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Mering: So bereitet sich Go-Ahead auf die Übernahme des Fugger-Express vor

Mering

So bereitet sich Go-Ahead auf die Übernahme des Fugger-Express vor

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    Die ersten Züge für das Augsburger Netz sind da und die riesige Bahnwerkstatt bei Langweid ist startklar.
    Die ersten Züge für das Augsburger Netz sind da und die riesige Bahnwerkstatt bei Langweid ist startklar. Foto: Go-ahead, Winfried Karg

    Ab 11. Dezember übernimmt Go-Ahead mit seinen weiß-blauen Zügen die Bahnverbindung Augsburg-München. Tausende Pendler in Kissing und Mering sind darauf angewiesen, dass diese Umstellung funktioniert. Laut Go-Ahead liegen trotz Corona und Ukraine-Krise die Vorbereitungen noch im Zeitplan. "Ich bin verhalten optimistisch, dass alles gut klappt", sagt Sprecher Winfried Karg. Auch in Bezug auf den Fahrkartenverkauf in

    Entscheidend ist, dass ab Dezember ausreichend Mitarbeitende zur Verfügung stehen. Rund 150 Lokführer plus Zugbegleiter braucht Go-Ahead hier. Dafür bildet das Unternehmen selbst aus. Am Anfang werde man in geringem Umfang Verstärkung durch Leiharbeiter in Anspruch nehmen. "Einige der Kollegen müssen noch ihre Prüfungen bestehen. Die meisten müssten wir aber bis Dezember ausgebildet haben", erklärt Karg.

    56 neue Fahrzeuge sind für die Strecke nötig

    Ebenso wichtig ist die rechtzeitige Lieferung der Fahrzeugflotte, bestehend aus 56 Neufahrzeuge der Firma Siemens Mobility: zwölf Doppelstockzüge vom Typ Desiro HC und 44 Mireo. "Zu Beginn der Ukraine-Krise hat Siemens vorsorglich mögliche Lieferverzögerungen angemeldet. Aber konkret können wir das nicht sehen", sagt Karg. Siemens schicke regelmäßig Fahrzeuge an Go-Ahead, auf denen bereits die Ausbildung läuft.

    Rechtlich gesehen sind diese noch im Besitz von Siemens, bis sie die nötige Zulassung durch das Eisenbahnbundesamt erhalten haben. "Das ist einer der Punkte, den wir nicht selbst in der Hand haben", räumt Karg ein. Er sehe hier jedoch bisher nichts, was der pünktlichen Betriebsaufnahme im Wege stehe. Die Wartung der Züge findet im neuen Bahnwerk in Langweid statt. Dieses ist zum Teil schon in Betrieb. "Am Rest des Werks wird fleißig gebaut und das müsste demnächst auch fertig sein", sagt Karg.

    Die Züge von Go-Ahead sollen mit eigenem WLAN ausgestattet werden. "Das klappt aber noch nicht zum Betriebsstart", sagt der Unternehmenssprecher. Im Laufe des nächsten Kalenderjahres soll dies jedoch umgesetzt werden. Die Züge verfügen außerdem über spezielles Fensterglas, das Handysignale besser durchlässt. Laut Ausschreibung sei das Unternehmen verpflichtet, einen Ticketverkauf in Bahnhofsnähe anzubieten. Dazu hat Go-Ahead eine Kooperation mit dem Café im Bahnhof geschlossen, sodass es die Karten direkt im Bahnhofsgebäude zu kaufen geben wird.

    Pro Bahn: Derzeit wieder viele Ausfälle beim Fugger-Express

    Jörg Lange, Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn, hat bisher einen positiven Eindruck. "Go-Ahead hat ja im vergangenen Dezember im Allgäu den Zugverkehr übernommen – und das hat weitgehend reibungslos geklappt", sagt er. Tatsächlich erhofft er sich für die Bahnreisenden ab Dezember Verbesserungen. "Aktuell haben wir wieder sehr häufig Fahrzeugausfälle beim Fugger-Express." Ihn freut auch die Nachricht zum Ticketverkauf: "Den Kartenverkauf im Bahnhofsgebäude begrüßen wir ausdrücklich." Schließlich solle der Bahnhof kein totes Gebäude sein, sondern Versorgungsmöglichkeiten für die Passagiere bieten. Für alle Interessierten bietet die Internetseite des Verbands.

    Zuständig dafür, die Vorbereitungen zu kontrollieren, ist die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG). "Im Rahmen regelmäßiger Inbetriebnahmegespräche fordert die

    Ein weiterer Punkt ist die Wendezeit der Züge in München. Diese sind derzeit sehr kurz mit teils weniger als 15 Minuten. Das führt dazu, dass sich Verspätungen oft auf die Rückfahrt übertragen. Im neuen Fahrplan soll diese Wendezeit deutlich länger sein. Pro-Bahn-Sprecher Lange nennt hier 30 Minuten. Auf Nachfrage erklärt die BEG: "Die endgültige Trassenvergabe durch die zuständige DB Netz AG ist noch nicht abgeschlossen. Wir haben bei der Ausschreibung des Betriebskonzepts eine Mindestwendezeit von 20 Minuten in München Hbf vorgesehen." Sie verweist außerdem auf Ausnahmen montags bis freitags vor 7 Uhr sowie in den Nächten vor Samstagen und Sonn-/Feiertagen zwischen 1 Uhr und 4 Uhr. Hier seien zehn Minuten Wendezeit zulässig. Und es folgt eine weitere Einschränkung: "Gleichwohl ist angesichts der angespannten Verfügbarkeit von Bahnsteigen in München Hbf mit Abweichungen zu rechnen. "

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