„Wir sind superstolz auf unsere Mimen“, sagten die Regisseure Sabine Kaltenbrunner und Christian Weidinger im ausverkauften Gasthof Giggenbach. Grund dafür war die gelungene Premiere des Dreiakters „Ein Ufo fürs Dorf“. Hier hatte sich die Boandlkircher Brettlbühne selbst übertroffen: In einer Gemeinschaftsproduktion aller Mimen sorgte die Komödie von Steffen Vogel im Laufe des kurzweiligen Abends dafür, dass den Zuschauerinnen und Zuschauern Tränen vor Lachen in den Augen standen.
Lustige Reibereien bei Premiere in Baindlkirch
In dem humorvollen Dreiakter voller Überraschungen dreht sich alles um die drei Frauen Klara (Vanessa Lorenz), Helga (Katharina Micko als Tortenbäckerin) und Elsa (Julia Holzmann als Trutscherl). Denn die Damen vom örtlichen Gewerbeverband wissen genau, was in dem Örtchen Hinterbriegelbach passieren muss, damit die Kasse wieder klingelt. Während im Nachbarort nämlich durch Zufall ein 5000 Jahre alter Urzeitmensch gefunden wurde und Schaulustige anlockt, tut sich in Hinterbriegelbach so gut wie gar nichts.
Sehr pragmatisch ist Elsas Aussage: „Wenn er 5000 Jahre alt ist, dann muss er ja schon längst tot sein.“ Helgas und Klaras sprechende Augenaufschläge und ein zynisches „Natürlich ist er tot“ als Antwort entlocken Elsa ein „Ne, der lebt. Ich habe Fred Feuerstein erst im Fernsehen gesehen.“ Immer wieder gibt es so aus dem Leben gegriffene Reibereien.
Im Dorf musste also endlich eine Attraktion her, die wieder Leben in die Dorfgemeinschaft bringt. Guter Rat ist teuer. Schließlich kommt man auf konzentrische Kreise im Weizenfeld von Bauer Thissen. In haarsträubenden nächtlichen Aktionen trampeln die Verschwörerinnen mit Schwimmflossen und Squashschlägern an den Turnschuhen Kornkreise in das Weizenfeld. Mit Unterstützung von Bäuerin Bärbels (Lena Schwarz) technischem Equipment fingieren sie eine mysteriöse Ufo-Landung.
Team der Theatergruppe Brettlbühne arbeitet gut zusammen
Auf die Hilfe des örtlichen Pfarrers (Rüdiger Traub) können die drei Damen nicht zählen. Er hat nämlich seit Kurzem einen Hund. Nur sehen kann ihn niemand außer er selbst. Und das Beste: Hund Rufus ist „Raumschiff-Enterprise“-begeistert. So sagt der Pfarrer bei einem ersten Treffen in Klaras Café: „Ich muss jetzt gehen, der Fernseher ruft. Rufus liebt Käptn Kirk.“
Zu allem Überfluss taucht noch ein Ufologe (Torsten Panten) auf, der mit seinen Verschwörungstheorien ebenfalls Gewinn machen möchte. Wie gut, dass Klaras einstiger Schwarm Polizeihauptmeister Holger Knieper (Franz Guha) den Überblick behält. Die Annäherung der beiden mit vielen „Ähs und Hms“ wurde so echt gespielt, dass so mancher Zuschauer rief: „Nun umarmt euch schon!“. Und während der Pfarrer auf einer Beerdigung statt „Stairway to heaven“ „Highway to hell“ singt und nach der Beerdigung mit dem Leichenwagen davonfährt, erklärt Helga der naiven Elsa, dass Männer oft mal dummes Zeug reden, weil es gentechnisch so weitergegeben worden ist.
Vor lauter Lachen wissen die Schauspieler auf der Bühne einmal selbst nicht weiter und Souffleuse Carolina Müller muss aushelfen. Aber dank des flexiblen und kreativen Spiels der zehn Mimen dankt das Publikum nur wieder mit lautem Applaus. Ein Augenschmaus ist auch die Bühne im Giggenbach, die von den Helfern Franz Sporer und Stefan Wurm (Bühnenbau und Technik) gestaltet worden war. Da wird aus Caféhaus-Sesseln flugs eine Kanzel oder zur Ufo-Landung erscheinen seltsame Lichter. Die Hauptantriebsfeder bei der Boandlkircher Brettlbühne ist bestimmt der Spaß und die Freude. „Aber da gehört schon ganz viel Herz dazu“, lobt Weidinger.
Weitere Aufführungen: Freitag, 15. März, und Samstag, 16. März, 20 Uhr, Sonntag, 17. März, 17 Uhr, Freitag, 22. März, und Samstag, 23. März, 20 Uhr. Kartenvorverkauf: www.boandlkircher-brettlbuehne.de sowie am Dienstag und Mittwoch von 18 bis 20 Uhr unter Telefon 0177/1949681