Für den Hort an der Ambérieustraße in Mering erhielt Bürgermeister Florian Mayer viel Lob. „Dass so ein innovativer Bau möglich ist, zeigt viel Weitblick“, sagt Architekt Martin Werner vom Münchner Architekturbüro Raum und Bau bei der Einweihungsfeier. Denn das zweigeschossige Gebäude ist nicht nur funktional, sondern auch besonders nachhaltig.
Es wurde in Holzbauweise errichtet, das Dach des Nebengebäudes in begrünt und eine moderne Wärmepumpe sowie eine Photovoltaikanlage versorgen das Gebäude mit Wärme und Strom. „Die Baustoffe sind besonders nachhaltig“, erklärt der Architekt. So nachhaltig, dass bei einem Rückbau des Gebäudes diese ökologisch unbedenklich zu entsorgen sind. „Damit ist die Marktgemeinde nicht nur ein Vorreiter hier in der Region, sondern auch ein großes Vorbild für andere Kommunen“, sagt Werner. Nicht nur ressourcenschonend wurde in Mering gebaut, auch regional. Die 23 Firmen, die am Bau beteiligt waren, stammen weitgehend aus dem Umkreis. „Von Prittriching bis Affing - die komplette Paar entlang, war alles dabei“, informiert der Planer.
Bürgermeister Florian Mayer nimmt das Lob sichtlich gerne an. Denn der Hort II am Schulzentrum lief nicht immer reibungslos ab. Zunächst mit 3 Millionen Euro Baukosten geplant, belief sich die Bausumme letztendlich auf 8 Millionen Euro. „Noch unter meinem Vorgänger wurde im Marktgemeinderat entschieden, das Projekt um zwei Jahre zu verschieben, weil nicht genügend Finanzmittel vorhanden waren“, blickt Mayer zurück. Dann kamen Coronapandemie und Ukraine-Krieg, die wiederum für eine Verzögerung und eine Kostensteigerung mitverantwortlich waren.
Bezuschusst wurde das Projekt mit 3 Millionen Euro, wovon 500.000 Euro für die besondere Nachhaltigkeit flossen. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde der Hort rechtzeitig zum Schulbeginn fertig. „Am 28. August war es soweit und die ersten Kinder konnten hier betreut werden“, sagt Mayer.
Und die Kinder sind es, die sich hier sichtlich wohlfühlen in der Einrichtung. Bis Hortleiterin Marina Aunkofer aus der Elternzeit wieder zurückkehrt, übernimmt Natalja Bahmeteva die Leitung. Seit dem Trägerwechsel 2020 heißt die Einrichtung Kita Clara&Felix, die vom freien Träger, dem Frère-Roger-Kinderzentrum, der Katholischen Jugendfürsorge geleitet wird. Fünf Gruppen mit insgesamt bis zu 125 Kindern haben in großzügigen und genau auf die Bedürfnisse zugeschnittenen Räumen Platz. Als integrative Einrichtung wurde das Gebäude barrierefrei errichtet.
Zur Eröffnung singen die Kinder, die sich für die Gruppennamen Merkur, Saturn, Neptun, Jupiter und Mars entschieden hatten, das Lied „Ich heb’ ab“ von Andreas Bourani und Sido. Und die Rakete, die auf der Einladungskarte den Neustart symbolisiert, wird regelrecht gezündet. „Da müsst Ihr mir eine Zugabe geben“, sagt Bürgermeister Mayer. Besonders gefällt den Kindern der Turnraum im ersten Stock, der viel Platz für Bewegung und Spiel bietet. Die hellen und freundlich gestalteten Gruppenräume bieten eine angenehme Atmosphäre für die Bearbeitung der Hausaufgaben. Zudem gibt es einen Werkraum und in den großzügigen Fluren ist ebenfalls Platz für Spiel und Bewegung. Der große Garten mit Spielgeräten wird von den Kindern auch immer als besonders schön genannt. Die evangelische Pfarrerin Carola Wagner, die gemeinsam mit dem katholischen Diakon Tino Zanini, die Einrichtung segnet, freut sich besonders über den Apfelbaum im Garten. „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“, zitiert sie Martin Luther und wünscht den Kindern, viel Freude in der Einrichtung.
Daniel Kiesel, Vorstand der KJF für den Bereich Soziales, ist beeindruckt vom Gebäude und von der Leistung der Marktgemeinde. „Es ist eine Investition für die Kinder und wenn sich diese Investition nicht lohnt, was dann?“ Die Gemeinde sei sehr mutig gewesen, ein solches Gebäude zu errichten und damit auch für eine gute Versorgung mit Betreuungsplätzen zu sorgen.
Zum Abschluss der offiziellen Eröffnungsfeier tanzen die Kinder noch einen Tanz. Bürgermeister Florian Mayer hat für sie noch ein großes Geschenk dabei, das die Kinder ganz aufgeregt auspacken. Es gibt neue Holzsteckenpferde, die gleich ausprobiert werden. Wer sich gerne die Räume genauer ansehen will, kann sich von den Architekten Manuel Schicketanz und Julian Hardauer oder bei der Kinderführung von Kindern des Horts durch die Einrichtung führen lassen.
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