Nun ist es offiziell: Der Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Schwaben (ALE), Christian Kreye, hat den Bescheid zur Einleitung der Dorferneuerung Baindlkirch an Bürgermeister Erwin Gerstlacher und Landtagsabgeordneten Peter Tomaschko übergeben. Wie mehrfach berichtet, soll die Ortsmitte Baindlkirch erneuert werden. Dazu hat die Verwaltung im August 2017 beim ALE einen Antrag auf Unterstützung und Förderung eingereicht. Aufgrund der Größe der Gemeinde und der vielen unterschiedlichen förderungsfähigen Handlungsfelder hatten sich Bürgermeister und Gemeinderat auf eine sogenannte „umfassende Dorferneuerung“ geeinigt. Dabei steht die Mitwirkung aller Bürger im Fokus.
Christian Kreye stellte im Rathaus Ried die Maßnahmen zur Dorferneuerung auf drei Säulen. Erstens beginne eine langjährige Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ried, zweitens sehe er die Dorferneuerung als weitere Erfolgsgeschichte und drittens wolle er die besondere Bedeutung des Bürgerengagements herausstellen. Der Arbeitskreis unter dem Motto „Dorferneuerung Baindlkirch MiteinanderWirken!“ hätte in den Jahren 2019 bis 2021 sowohl vor Ort als auch digital viel positives Engagement gezeigt.
Bürger wirken aktiv bei der Dorferneuerung mit
Nachdem im Jahr 2023 die Planung mittels nochmaliger Bürgerbeteiligung vertieft worden war, war ein Nutzungskonzept für die „Alte Schule“ sowie ein Konzept für die Freiflächengestaltung an der St.-Martin-Straße zwischen Friedhof und Dorfgemeinschaftshaus entwickelt worden. Auch hier habe sich die Mitwirkungsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger während des gesamten Zeitraums hoch und zielorientiert gezeigt.
Diese beiden sogenannten ersten Schlüsselmaßnahmen haben nun den Startschuss erhalten. Nach der Wahl eines Vorstands der Teilnehmergesellschaft (bestehend aus Bürgerinnen und Bürgern und Mitgliedern des Gemeinderates) kann mit den konkreten Objektplanungen begonnen werden. Unter Berücksichtigung dieser beiden Schlüsselmaßnahmen wird für die Dorferneuerung Baindlkirch ein Förderbetrag von 2,2 Millionen Euro festgelegt.
Auch private Maßnahmen werden in Baindlkirch gefördert
Wichtig für die Bürgerinnen und Bürger ist, dass neben den Projekten im öffentlichen Bereich auch private Maßnahmen gefördert werden sollen. Kreye hofft darauf, dass viele Grundstückseigentümer die Chance der Dorferneuerung nutzen, um Umbaumaßnahmen an ihren Gebäuden im Ortskern durchführen zu lassen. Vielleicht könne ja die ein oder andere ungenutzte landwirtschaftliche Hoffläche für Wohnen oder Gewerbe umgebaut werden, so der leitende Baudirektor des ALE.
Kreye hofft darauf, dass am Ende der Dorferneuerung deren Ziele, die die Bürgerinnen und Bürgern selbst formuliert haben, erreicht sind. So soll dann die Alte Schule saniert, ortsbildende Grünflächen gesichert und ergänzt, die Ortsdurchgrünung optimiert, dorfgerechte Freizeit- und Erholungseinrichtungen für alle Generationen und öffentliche Verkehrsflächen dorfgerecht gestaltet sein.
Weiter sollen wichtige öffentliche Punkte barrierefrei gestaltet werden, die vorhandene ländliche Bausubstanz gesichert und dem Dorfbild entsprechend gestaltet und die Vorbereichs- und Hofräume dorfgerecht gestaltet werden. Alles in allem ist Kreye überzeugt davon, dass die Dorferneuerung Baindlkirch das Erscheinungsbild verbessern und Natur und Umwelt positiv beeinflussen wird. Bürgermeister Gerstlacher schätzt den zeitlichen Rahmen der Dorferneuerung auf zehn Jahre. Die Projekte sollen Stück für Stück abgearbeitet werden. Er sieht darin das geeignete Mittel, um den Charakter des Dorfes zu stärken.