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Mering: Rund um den Marktplatz soll Mering mehr Grün und mehr Wasser bekommen

Mering

Rund um den Marktplatz soll Mering mehr Grün und mehr Wasser bekommen

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    Ein reizvoller Treffpunkt im Schatten großer Bäume: So sehen die beiden Landschaftsarchitektinnen Amelie Kessler und Theresa Finkel den Bereich vor der Eisdiele und der Buchhandlung. Sie haben mit ihrem Entwurf für die Neugestaltung rund um den Meringer Marktplatz den Planer-Wettbewerb gewonnen.
    Ein reizvoller Treffpunkt im Schatten großer Bäume: So sehen die beiden Landschaftsarchitektinnen Amelie Kessler und Theresa Finkel den Bereich vor der Eisdiele und der Buchhandlung. Sie haben mit ihrem Entwurf für die Neugestaltung rund um den Meringer Marktplatz den Planer-Wettbewerb gewonnen. Foto: toponauten LandschaftsarchitekturGesellschaft

    Fünf Planer haben Ideen für den Verkehrsraum rund um den Meringer Marktplatz entwickelt. Eigentlich hätten am Donnerstagabend die drei besten Entwürfe präsentiert werden sollen. Doch für die Jury war die Auswahl so eindeutig, dass bei der Ausstellung in der Meringer Raiffeisenbank nur noch das Gewinnerkonzept genauer vorgestellt wurde. Und das stammt aus der Feder der zwei jungen Landschaftsarchitektinnen Amelie Kessler und Theresa Finkel von der "Toponauten Landschaftsarchitektur-Gesellschaft" aus Freising. "Wir haben richtig Lust, das hier zu machen", sagten die Preisträgerinnen erfreut.

    Ihr Entwurf habe im Auswahlgremium alle überzeugt, wie Bürgermeister Florian Mayer sagte. Es sei eine nachhaltige Planung, die auch einen kleinen Hingucker enthalte. Mit klaren Linien verfolge sie eine Kombination aus Wasser und Begrünung. Nun müsse darüber noch der Gemeinderat entscheiden. "Nachjustieren ist erlaubt, aber auf die lange Bank schieben nicht", erklärte der Bürgermeister. An die Planerinnen hatte er in Hinblick auf das Gewerbe noch einen Wunsch: "Schauen Sie, dass wir die Bauzeit kurz halten".

    Konzept für Mering will ökologischen Anforderungen gerecht werden

    Wie Theresa Finkel erklärte, seien die Toponauten ein junges, vielfältiges Landschaftsarchitekturbüro mit Sitz in Freising sowie einer Niederlassung in Regensburg. Bei ihrem Konzept für Mering sei auch ein Ziel, die Freischankflächen zu erhalten und dabei durch eine Entschleunigung des Verkehrs die Sicherheit zu erhöhen. Ihr Entwurf wolle den ökologischen Anforderungen durch den Klimawandel gerecht werden. Dafür sollen Flächen entsiegelt werden und Platz für mehr Bäume und andere Begrünung geschaffen werden. Neben dem Marktplatz als großem Veranstaltungsort sollen viele kleinere Alltagsorte für die Menschen entstehen.

    Nach einer entsprechenden Rückmeldung aus der Zwischenpräsentation haben die Planerinnen den Entwurf auf das Tempolimit von 20 km/h ausgerichtet. "Dadurch sehen wir überall mögliche Querungen", freute sich Amelie Kessler. Die Busborde sind bei ihr direkt gegenüberliegend angesiedelt, sodass in allen anderen Bereichen ein barrierefreier Übergang möglich ist. Als optisches Signal gibt es rund um den Marktplatz einen anderen Straßenbelag. Mit Blick auf die Kosten arbeiten die Toponauten nicht mit Pflaster, sondern mit Asphalt. Dieser erhält durch eine Porphyrbeimischung einen rötlichen Farbton. Dazu gibt es viele Bänke und Hocker über die Ortsmitte verteilt, auf die man sich einfach mal hinsetzen kann.

    Amelie Kesserler (links) und Theresa Finkel von der  Toponauten Landschaftsarchitekturgesellschaft haben mit ihrem Entwurf das Plangutachten für die Gestaltung rund um den Marktplatz in Mering gewonnen.
    Amelie Kesserler (links) und Theresa Finkel von der Toponauten Landschaftsarchitekturgesellschaft haben mit ihrem Entwurf das Plangutachten für die Gestaltung rund um den Marktplatz in Mering gewonnen. Foto: Gönül Frey

    Der Hingucker, auf den der Bürgermeister angespielt hatte, bildet ein Trinkwasserbrunnen vor der Apotheke. Von diesem führt eine Rinne an der Buchhandlung entlang vorbei. Dort können im Sommer Kinder spielen und planschen. Das Wasser läuft dabei nur, wenn der Brunnen betätigt wird und kann in der nächsten Intarsie versickern: So bezeichnen die Planerinnen die vielen unversiegelten Grünbereiche. Diese sollen auch dazu dienen, bei Starkregenereignissen den Niederschlag aufzunehmen. Kessler spricht hier vom Prinzip der Schwammstadt. Im Planbereich verteilt sehen die beiden Landschaftsarchitektinnen unterirdische Rigolen vor, die insgesamt eine Speicherkapazität von 350 Kubikmeter Wasser aufweisen. Von dort kann das Wasser versickern und zugleich die Pflanzungen versorgen.

    Baubeginn für den Verkehrsraum am Marktplatz könnte in einem Jahr sein

    Martin Birgel vom Stadtplanungsbüro Dragomir stellte heraus, dass der Entwurf flexibel genug sei, um an Wünsche und neue Gegebenheiten angepasst zu werden. Auf Nachfrage eines Besuchers, bestätigte er, dass die Fahrbahn in einigen Bereichen verengt und so mehr Platz für Aufenthaltsflächen geschaffen werde.

    Alle Entwürfe sind eine Woche lang in den Räumen der Raiffeisenbank und im Anschluss noch eine Woche bei der Sparkasse zu sehen. Bereitgestellt werden dabei Rückmeldekärtchen für Wünsche und Anregungen: Denn der Planungsprozess steht erst am Anfang und es werden sicher an der ein oder anderen Stelle noch Änderungen aufkommen, wie Bürgermeister Mayer betonte.

    Fünf Büros hatten sich an dem Plangutachten beteiligt. Für die bereits sehr aufwendigen Entwürfe erhält jeder Teilnehmer ein Honorar, das sich jeweils auf rund 17.000 Euro beläuft. Dazu kommt noch das Honorar des Büros Dragomir. Nach Abzug der Förderung bleiben rund 40.000 Euro für die Kommune zu zahlen. In den Augen des Bürgermeisters hat sich der Aufwand gelohnt. Er hofft, dass in rund einem Jahr Baubeginn sein könnte. Dafür muss eine grobe Kostenkalkulation bis zu den Haushaltsberatungen vorliegen. Im Moment sind Schätzungen wegen der stetigen Baukostensteigerungen aber sehr schwierig. "Zum heutigen Zeitpunkt würden wir optimistisch angesetzt von rund 1,5 Millionen Euro ausgehen", sagt er nach Beratung mit Sigrid Hacker vom Büro Dragomir. Vermutlich werde es jedoch noch teurer. Immerhin habe die Regierung von Schwaben bereits signalisiert, dass das Konzept zu großen Teilen förderfähig sei, sodass hohe Zuschüsse fließen dürften.

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