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Ried: Ried bereitet dem Bischof einen herzlichen Empfang

Ried

Ried bereitet dem Bischof einen herzlichen Empfang

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    Mit Freude stellte sich der Bischof zusammen mit Pfarrer Anton Brandstetter zum Erinnerungsfoto mit den Ministrantinnen und Ministranten auf.
    Mit Freude stellte sich der Bischof zusammen mit Pfarrer Anton Brandstetter zum Erinnerungsfoto mit den Ministrantinnen und Ministranten auf. Foto: Heike John

    "Unfall" stand auf dem Warnschild, mit dem die Feuerwehr an der Durchgangsstraße rund um die Rieder Kirche zu einer vorsichtigen Fahrweise aufforderte. Ein Unglück war aber nicht geschehen, im Gegenteil: Die Rieder waren in bester Feierlaune beim Jubiläum ihrer Pfarrkirche St. Walburga.

    Ein Kirchenzug mit gut 20 Fahnenabordnungen der Vereine aus allen Orten der großen Pfarreiengemeinschaft setzte sich, angeführt von der Blaskapelle und einer Ministrantenschar, in Bewegung, um Bischof Bertram Meier an der Seite von Pfarrer Anton Brandstetter vom alten Pfarrhof über die Straße zur Kirche hinaufzugeleiten. Später nahmen die Böllerschützen am Straßenrand Aufstellung und grüßten Bischof und Festgäste mit ihren lautstarken Salven. 

    Viele Vereine nahmen mit ihren Fahnenabordnungen am Fest teil.
    Viele Vereine nahmen mit ihren Fahnenabordnungen am Fest teil. Foto: Heike John

    Ganz Ried und Umgebung schien gekommen zu sein, um das 150-jährige Weihejubiläum von St. Walburga mitzufeiern, Kirchenbänke und Empore waren komplett belegt. "Habt ihr alle Urlaubswegfahrverbot bekommen?", fragte Bischof Bertram und ließ seinen Blick erstaunt umherschweifen. Mit Interesse musterte er das bunte Fahnenmeer der Vereine, die rechts und links in den Seitengängen Aufstellung genommen hatten. Besonders freute er sich über die große Ministrantenschar aus den verschiedenen Pfarreien der Gemeinschaft, die auf beiden Seiten drei Bänke füllten. 

    Bischof Bertram fühlt sich in Ried wie auf dem Weltjugendtag

    Es sei schön, mal wieder in Ried zu sein, antwortete Bischof Bertram auf den Willkommensgruß von Pfarrer Anton Brandstetter. Erst ein Mal sei er in der Pfarrgemeinde gewesen und habe unter Pfarrer Würth die Firmung gespendet. Angesichts der vielen Gläubigen in St. Walburga fühle er sich fast wie einige Tage zuvor noch beim Weltjugendtag in Lissabon. "Gloria in excelsis Deo" klang es von der Empore herab, wo die Sängerinnen und Sänger des Baindlkircher Kirchenchors zusammen mit dem Eisbachtaler Liederkranz im eigens zusammengeschlossenen Gemeinschaftschor mit Instrumentalisten für eine festliche musikalische Umrahmung sorgten. 

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    Ganz Ried und Umgebung kam zusammen, um das 150-jährige Weihejubiläum von St. Walburga gemeinsam mit dem Augsburger Bischof zu feiern.

    Vor dem sonnenblumengeschmückten Hochaltar mit der Figur der Kirchenpatronin, der heiligen Walburga, nahm Bischof Bertram in seiner Festpredigt Bezug auf das zuvor gehörte Evangelium vom Seesturm. Dies sei aktueller denn je, denn Gegenwind erlebe die Kirche auch heute, betonte er. Die vielfache Abkehr vom Glauben und Meinungsverschiedenheiten müsse man jedoch aushalten, offen blieben und das Gespräch suchen. Realitätsflucht und Wagenburgmentalität seien fehl am Platz.

    Rätsel um Datum der Weihe von St. Walburga

    Auch in Ried habe es wohl immer wieder auch Glaubenszweifel und politischen Zündstoff gegeben, spätestens nach dem Ersten Vatikanischen Konzil, wie Barbara Bodes Nachforschungen im Pfarrarchiv zutage gebracht hatten. Bischof Bertram bedankte sich bei der Archivleiterin, denn ein Teil ihrer Erkenntnisse, die sie im Osterpfarrbrief veröffentlicht hatte, sei nun Teil seiner Predigt geworden. Warum die Kirche erst sieben Jahre nach der Fertigstellung, am 17. August 1873, eingeweiht wurde, geht nicht aus den Unterlagen hervor. 150 Jahre später wurde nun jedenfalls ordentlich gefeiert. 

    Im Anschluss an die Festmesse gab es ein gemütliches Beisammensein im Kirchhof, zu dessen Gelingen viele Hände mithalfen. Hier machte sich bemerkbar, was der Bischof später dann bei seinem Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde vermerkte und Bürgermeister Erwin Gerstlacher auch im Namen seiner beiden Amtskollegen hervorhob: das gute Einvernehmen zwischen politischer Gemeinde und Pfarrgemeinde. 

    Bischof Bertram hob bei seinem Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde das gute Einvernehmen von Kommune und Kirche hervor. Bürgermeister Erwin Gerstlacher (links) und Pfarrer Anton Brandstetter können dies nur bestätigen.
    Bischof Bertram hob bei seinem Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde das gute Einvernehmen von Kommune und Kirche hervor. Bürgermeister Erwin Gerstlacher (links) und Pfarrer Anton Brandstetter können dies nur bestätigen. Foto: Heike John

    Und so lautete der Eintrag von Bischof Bertram: "Dass Kommune und Kirche hier so gut kooperieren, freut mich sehr! Gerne habe ich das 150. Weihejubiläum der Pfarrkirche gefeiert."

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