Umfrage zur Osttangente läuft noch bis Sonntag
Viel Aufruhr hat Mering digital mit seiner Meinungserhebung zur Osttangente verursacht. Die Ergebnisse veröffentlicht der Verein deshalb erst nach der Wahl.
Was denken die Menschen, die in und um Mering täglich auf den Straßen unterwegs sind, zur Osttagente und allgemein zum Verkehr? Das will der Verein Mering digital mit seiner aktuellen Umfrage im Internet herausfinden. Diese läuft noch bis kommenden Sonntag, 19. September. Eigentlich wollten die Macher der Umfrage rund um die Vorsitzenden Lothar Haupt und Alexander Graf die Ergebnisse noch vor der Bundestagswahl veröffentlichen. Angesichts der massiven Kritik an ihrer Meinungserhebung haben sie dies jedoch auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
"Uns wird ja unterstellt, dass wir mit der Umfrage unterschwellig Stimmung machen wollen vor der Wahl", erklärt Haupt. Diese Kritik wolle man nicht weiter schüren, indem die Umfrageergebnisse kurz vor der Wahl bekannt gemacht würden. "Der Verein Mering digital hat diese Diskussion um den Straßenverkehr und die Meinungsumfrage eigentlich ganz unpolitisch gesehen", erklärt er. Stattdessen wird die Auswertung nun am 2. Oktober in der Mitgliederversammlung des Vereins vorgestellt und dann publiziert.
Gegner der Osttangente ärgern sich über die Umfrage
Wie berichtet, hatten sich vor allem die Gegner der Osttangente, unter anderem das Aktionsbündnis A-KO, über die Umfrage von Mering digital geärgert. Hauptkritikpunkt war es, dass diese einseitig auf die Bedürfnisse der Autofahrer zugeschnitten ist und andere Aspekte wie Umweltschutz und Wohnqualität komplett ausklammert. Der Verein Mering digital wiederum sieht in der bisherigen öffentlichen Diskussion um die Osttangente die Bedürfnisse der ganz normalen Menschen vernachlässigt, die im Alltag auf die Nutzung des Straßenverkehrs angewiesen sind.
Bisher haben sich rund 500 Personen an der Umfrage beteiligt, die unter dem Titel "Verkehrschaos - ja oder nein?" über die Internetseite des Vereins erreichbar ist. "Wir hätten eigentlich gedacht, das interessiert mehr Menschen", sagt Lothar Haupt. "Wenn man bedenkt, dass sich bei der Umfrage zum Brunnen am Marktplatz rund 1800 Leute gemeldet haben, überrascht mich das schon", fügt er hinzu. Dennoch sei der Rücklauf im Verhältnis für eine Online-Befragung an sich sehr gut, meint der Vorsitzende von Mering digital.
Vor allem die Möglichkeit, individuelle Kommentare bei vielen der Fragen abzugeben, sei stark genutzt worden. "Das macht die Auswertung sehr, sehr umfangreich", erklärt Haupt. Dabei sehe er jetzt schon, dass es auch bei den Teilnehmern zwei Lager gibt: die Straßenbaugegner und die Leute, die täglich aufs Auto angewiesen sind. Auffällig ist für den Vorsitzenden von Mering digital auch, dass wesentlich mehr Rückmeldungen zum Verkehr von Mering Richtung Augsburg kommen - als zu den Fragen, die auf die Straßenführung Richtung München abzielen. Er zieht daraus die Schlussfolgerung, dass die München-Pendler stärker den öffentlichen Nahverkehr nutzen, während die Leute nach Augsburg eher mit dem eigenen Auto fahren.
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