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Mering: Wie die Wasserwacht am Mandichosee nach Vermissten suchen kann

Mering

Wie die Wasserwacht am Mandichosee nach Vermissten suchen kann

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    Die Wasserwacht Mering hat jetzt ein Spezialgerät zur Vermisstensuche.
    Die Wasserwacht Mering hat jetzt ein Spezialgerät zur Vermisstensuche. Foto: Christine Hornischer

    Die Wasserwacht in Mering kann schneller und gezielter nach vermissten Personen im Wasser suchen. Weil Mering 5.000 Euro Zuschuss zur Verfügung stellte, konnte das speziellen Sonargerät gekauft werden. Das lebensrettende Gerät übernimmt die Ortung unter Wasser mit Hilfe von Ultraschallsignale. Nötig wurde diese Anschaffung aus einem ganz besonderen Grund.

    Markus Motzke, der Vorsitzende der Wasserwacht Mering, freut sich: „Durch das Sonargerät erkennen wir jeweils 30 Meter links und 30 Meter rechts vom Boot Gegenstände und Personen.“ Zum Vergleich: Die Sichtweite eines Tauchers beträgt oft nur ein bis zwei Meter.

    Ehrenamtliche Taucher sind für die Wasserwacht Mering schwer zu finden

    Durch ein Sonar-Gerät können die Wasserwachtler jeweils 30 Meter links und 30 Meter rechts vom Boot Gegenstände und Personen erkennen.
    Durch ein Sonar-Gerät können die Wasserwachtler jeweils 30 Meter links und 30 Meter rechts vom Boot Gegenstände und Personen erkennen. Foto: Christine Hornischer

    Auslöser für die Anschaffung des Geräts waren erstens die technischen Fortschritte und zweitens die Tatsache, dass es sich als sehr schwierig gestaltet, ausreichend Ehrenamtliche für die zeitintensive Ausbildung zum Taucher zu finden. Das Sonargerät ist mobil und kann an den beiden Wasserwacht-Booten am Mandichosee angebracht werden. „Allerdings wollen wir in Zukunft eine feste Halterung installieren“, erklärt Motzke.

    Momentan können fünf der Wasserwachtler mit dem Sonar arbeiten. „Die Ausbildung und Praxis dauert ein halbes bis zu einem Jahr“, sagt Tanja May von der Wasserwacht Mering.

    Das Bild auf dem Sonar lasse sich mir einem Radarbild oder Ultraschall vergleichen, so die junge Mutter. „Auch Fachärzte müssen ja dauernd auf Schulungen“, sagt sie und lacht.

    Der Mandichosee ist 13 Meter tief

    Merings Bürgermeister Florian Mayer freut sich sehr, die Ehrenamtlichen unterstützen zu können. „Wir sind hier sehr stolz auf unsere Wasserwacht“, sagt er und probiert mit der dritten Bürgermeisterin Silvia Braatz gleich aus, wie es sich anfühlt, bei Regen und Kälte übers Wasser zu flitzen und den Wasserboden abzusuchen. 13 Meter tief ist der Mandichosee an seiner tiefsten Stelle und hat einen Durchmesser von 1,7 Quadratkilometern.

    „Da haben wir früher mit Tauchern 600 Stunden gebraucht, um eine vermisste Person ausfindig zu machen“, sagt der Vorsitzende. Aktuell sind nur fünf Taucher bei der Wasserwacht Mering. „Taucher sind händeringend gefragt“, sagt Motzke. „Wir sind immer auf der Suche nach Aktiven.“

    Im Sommer war der See proppenvoll

    Gerade während des letzten Sommers, als die Corona-Pandemie andere Freizeitaktivitäten lahmlegte, war die Wasserwacht mehr gefragt denn je. „Die Strände hier am Mandichosee waren proppenvoll“, erzählt Motzke. Vor allem das Stand-up-Paddeling habe geboomt.

    Auch jetzt kehrt bei den Ehrenamtlichen rund um den Merchinger Mandichosee noch keine Ruhe ein. Für die Jugendlichen beginnt nächste Woche das Training im Schwimmbad. Zudem ist die Wasserwacht in der Eisrettung ausgebildet. Nicht zu vergessen, dass jeder Wasserwachtler auch Sanitäter ist.

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