Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Rückblick auf 2020: Siegfried Weidinger aus Baindlkirch und sein Mops umrunden Deutschland

Rückblick auf 2020

Siegfried Weidinger aus Baindlkirch und sein Mops umrunden Deutschland

    • |
    Freuen sich auf die 5000 Kilometer lange Reise rund um Deutschland: Siegfried Weidinger aus Baindlkirch und sein Mops „Moppi“. Im Sommer wollen sie in einer Ape auf große Fahrt gehen. Vor Hund und Herrchen liegt ein Abenteuer.
    Freuen sich auf die 5000 Kilometer lange Reise rund um Deutschland: Siegfried Weidinger aus Baindlkirch und sein Mops „Moppi“. Im Sommer wollen sie in einer Ape auf große Fahrt gehen. Vor Hund und Herrchen liegt ein Abenteuer. Foto: Christine Hornischer

    Pfeifend dreht Siegfried Weidinger das Autoradio in seiner Ape Calessino voll auf. Momentan ist er damit beschäftigt, Vorhänge mit einem niedlichen Mops-Motiv an dieser Ikone der italienischen Kultur anzubringen. „Die Stoffe gab es nur in China“, sagt der 69-Jährige aus den Rieder Ortsteil Baindlkirch. Die Ape, italienisch für Biene, ist ein dreirädriges Rollermobil des italienischen Herstellers Piaggio. „Morgen kommen noch Verkleidungen, dann ist das Gröbste fertig“, freut er sich. Er hat eine weite Tour vor sich.

    Von Juli bis September umrunden Weidinger und sein Mops Deutschland

    Im Sommer geht es los: Vom 5. Juli bis zum 13. September wollen Weidinger und sein Mops Grey, den er aber nur „Moppi“ oder „Dicker“ nennt, einmal Deutschland umrunden. „Wir fahren genau an der Grenze der Republik entlang“, erklärt er. Los geht es von Baindlkirch (südlich von Friedberg) nach Garmisch – und von dort in die weite Welt. Auf der Route liegen sieben Länder: Weidinger und „Moppi“ wollen Österreich, Frankreich, Luxemburg, Holland, Polen, die Schweiz und Tschechien „streifen“.

    Ganz ohne Eile geht das nicht: Spätestens am 8. August muss die erste Etappe geschafft sein, dann wollen Hund und Herrchen mit der Ape auf Sylt ankommen. Dort trifft sich Siegfried Weidinger mit seiner Freundin und Bekannten, um seinen 70. Geburtstag zu feiern. „Wir feiern dann stilecht im ,Gosch‘“, freut er sich schon. Zur Erklärung: Jürgen Gosch ist ein Sylter Gastronom mit mehr als 40 Standorten in ganz Deutschland, wo es Sylter Fisch gibt. „Da gibt es Bratheringe und Garnelen – zum Reinknien“, schwärmt Weidinger.

    Wegen Mops "Moppi" steuert Weidinger aus Baindlkirch auch Metzgereien an

    Apropos Essen: In der Ape hat Weidinger, der zwar in Berlin geboren ist, aber wie er sagt „so viel Charakter hatte, mit drei Monaten nach Bayern zu kommen“, nicht viel Platz. „Aber ein paar Dosen habe ich schon dabei“, sagt er. Er will alle zwei oder drei Tage einen Einkaufsstopp machen. Auch Metzgereien seien wichtig. Wegen „Moppi“. „Aber die gibt es überall“, witzelt Weidinger. Einen kleinen Kühlschrank hat er in seine Calessino eingebaut, ein Gaskocher sorgt für warme Mahlzeiten und „sonst gibt es ja auch Pizzerien und McDonald’s“, erklärt der Vater dreier Mädchen. Kaffeepulver und Filtertüten dürfen natürlich auch nicht fehlen. „Ohne Kaffee geht gar nix.“

    Rund 5000 Kilometer will Weidinger während dieser Zeit mit seinen sieben Pferdestärken schaffen. Tagesrouten von jeweils 60 bis 100 Kilometern hat er sich vorgenommen. Auf der Route will er immer wieder mal bei Freunden oder Bekannten Rast einlegen. „Da kann ich dann auch waschen“, sagt er. Zum Umkleiden nimmt er an die 20 T-Shirts und mehrere Jeans mit. „Moppi mag mich, so wie ich bin“, sagt Weidinger. Der siebenjährige Mops sei vom Wesen her ein kleiner Buddha. „Er ist dann zufrieden, wenn er bei mir ist“, erklärt der 69-Jährige. Egal ob im Auto, bei Spaziergängen oder zu Hause.

    Siegfried Weidiniger teilt seine Erfahrungen auf Instagram

    „Moppis Mops Mobil“ wird Weidinger auch auf dem hinten an seiner Ape angebrachten Ersatzreifen stehen haben. „Es wird auch einen Blog auf Instagram geben“, berichtet Weidinger. Und: „Moppi wird seine eigene Seite bekommen.“ Da sollen dann auch Bilder vom Hund und allen Sehenswürdigkeiten zu sehen sein, beispielsweise der berühmte Löwe in der Lindauer Hafeneinfahrt, das Atomium in Brüssel und die Grachten in Amsterdam.

    Die Ape sei mensch- und mopsgerecht umgebaut: Da wird nachts eine zusammenrollbare Krankenwagentrage auf die eingebauten Schränke gelegt, die dient als Schlafplatz für Weidinger. „Moppi“ hat selbstverständlich sein Körbchen danebenstehen. Während der Fahrt sitzt er neben seinem Herrchen. Das italienische Gefährt hat eine Handschaltung wie ein Motorrad und fährt 60 Kilometer pro Stunde.

    Weidiniger aus Baindlkirch will 105 Jahre alt werden

    Ein waghalsiges Abenteuer: „Ich wollte einfach mal wieder was Verrücktes tun“, sagt Weidinger, der mindestens 105 Jahre und ein halbes alt werden will. „Ich habe 45 Jahre in die Rente einbezahlt, dann will ich sie auch genau so lang erhalten.“ Siegfried Weidinger ist in der Region bekannt als Buchautor, Gründer der Boandlkircher Brettlbühne, Autor von Theaterstücken und Regisseur. Er wolle mit der Reise zeigen, dass man nie zu alt für Abenteuer sei. Zudem halte er es mit Loriot: „Ein Leben ohne Mops ist möglich – aber sinnlos.“

    Kontakt: "Moppis Mops Mobil" sucht Sponsoren. Wer Interesse hat, kann sich bei Siegfried Weidinger melden, Telefon 0172/8300264.

    Lesen Sie auch: Baindlkircher Autor schöpft aus seinem Leben

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden