Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Ried-Baindlkirch: Ganz Baindlkirch feiert Anbau und neues Fahrzeug der First Responder

Ried-Baindlkirch

Ganz Baindlkirch feiert Anbau und neues Fahrzeug der First Responder

    • |
    Baindlkirch
Stolz präsentieren 1. Vorstand Markus Kurz (rechts), 2. Vorstand Max Alberstötter links hinten) und Kommandant Franz Guha den neuen First Responder Wagen und Anbau.
    Baindlkirch Stolz präsentieren 1. Vorstand Markus Kurz (rechts), 2. Vorstand Max Alberstötter links hinten) und Kommandant Franz Guha den neuen First Responder Wagen und Anbau. Foto: Christine Hornischer

    Nach elf Monaten Bauzeit und unzähligen Arbeitsstunden in Eigenleistung bei der Erweiterung um einen Stellplatz in Richtung Parkplatz (vom Feuerwehrhaus) haben es die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Baindlkirch nun verdient, auch kräftig zu feiern. Das taten sie zusammen mit dem ganzen Dorf und benachbarten Wehren. Nicht nur die 72 Aktiven mit ihrem Kommandanten Franz Guha sind stolz auf das gelungene Werk, das von Pfarrer Anton Brandstetter gesegnet wurde. 

    Freiwillige halfen beim Bau des neuen Gebäudes in Baindlkirch

    Im Zuge des Feuerwehrbedarfsplanes hatte die Gemeinde Ried bereits im September 2022 der Freiwilligen Feuerwehr Baindlkirch den notwendigen Anbau ans Feuerwehrhaus bewilligt. Im März 2023 waren die Frauen und Männer der Wehr mit dem Anbau ans Feuerwehrhaus gestartet. Seitdem haben zahlreiche Helferinnen und Helfer ihre Abende und Wochenenden auf der Baustelle verbracht. „Im Anbau stecken Schweiß und Muskelkraft“, sagt zweiter Vorsitzender Max Alberstötter von der FFW. Die Rätinnen und Räte des Rieder Gemeinderates hatten einer Finanzspritze bis maximal 125.000 Euro nur dann zugestimmt, wenn der Rest durch Eigenarbeit erstellt wird.

    „Nun ist es endlich geschafft“, strahlt Kommandant Guha. Und er erklärt: „Die alte Halle war zu klein, um die gesetzlich vorgeschriebenen Abstände zwischen Einsatzfahrzeug zu den Spinden einzuhalten.“ Auch sei das Feuerwehrauto in die Jahre gekommen (Erstzulassung 1994) und müsse sowieso innerhalb der nächsten fünf Jahre ersetzt werden. Auch dies schreibt der Feuerwehrbedarfsplan vor.

    Meiste Arbeit erledigten Feuerwehrler selbst

    Für den Anbau in Holzständerbauweise wurden nur das Außengerüst und die Betonbodenplatte durch Fachfirmen erstellt. Der Rest war Eigenleistung. Der komplette Innenausbau mit Elektrik, Heizung, Wasser und Licht wurde von den Feuerwehrlern selbst übernommen. „Nachdem wir in unseren Reihen der Aktiven die notwendigen Firmen vertreten haben, können wir hier viel selbst machen“, freut sich Guha. 

    Auf dem Fest kann man beobachten, welches Ansehen die First Responder bei den Leuten haben. Das neue First Responder Fahrzeug, ein X3, wurde 2022 durch den Verein beschafft. Das Fahrzeug hatte 40.000 Euro gekostet, die Spezialeinbauten weitere 20.000 Euro. Dies hatten die Gemeinden Ried, Mittelstetten und Althegnenberg mit je 5.000 Euro bezuschusst. Der Rest wurde durch Spenden und Arbeitseinsätze, wie beim monatlichen Altpapier oder der Corona-Test-Station, finanziert. 

    Die First Responder in Baindlkirch konnten sich dank der vielen Sponsoren ein neues Rettungsfahrzeug anschaffen
    Die First Responder in Baindlkirch konnten sich dank der vielen Sponsoren ein neues Rettungsfahrzeug anschaffen Foto: Christine Hornischer

    First Responder helfen im Notfall

    „Das Team leistet ehrenamtlich anderen Menschen im Notfall medizinische Hilfe. Wir unterstützen sie, wo wir können“, sagte die 24-jährige Jessica Lakomiak aus Baindlkirch. Und da spricht sie den Anwesenden aus dem Herzen. Ob Altpapiersammlung, Glühweinfest oder Osterfeuer: Die Freiwillige Feuerwehr ist fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft und beteiligt sich aktiv am Dorfgeschehen. Und ihr herausragendstes Merkmal ist natürlich, dass sie als „First Responder“ fungiert. 

    Die First Responder (FR) Baindlkirch haben die Aufgabe, im Ernstfall die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes oder Rettungsdienstes zu überbrücken. Betroffene erhalten dadurch wesentlich schneller Hilfe als bisher. Durch die Ortskundigkeit der FR nämlich werden Einsatzorte schneller gefunden. „Ich fühle mich hier am Ort viel sicherer, weil es die First Responder gibt“, sagt Mike Ittlinger aus Baindlkirch.

    Seit 1993 gibt es die Einheit. Die damalige Mannschaft hatte den Bedarf erkannt und immer einen Notfallkoffer im Feuerwehrauto gehabt, um sich bei Einsätzen um die Erstversorgung zu kümmern. Die sogenannte Hilfsfrist beträgt zwölf Minuten. Innerhalb dieser Zeit sollen Rettungsdiensteinsätze erfolgen. Und diese zwölf Minuten können sich in einem Notfall ziehen. „Wir brauchen in der Regel zwei bis drei Minuten, bis wir in unser Einsatzauto springen und losfahren“, sagt Guha.

    Anselm Brieger ist seit über 20 Jahren Berufsfeuerwehrmann und Höhenretter in Augsburg. Im Podcast "Augsburg, meine Stadt" geht es um Alltag, Einsatz und den großen Ausgleich Sport.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden