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Ried: Martina Helfer ist seit 40 Jahren Mesnerin in Eismannsberg

Ried

Martina Helfer ist seit 40 Jahren Mesnerin in Eismannsberg

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    Martina Helfer aus Eismannsberg verrichtet in der Kirche St. Castulus in Eismannsberg (Pfarrei Baindlkirch) seit 40 Jahren den Mesnerdienst.
    Martina Helfer aus Eismannsberg verrichtet in der Kirche St. Castulus in Eismannsberg (Pfarrei Baindlkirch) seit 40 Jahren den Mesnerdienst. Foto: Christine Hornischer

    „Eigentlich bin ich in unserer Kirche Mädchen für alles“, sagt Martina Helfer. Sie ist seit 40 Jahren Mesnerin in der Kirche St. Castulus in Eismannsberg in der Pfarrei Baindlkirch. Zu ihrem Aufgabenbereich gehört es, die Kirche auf- und am Abend wieder abzuschließen, die Gottesdienste vor- und nachzubereiten, das Kirchengebäude und seine Außenanlagen in Schuss zu halten, die Wäsche von Kirche, Pfarrer und Ministranten zu waschen, die Kirche zu putzen und, und, und…

    Martina Helfer hat ihrer Oma bei der Arbeit zugeschaut

    Die 56-Jährige hat ihr Amt aber nie als reine Pflicht gesehen, sondern es immer mit viel Liebe und Herzblut ausgefüllt. „Ich bin schon als Kind in das Mesneramt hineingewachsen“, erzählt sie. Ihre Oma ist nämlich lange Jahre Mesnerin in Eismannsberg gewesen. Die Enkelin ist oft mitgegangen und hat der Oma, die nicht mehr so gut gesehen hat, geholfen, Spinnweben zu beseitigen oder später auch den Blumenschmuck herzurichten. So ist Martina Helfer zur treuen Seele in der Eismannsberger Kirche geworden.

    „Zu Zeiten meiner Oma musste sie die Glocken um 5, 12 und 18 Uhr jeweils von Hand läuten, das Geläutwerk kam erst später“, denkt Helfer zurück an eine Zeit, die ihr sehr wertvoll ist. „In meiner Familie wurde der Glaube immer stark gelebt“, sagt sie. Helfer ist Mesnerin aus Überzeugung. „Als Mädchen wollte ich immer Ministrantin werden“, erinnert sie sich. „Aber damals gab es da noch keine Mädchen.“ So war das Mesneramt ein perfekter Ersatz. 

    Sie ist bei allen kirchlichen Anlässen dabei

    „Der Mesnerdienst ist einfach mein Ding“, sagt sie. In den 40 Jahren hat sie vier Pfarrer erlebt. Heute arbeitet sie mit Pfarrer Anton Brandstetter zusammen und freut sich, dass er ihr „so auf Augenhöhe begegnet“. Zusätzlich zu ihrem Mesnerdienst in Eismannsberg hat sie auch noch das Amt in Holzburg übernommen. „Das schaff´ ich schon noch“, meint die Mesnerin. Sie ist bei allen kirchlichen Anlässen dabei ist und somit auch im dörflichen Leben. „Gemeinschaft ist für mich ganz wichtig. 

    An zwei besondere Ereignisse in ihrer langen Zeit als Mesnerin denkt sie gerne zurück. „Als die Kirche in Holzburg im Jahr 1983 renoviert wurde, war das Allerheiligste bei uns in Eismannsberg“, erzählt sie. Ein zweites ganz besonderes Ereignis für Helfer bedeutet es, wenn Weihbischof Anton Losinger in Holzburg aushilft. „Beim ersten Mal war mein erster Gedanke: Wie redet man den an?“, ruft sich Helfer sich ins Gedächtnis. Höflichkeit und Respekt sind ihr nämlich sehr wichtig, hat sie doch in ihrem Amt auch eine Vorbildfunktion. „Beispielsweise fluchen kommt bei mir nicht infrage“, so die Mesnerin. 

    Zu ihrem Dienstjubiläum bekam sie von Pfarrer Anton Brandstetter und Kirchenpfleger Xaver Mayr das Mesnerabzeichen in Gold, eine kunstvoll gefertigte Ehrenurkunde und Blumen überreicht. „Das war ein besonderer Tag“, sagt die Dienstjubilarin in Erinnerung an diesen für sie so wunderschönen Moment. „Am Ende vom Gottesdienst wurden mir die Geschenke überreicht und alle aus der Gemeinde standen auf und klatschten“. Ein besonderer Dank für die „Mesnerin mit Leib und Seele“.

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