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Kind will nicht in die Schule: Familie wandert nach Kroatien aus
![Ein Kind aus dem Landkreis Aichach-Friedberg weigerte sich, in die Schule zu gehen. Der Fall landete vor Gericht. Ein Kind aus dem Landkreis Aichach-Friedberg weigerte sich, in die Schule zu gehen. Der Fall landete vor Gericht.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Plus Die Bescheide für Bußgeld häuften sich: Weil sie ihre Tochter nicht zwingen wollten, in die Schule zu gehen, zogen Eltern aus Aichach-Friedberg vor Gericht.
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„Wo liegt das Problem, Ihre Tochter einfach in die Schule zu schicken?“, fragte Richter Sven Pommer. Damit fasste er die Thematik zusammen, die Eltern aus dem Landkreis Aichach-Friedberg gegen den Freistaat Bayern vor Gericht ziehen ließ. Die Vorgeschichte zog sich über zwei Jahre, schaukelte sich in zahlreichen Bußgeldbescheiden und Androhung von Zwangsvollstreckung hoch, bis es am Dienstag zur Verhandlung am Verwaltungsgericht in Augsburg kam. Mittlerweile hat die Familie das Land verlassen.
Schulunterricht: Eltern wollen Wunsch des Kindes respektieren
Die Rechtslage ist klar, wie Pommer darlegte. Als Erziehungsberechtigte haben die Eltern Sorge zu tragen, dass ihr Kind am Schulunterricht teilnimmt. Maßgeblich ist allerdings noch ein anderer Punkt: der Aufenthaltsort. „Hier geht es nicht darum, wo man gemeldet ist, sondern sich tatsächlich aufhält“, führte der Richter aus. Das spielt im Fall der Familie eine wichtige Rolle.
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Einmal abgesehen vom konreten Einzelfall finde ich die Fragen des Richters doch naiv.
Wenn der Staat eine Schulpflicht setzt, muss er entsprechende Rahmenbedingungen schaffen. Daran darf man (auch) in Bayern zwischenzeitlich in vielerlei Hinsicht echte Zweifel haben.
Stichworte wären dabei: unerträglich versifte Schulgebäude, mangelnde moderne Ausstattung, insbesondere digitale (und gewartete) Infrastruktur, veraltete Lehrpläne, deren Stoffsammlung jeden Messie vor Neid erblassen lassen, deutlich zu wenig Lehrkräfte, bei denen selbst die wiederum viel zu wenigen Motivierten mittlerweile die Segel streichen, suboptimale Durchlässigkeit der Schulzweige, Bildungschancen, die abhängig vom sozialen Status sind, und bei alle dem keine Aussicht auf Besserung. Denn das Kultusministerium hat zwar kaum Mittel und selten fundierte Ansichten oder nachhaltige Verbesserungen, aber dafür sehr konkrete Vorstellungen davon, was für Kinder gut sein müsste. Das letzte Experiment am lebenden Objekt "Kind", genannt G8, ist gerade erst zu Ende gegangen. Kollateralschaden eingepreist.
Da, Richter Sven Pommer, liegt das Problem.
Ich kann durchaus nachvollziehen, dass man seinem Kind bessere Chancen verschaffen will, als in diesem (Pflicht)System noch möglich sind, oder dem auch ansonsten aus dem Weg gehen will. Wenn die Schulzeit für die Zukunft des Kindes umsonst ist, hilft es auch nicht, dass es nichts kostet. Ausland oder Privatschule kann für das Kind und seinen Lebensweg die sehr viel bessere Entscheidung sein.
Interessehalber: Besteht in Kroatien keine Schulpflicht (für Immigranten)? Bleibt die Heimatzeitung an dem Fall dran und berichtet, was die junge Dame in Kroatien für einen Schulabschluss gemacht hat (und wie? Digital?) und welchen Job sie dann erlernt hat? Oder ob die Familie nach Erreichung der Volljährigkeit wieder in die BRD zurückkehrt?
Im Bildungssystem in Kroatien ist der Unterricht für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 17 Jahren (11 Jahre) obligatorisch. Neben den staatlichen Schulen gibt nur sehr wenige Privatschulen im Land.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bildungssystem_in_Kroatien
Also, wenn die Familie nach Kroatien zurückgekehrt ist, bringt das wenig, es sei denn, die Behörden sind dort nachlässiger.