Am 26. März dieses Jahres soll es endlich so weit sein. Nachdem immer wieder Corona und die ausstehende Förderzusage aus dem LEADER-Programm die Arbeiten verzögert haben, soll im Frühjahr der Walderlebnispfad im Höglwald eröffnet werden. In den Stationen wurde umgesetzt, was sich Kinder wünschen: einmal auf Augenhöhe mit den Tieren zu sein.
Diese Stationen gibt es im Erlebnispfad im Rieder Höglwald
Umgesetzt werden Mitmach- und Beobachtungsstationen für Kinder, ein Grünes Klassenzimmer sowie ein Schleichweg durch den Waldbestand zur Tierbeobachtung. Zusätzliche Informationen stehen per Internet für Erwachsene bereit. Wer von den Kindern mag, kann ein Rätsel entlang des Pfades lösen und einen kleinen Preis gewinnen.
"Wir haben einen naturnahen Erholungsraum direkt vor unserer Haustür", freut sich Mitinitiator und Rieds Zweiter Bürgermeister Franz-Josef Mayer. Der Walderlebnispfad soll ungefähr 1,8 Kilometer lang werden, an einer uralten Eiche bei Zillenberg starten und auf einem Rundweg an zwölf Stationen vorbeiführen. Übrigens ist dies ein "berühmter" Ort, hat sich doch nachweislich König Carl Gustav von Schweden ins Gästebuch in Zillenberg eingetragen.
In erster Linie ist ein solcher Naturpfad natürlich zuallererst ein Riesenabenteuer für Kinder. Bei einer Umfrage in der Grundschule Ried hat Schulleiterin Melanie Prager herausgefunden, dass die Kleinen die Tiere auf Augenhöhe sehen wollen. Dies wurde durch zwei Podeste umgesetzt, die einmal Tiere entdecken lassen und zweitens den Blick auf den Wald freigeben. Außerdem wird es auch ein grünes Klassenzimmer geben. Dies rangierte bei der Umfrage ebenfalls unter den meist gewünschten Einrichtungen. Der Walderlebnispfad wird unter anderem auch an der Waldklimastation, einem Forschungsprojekt der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Freising, vorbeiführen.
Das Thema Klimawald spielt beim Rieder Erlebnispfad eine Rolle
"Beim Walderlebnispfad helfen einfach alle zusammen", freut sich Bürgermeister Gerstlacher. So unterstützen Michael Esper und der bekannte Waldpädagoge Pentti Buchwald vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Augsburg sowie Förster Nico Bonani vom Forstbetrieb Landsberg das Projekt. Viele Hände aus Ried helfen derzeit zusammen, die Einrichtungen des Walderlebnispfades stabil für die kommenden Jahre aufzubauen.
Auf Holztafeln, deren Gestelle bereits stehen, werden die entsprechenden Infos zur jeweiligen Station dargestellt. Kurz, einfach und ausgerichtet für Kinder. Mit QR-Codes, die sich ebenfalls auf den Tafeln befinden, können fortführende Informationen für Erwachsene heruntergeladen werden. Große Teile des Weges sind für Kinderwagen geeignet. Wer rasten mag, findet Bänke am Wegesrand.
Dass dabei auch das Thema Klimawandel eine Rolle spielen soll, ist Mayer sehr wichtig. Denn der Walderlebnispfad im Höglwald wird sich in den kommenden Jahren erheblich verändern. Die alten Fichten werden zunehmend weniger werden, ein neuer Wald wird heranwachsen. Und so haben die Kinder in Ried die besondere Chance, mitzuhelfen und dort den Wald der Zukunft selbst zu gestalten und zu pflanzen. So wird auf diese Weise in den kommenden Jahren der "Schülerwald" entstehen. Hier wird den Grundschülern von Ried die Gelegenheit gegeben, in jedem Jahr eine Fläche zu bepflanzen, und zwar mit einer Zukunftsbaumart. So wird in zwanzig Jahren im Höglwald ein ganz besonderer Zukunftswald entstanden sein.