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Mering: Personalproblem bei den Kitas: So will Mering gegensteuern

Mering

Personalproblem bei den Kitas: So will Mering gegensteuern

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    Die Betreuungssituation im Meringer Kinderhaus am Kapellenberg, hier der Gartenbereich mit Dschungelrutsche, ist besonders angespannt.
    Die Betreuungssituation im Meringer Kinderhaus am Kapellenberg, hier der Gartenbereich mit Dschungelrutsche, ist besonders angespannt. Foto: Heike John

    Fahrtkostenzuschuss, betriebliche Gesundheitsvorsorge und ein Stand auf der Jobmesse - Mering muss neue Wege gehen, um Personal für seine Kitas zu gewinnen und auch zu halten. Dabei wollen die Eltern mithelfen, allen voran eine engagierte Gruppe, die sich aus dem Elternbeirat im Kinderhaus am Kapellenberg heraus zusammengefunden hat. Um einen guten Austausch zu gewährleisten, soll es einmal jährlich ein Treffen geben - das erste steht an am Donnerstag, 16. März. 

    „Wenn Kindergärten und Krippen die Öffnungszeiten reduzieren oder Gruppen schließen müssen, ist das nicht nur ein Problem für uns Eltern“, betont Sebastian Schmidt, Vater eines Krippenkindes. Der Fachkräftemangel in der Kita verschärfe auf direktem Wege auch den

    Die engagierte Gruppe steht darum seit Langem im Kontakt zur Gemeinde und initiierte noch zum Ende vergangenen Jahres einen runden Tisch für einen Ideenaustausch. Neben Bürgermeister Florian Mayer und den Leitungen der drei gemeindlichen Meringer Kindertagesstätten sowie Vertreterinnen und Vertretern der Elternbeiräte waren auch Landrat Klaus Metzger, der CSU-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz sowie der CSU-Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko eingeladen. Viele Ansätze und Ideen wurden durch die Eltern-Initiativgruppe vorgestellt. Denn im integrativen Kinderhaus im Unterfeld ist die Betreuungssituation besonders angespannt.

    Sorgenvoll blicken Einrichtungsleiterin Manuela Sirch und Bürgermeister Florian Mayer in die Zukunft. (Das Bild entstand bei der Einweihung des Erweiterungsbaus im Herbst 2021)
    Sorgenvoll blicken Einrichtungsleiterin Manuela Sirch und Bürgermeister Florian Mayer in die Zukunft. (Das Bild entstand bei der Einweihung des Erweiterungsbaus im Herbst 2021) Foto: Heike John

    Seit der Erweiterung fehlt in der Kita Kapellenberg ständig Personal

    Laut Bürgermeister Florian Mayer fehlen in der Einrichtung derzeit sechs Fachkräfte, Krankheitsfälle nicht mitgerechnet. „Wir haben am Kapellenberg seit der Erweiterung noch nie das Soll erreicht“, bedauert Mayer. Aufgrund der Personalknappheit wird die Betreuungszeit dort derzeit täglich um eine Stunde reduziert. Auch Schließungen aufgrund von krankheitsbedingten Ausfällen könnten nicht ausgeschlossen werden. Insgesamt werden in den drei kommunalen Kitas 294 Kinder in 14 Gruppen betreut, davon fünf Krippen- und sechs Kindergartengruppen. Derzeit sind dort 51 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. 

    Ein erster Schritt ist nun die Gründung eines Gesamtelternbeirats, um Probleme, die in allen Einrichtungen auftauchen, gemeinsam anzugehen. Weitere Vorschläge der Elterngruppe sind eine Ausweitung der Personalakquise, bürokratische Hürden für Zuwanderer zu senken und auch eine praxisnähere Gestaltung der Kinderpflegeausbildung, um die Abbruchquoten zu senken. Bereitgestellte Bundesmittel sollten zur Steigerung der Betreuungsqualität und nicht zur Entlastung der Eltern verwendet werden, fordert die Elterngruppe. 

    Sebastian Schmidt und Karin Gödde (links)initiierten einen Runden Tisch zur Kinderbetreuung mit (von rechts) Landrat Klaus Metzger, dem Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz, Kitaleiterin Sommerkeller Christine Hintersberger, Roman Lipp vom Haus der kleinen Freunde Farbkleckse, Bürgermeister Florian Mayer und Manuela Sirch, Einrichtungsleiterin des Kinderhauses am Kapellenberg.
    Sebastian Schmidt und Karin Gödde (links)initiierten einen Runden Tisch zur Kinderbetreuung mit (von rechts) Landrat Klaus Metzger, dem Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz, Kitaleiterin Sommerkeller Christine Hintersberger, Roman Lipp vom Haus der kleinen Freunde Farbkleckse, Bürgermeister Florian Mayer und Manuela Sirch, Einrichtungsleiterin des Kinderhauses am Kapellenberg. Foto: Daniel Schneider

    Von Gemeinde- und Landkreisseite wurde ebenfalls einiges unternommen. Um zusätzliches Personal zu generieren und eine heimatnahe Ausbildung zu ermöglichen, eröffnet der Landkreis Aichach-Friedberg im September in Aichach eine zusätzliche Fachakademie für Sozialpädagogik. Außerdem wurde ein landkreisweites Stellenportal etabliert, um eine zentrale Informationsquelle zu schaffen.

    Mering will auf der Berufsmesse in Dillingen Personal für die Kitas gewinnen

    Auch die Gemeindeverwaltung, die von den Initiatoren des runden Tisches ausdrücklich für ihre Gesprächsoffenheit gelobt wurde, hat einiges in Bewegung gesetzt. „Wir setzen auf die Personalbindung“, sagt Bürgermeister Florian Mayer. Anreize, um den Markt Mering als Arbeitgeber attraktiver zu machen, seien eine betriebliche Gesundheitsvorsorge und ein Fahrtkostenzuschuss. Für eine aktive Personalakquise sei Mering beispielsweise auf der Berufsinformationsmesse „Fit for Job“ am 11. März in Dillingen vertreten und stelle sich auch an den verschiedenen Fachakademien und Berufsfachschulen für Kinderpflege als Arbeitgeber vor. 

    Dafür wurde ein eigener Flyer entwickelt. Für eine kurzfristige Entlastung in den Kitas setze man auf die Einbindung von Hilfskräften vor Ort. „Trotz vieler guter Ansätze und Ideen, die durch den Elternbeirat des Integrativen Kinderhauses eingebracht wurden, ist es leider nicht möglich, die aktuellen Probleme kurzfristig zu lösen“, so schrieb der Bürgermeister in einem Infobrief an die Eltern. „Aber wir arbeiten weiterhin mit Hochdruck an einer Verbesserung der Situation und hoffen, das gelingt uns im nächsten Betreuungsjahr“. Um die Kommunikation aufrechtzuerhalten, soll es künftig jährlich einen offenen Austausch mit den Elternbeiräten geben. 

    Der diesjährige Info-Termin mit Austausch zwischen Gemeinde, Elternbeiräten und interessierten Eltern findet am Donnerstag, 16. März, ab 18 Uhr im Sitzungssaal statt.

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