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Ried: Soldaten- und Veteranenverein Ried mahnt seit 140 Jahren zum Frieden

Ried

Soldaten- und Veteranenverein Ried mahnt seit 140 Jahren zum Frieden

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    Beim 50-jährigen Vereinsjubiläum des Soldaten- und Veteranenverein Ried 1884 zeigte sich der Vorstand mit Fahnenmutter, Festdamen und Fahne.
    Beim 50-jährigen Vereinsjubiläum des Soldaten- und Veteranenverein Ried 1884 zeigte sich der Vorstand mit Fahnenmutter, Festdamen und Fahne. Foto: Soldaten- Und Veteranenverein Ried

    Geändert hat sich Einiges, wenn man den Soldaten- und Veteranenverein Ried von heute mit dem vor 140 Jahren vergleicht. Während der Verein gegründet wurde, um ehemaligen Soldaten Gemeinschaft und Unterstützung zu bieten, geht es heute hauptsächlich um die Erinnerungskultur. Der Verein organisiert Gedenkveranstaltungen, pflegt Denkmäler und widmet sich der historischen Aufklärung über militärische Geschichte. Und seine wichtigste Aufgabe, die heute genauso aktuell ist wie vor 140 Jahren: Er mahnt zum Frieden.

    Mit einem Grillfest am Sonntag, 14. Juli feiert der Verein seinen 140. Geburtstag. „Wir sind der älteste Verein in der Gemeinde, aber haben eine junge Vorstandschaft“, lacht der Vorsitzende Robert Oswald. Zum Jubiläum wird bei der Gaststätte Hörmannsberg ein Zelt aufgestellt. Der Tag wird mit einem Feldgottesdienst mit anschließendem Totengedenken eröffnet. Dann findet ein kurzer Festzug von der Kirche zum Festplatz (Gaststätte

    Verein in Ried wird nach dem deutsch-französischen Krieg gegründet

    1884, in der Zeit nach dem deutsch-französischen Krieg, wurde der Verein gegründet. Die erste Fahne, die im Keller der Gemeinde gut aufgehoben ist, kostete 400 Mark. Das Geld wurde von den Mitgliedern aufgebracht. Das war bei den damaligen niedrigen Löhnen eine beachtliche Leistung. „Die Fahne, die mit Goldfäden durchwirkt ist, ist ein wertvolles Kleinod“, verrät Oswald.

    Ein Soldat von 1914 aus Zillenberg ließ sich noch mit Familie ablichten, bevor er in den Krieg zog.
    Ein Soldat von 1914 aus Zillenberg ließ sich noch mit Familie ablichten, bevor er in den Krieg zog. Foto: Soldaten- Und Veteranenverein Ried

    Das Vereinsleben bestand vor dem 1. Weltkrieg aus regelmäßigen Versammlungen. Die ehemaligen Soldaten standen hoch im Kurs. Man feierte die einstigen Siege, brachte Hochrufe auf das bayerische Königshaus aus und pflegte die Kameradschaft. „Damals wurden Soldaten, die in den Krieg zogen, mit der Blaskapelle verabschiedet“, erinnert sich der stellvertretende Vorsitzende Josef Oswald. 

    Nach dem 1. Weltkrieg errichtete man in fast allen Gemeinden Ehrenmale für die Gefallenen, so auch in Kissing, Eismannsberg, Mering, Rinnenthal, und Vogach. Die Ereignisse in der Hitlerzeit sind in Dunkel gehüllt, da die betreffenden Seiten aus dem Protokollbuch herausgeschnitten wurden, „wahrscheinlich, um niemanden in Gefahr zu bringen“, so Oswald.

    Zum 100. Gründungsfest schafft Verein in Ried eine neue Fahne an

    Nach dem 2.Weltkrieg war von den Siegermächten alles verboten worden, was an Soldatentum erinnerte. Als das Verbot 1952 aufgehoben wurde, brachten Vorsitzender Josef Schmid und Kassier Georg Schußmann die alten Mitglieder wieder zusammen. Zum 100. Gründungsfest 1984 wurde eine neue Fahne angeschafft, welche die Kirchenpatronin, die heilige Walburga, und die vier Kirchen der Pfarrei Ried zeigt. 

    Heute hat sich der Verein zu einer vielseitigen und gemeindeorientierten Organisation gewandelt, die sowohl die Vergangenheit ehrt als auch die Bedürfnisse der heutigen Gesellschaft aufgreift. „Wenn wir mal am Volkstrauertag nicht mehr dastehen würden, würde auffallen, dass was fehlt“, scherzt Robert Oswald. Die Veteranen in Ried übernehmen viele Aufgaben, die nicht gleich ins Auge fallen. So pflegen sie die vier Kriegerdenkmäler in Ried, Sirchenried, Hörmannsberg und Zillenberg. „Es ist unser Ansinnen, die Erinnerung an die Vergangenheit und die Verstorbenen zu wahren“, sagt Josef Oswald. 

    Aber auch Veranstaltungen vor Ort richten die Veteranen aus, wie das Schafkopfturnier in Sirchenried oder das Rieder Grillfest. Im Mittelpunkt aber steht das Schießen. Die Veteranen schießen mit Sportpistole, Großkaliber und Kleinkaliber. Auch zehn Frauen zählen zu den 192 Mitgliedern, die bis aus Wien und Klagenfurt stammen. Besonders schätzen sie die Kameradschaft, die bei den Veteranen großgeschrieben wird. Weitere Informationen unter https://svv-ried.de

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