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Aichach-Friedberg: Wie steht es um Kita-Plätze im Wittelsbacher Land?

Aichach-Friedberg

Wie steht es um Kita-Plätze im Wittelsbacher Land?

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    In den Kindertagesstätten im Landkreis Aichach-Friedberg ist ein Trend erkennbar: Von Jahr zu Jahr steigen die Bewerbungen, die Kapazitäten sind nahezu überall komplett ausgelastet. Vor allem das Personal wird knapp. Wie wird damit umgegangen?
    In den Kindertagesstätten im Landkreis Aichach-Friedberg ist ein Trend erkennbar: Von Jahr zu Jahr steigen die Bewerbungen, die Kapazitäten sind nahezu überall komplett ausgelastet. Vor allem das Personal wird knapp. Wie wird damit umgegangen? Foto: Axel Heimken, dpa (Symbolbild)

    Die Meringer Kindertagesstätten sind voll. Einrichtungen der Gemeinde können dieses Jahr 686 Kinder betreuen, doch es gibt bereits 784 Anmeldungen. Zusammen mit geschätzten 100 Kindern, die über das Jahr einsteigen, wird klar: Mering kann dem gesetzlichen Anspruch auf Betreuung vorerst nicht gerecht werden. Wie sieht es bei den anderen Städten und Gemeinden im Landkreis Aichach-Friedberg aus?

    Trotz eines neu gebauten Naturkindergartens fehlen in der Gemeinde Affing ab September Kita-Plätze. Übergangsweise kann Affing auf das Kinderhaus in Rehling ausweichen, dort werden acht Kinder in die Krippe aufgenommen, zehn in den Kindergarten. Doch selbst wenn in Affing genug Räume vorhanden sind, steht noch die Personalfrage im Weg. Affing will deswegen in der Zukunft "alle Register ziehen", wie sich jüngst Bürgermeister Markus Winklhofer ausdrückte: Es wird überlegt, mit der Hochschule Augsburg zu kooperieren, dessen duale Studenten in den Kindergärten der Gemeinde ein Praktikum absolvieren sollen. Der Beruf des Erziehers soll in der Region auch besonders für junge Leute attraktiv gemacht werden, Stellen für ein Freiwilliges Soziales Jahr sollen ausgebaut werden. Auch Mering will Anreize schaffen, um die Personalfrage zu lösen. Die Umsetzung dieser ist allerdings aufwendig und dürfte noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

    Im Aichacher Rathaus herrscht Ratlosigkeit

    Vor Kurzem endete die Anmeldephase für Kindertagesstätten in Aichach. Noch wird geprüft, wie viele Familien sich für mehrere Einrichtungen beworben haben, dann werden die Plätze vergeben. Aurelija Igel, Verwaltungsangestellte der Stadt Der Personalmangel der Stadt lässt keine temporären "Not-Gruppen" zu. Kurzfristig sei es schwierig, das Problem in den Griff zu bekommen, langfristig soll ein Neubau helfen, so Igel. Der starke Zuzug bringt Statistiken ins Wanken, der tatsächliche Bedarf an Kapazitäten kann nicht vorhergesagt werden. "Ich glaube, und da spreche ich jetzt einfach mal für die gesamte Region, wir sind da alle ratlos", erklärt Igel.

    Laut Dasings Bürgermeister Andreas Wiesner sind die Kindertagesstätten der Gemeinde zwar "bis unters Dach voll", die Kapazitäten seien aber gerade noch ausreichend: Nur zwei bis drei Kinder stehen momentan noch auf einer Warteliste für eine Krippe. "Hier arbeiten wir aber auch mit einer Ausnahmegenehmigung, deshalb können wir wahrscheinlich auch diese Kinder aufnehmen", so Wiesner.

    Dasing plant neue Kindertagesstätte

    Noch reichen die 340 Plätze in den Dasinger Kindertagesstätten, die Gemeinde schaut aber bereits in die Zukunft: Es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, eine weitere Einrichtung zu eröffnen. Diese soll drei Krippen-Gruppen, also 36 Plätze, sowie zwei Kindergartengruppen, bestehend aus 50 Plätzen, beherbergen. Auch personell sei die Gemeinde noch angemessen und ausreichend ausgestattet, so der Bürgermeister. Durch detailliertes Vorausplanen soll das auch in der Zukunft gewährleistet werden.

    Für das kommende Betreuungsjahr 2022/23 sind bei der Stadt Friedberg 538 Aufnahmeanträge für Krippen und Kindergärten eingegangen. Das Vergabeverfahren läuft noch bis Freitag, 6. Mai. Doch schon jetzt ist klar: Alle der 1370 Krippen-, Kinderhort- und Kindergartenplätze in den 25 Einrichtungen der Stadt werden belegt sein.

    In Friedberg sind alle 1370 Kita-Plätze belegt

    Das ist keine Überraschung, die Zahlen steigen stetig. Frank Büschel, Abteilungsleiter der Öffentlichkeitsarbeit und Kultur in Friedberg, erklärt, wie die Stadt damit umgeht: "Friedberg nimmt jährlich eine Bedarfsplanung vor, diese kann anhand von Prognosen, Geburtenraten, Zuzügen oder unvorhersehbaren Ereignissen den tatsächlichen Bedarf aber nicht exakt abbilden." Die Stadt geht wie auch in den vergangenen Jahren davon aus, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt, besonders der starke Zuzug von Geflüchteten aus der Ukraine macht eine Vorhersage schwer. Friedberg bereite sich lieber auf zu viel Andrang vor als auf zu wenig, so Büschel.

    Wer trotzdem keinen Platz bekommt, muss nur geduldig sein: "Während des laufenden Betreuungsjahres werden freie Plätze oder zusätzliche Kapazitäten, die sich durch Wegzug von Familien oder zusätzliches Kita-Personal ergeben, in Absprache mit der jeweiligen Einrichtung mit vorgemerkten Kindern belegt", erläutert der Pressesprecher der Stadt. Vergaben finden somit auch laufend während des Jahres statt.

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