landgraaf schon recht gut in Form: der Friedberger Leander Kress. Der beinamputierte Skifahrer strebt zwei große Ziele an: Zum einen sein Fachabitur 2020 und dann die Paralympics 2022. Foto: Frank Jeurissen

    Die neue Rennsaison im alpinen Para-Ski–Zirkus hat begonnen. Und bei den Auftaktrennen, die wir jedes Jahr in der Skihalle von Landgraaf in den Niederlanden stattfanden, war auch der 18 Jahre alte, beinamputierte Friedberger Leander Kress am Start.

    Gemeinsam der neuen Nachwuchstrainerin des deutschen Para-Ski-Teams alpin, Maike Hujara, war fast das komplette deutsche Nachwuchsteam am Start. Seit April ist Maike Hujara nun die neue Trainerin des deutschen Para-Ski-Nachwuchses. „Sie ist meiner Meinung nach auch die beste Skitrainerin, die ich bis jetzt hatte“, meinte Leander Kress. Das Nachwuchsteam hat sich auch ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: „Wir wollen Schritt für Schritt besser werden und nicht jetzt ein Rennen zu gewinnen, sondern bei den Paralympics 2022 in Top-Form sein“, erklärte Kress.

    Saisonstart in den Niederlanden geglückt

    Beim Saisonauftakt in den Niederlanden wurden an den ersten beiden Tagen zwei WPAS-Rennen (vergleichbar mit FIS-Rennen) ausgetragen. Am ersten Tag fuhr Leander Kress auf einen guten zehnten Platz, am zweiten Renntag reichte es zu Rang 13.

    An den beiden darauffolgenden Tagen standen zwei Europa-Cup-Rennen an. „Nach ausführlichen Videoanalysen mit meiner Trainerin bin ich mit einer anderen Taktik an den Start gegangen und habe während den Läufen direkt an meiner Technik gearbeitet“, berichtete der Friedberger. Und das zahlte sich letztendlich aus, sprangen doch in diesen beiden Europa-Cup-Rennen die Plätze sechs und neun heraus. In der Kategorie, in der Leander Kress startete (Men Standing) waren 29 Athleten aus aller Welt vertreten – darunter Läufer aus Nationen wie Frankreich, Russland und China. „Alles in allem bin ich zufrieden mit meiner Leistung. Ich weiß aber, dass in dieser Saison noch viel steckt. Ich bin voll motiviert und will mich der World-Cup-Qualifikation nähern und die im besten Fall auch schaffen“, so Kress.

    2020 steht das Fachabitur an

    Doch diese Saison wird sich den für den 18-Jährigen aber nicht einfach gestalten. „Ich bin in der 12. Klasse der CJD-FOS (Christliches Jugenddorfwerk Deutschland) Berchtesgaden und schreibe im Juni mein Fachabitur. Das heißt für mich, dass ich nach jedem Training auf Schnee am Nachmittag für mich noch Zeit zum Lernen finden muss, um mich auf die Abiturprüfung vorzubereiten“, erzählt der beinamputierte Sportler. Bis Februar werde er voraussichtlich noch an jedem Training und Rennen teilnehmen, teilte er weiter mit.

    „Ab Februar jedoch steht Schule dann für mich voll und ganz im Vordergrund. Ein guter Schulabschluss hilft mir im Endeffekt in meinem Leben mehr, als eine erfolgreiche Skikarriere im Behindertensport“, so der 18-Jährige.

    Ein in Sölden geplanter Trainingslehrgang wurde abgesagt, weil dort zu viel Schnee ist und ein sicheres Training nicht stattfinden konnte. „Für mich war es schade, aber nicht allzu schlimm, da ich auf ein Familienfest gehen konnte. Nach langer Zeit hab ich wieder einen Großteil meiner Familie gesehen“, kommentierte Leander Kress.

    Er will die Kosten für das Sportinternat decken

    Vor allem im Winter sei sein Kalender voll mit Trainingsterminen und Rennen, da bleibe wenig Zeit für Freunde und Familie daheim. Außerdem hat der junge Sportler zurzeit ein Crowdfunding-Projekt am laufen, das von Toyota und Fairplaid unterstützt wird. Mit den Spenden des Projekts will Leander Kress die Kosten für das Sportinternat in Berchtesgaden decken und seine Eltern entlasten. Das Prinzip ist dabei „alles oder nichts“. Das Ziel, die 3500 Euro, müssen erreicht bzw. überschritten werden, damit der Skifahrer das Geld ausbezahlt bekomme.

    Erreichbar ist das Projekt unter dem Link: www.toyota-crowd.de/paraski

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