Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Mering : OMC Mering stellt digitales Archiv für fahrzeughistorische Dokumente auf die Beine

Mering

OMC Mering stellt digitales Archiv für fahrzeughistorische Dokumente auf die Beine

    • |
    • |
    Fehlende Fahrzeugdokumentation würde aus einem Oldtimer nur einen Haufen Blech machen.
    Fehlende Fahrzeugdokumentation würde aus einem Oldtimer nur einen Haufen Blech machen. Foto: OMC Mering

    Bereits kurz nach der Gründung des Vereins 1997 entstand beim Oldtimer&Motorrad Club Mering (OMC) der Wunsch, die bestehenden technischen Unterlagen zu sammeln. Mehr als 25 Jahre später ist daraus das „Digitale Archiv zum Informationserhalt des fahrzeughistorischen Kulturgutes“ gewachsen. Stand August 2024 hat der OMC bereits über 750 Einträge mit mehr als 100.000 Seiten an Informationen im Archiv katalogisiert.

    Archiv soll auch Oldtimerfreunden bei technischen Problemen helfen

    Sollten zu Beginn nur die Unterlagen der fünf Gründungsmitglieder zusammengeführt werden, so ist das jetzige Ziel weitaus größer und umfassender. Gerade der Anteil des knapp 30 Mitglieder zählenden Vereins, der beruflich in der Fahrzeugtechnik verwurzelt ist, hat über die Jahre Erfahrungen sammeln müssen, wie leichtfertig Informationen vernichtet werden. Eines der einprägsamen Geschehnisse war dabei die Entsorgung von Unterlagen bei einem Hersteller durch aufgestellte Gitterboxen, ohne die Prüfung, ob diese Unterlagen an mindestens einer Stelle noch verfügbar gehalten werden.

    Die Digitalisierung der Unterlagen für das fahrzeughistorische Archiv des OMC Mering nimmt viel Zeit in Anspruch.
    Die Digitalisierung der Unterlagen für das fahrzeughistorische Archiv des OMC Mering nimmt viel Zeit in Anspruch. Foto: OMC Mering

    Aber nicht nur der Erhalt technischer Informationen liegt dem Verein am Herzen. Auch wenn sich gut nachvollziehen lässt, wie schwer sich eine elektrische Fehlersuche gestaltet, wenn beispielsweise kein Stromlaufplan verfügbar ist. Gerade die Besitzer der Oldtimer, bei denen zunehmend die Elektronik Einzug gehalten hat, können wahrscheinlich ein Lied davon singen. Aber dass auch das Fehlen von Informationen bei mechanischen Vorgehensweisen große Auswirkungen haben kann, war sozusagen einer der weiteren Schlüsselmomente zur Entstehung des Archivs.

    Der Erhalt technischer Informationen, mag er auch noch so maßgeblich für die Pflege des fahrzeughistorischen Kulturgutes sein, ist allerdings nicht der einzige Bestandteil des Archivs. Die Sammlung aller Informationen rund um die historische Fahrzeugmobilität ist dabei das Ziel des Vereins. Der Umfang dazu reicht von der klassischen Printanzeige, dem alten Verkaufsprospekt, in dem früher noch weitaus detailliertere technische Daten als heute enthalten waren, über Preis- und Ersatzteillisten bis zu Werbe- und Lehrfilmen oder auch Schulungsunterlagen.

    Egal ob deutscher Youngtimer oder US-Pickup: Ohne das Wissen und die notwendigen Informationen wäre der Erhalt der Fahrzeuge als Oldtimer nicht möglich.
    Egal ob deutscher Youngtimer oder US-Pickup: Ohne das Wissen und die notwendigen Informationen wäre der Erhalt der Fahrzeuge als Oldtimer nicht möglich. Foto: OMC Mering

    Auch wenn einige der Informationen von den Dokumentspendern digital zur Verfügung gestellt werden konnten, so gilt es im Normalfall diese zu digitalisieren. Dazu wird vom Verein auf Spendenbasis umfangreich in Digitalisierungshardware investiert. Leider steht der allgemein verfügbaren Veröffentlichung oft das klassische Urheberrecht im Wege. Aber nicht nur dieses erschwert die Veröffentlichung der Archivinhalte für die Allgemeinheit. Bei technischen Informationen ist oft die Haltung des Erstellers bei der ursprünglichen Herausgabe entweder „Nur für internen Gebrauch“ oder „Nur für Vertragswerkstätten“ hinderlich. Wobei dies nach Ansicht des Vereins hinfällig ist, da zum einen die vor 40 Jahren noch intern gehüteten technischen Details längst in den Grundzügen bekannt oder technisch überholt sind. Und auch die Vertragswerkstätten, für die solche Unterlagen bestimmt waren, befassen sich in keinster Weise mehr mit den Modellen, auf die sich die Informationen beziehen.

    Münchner BMW Group Archiv ist Partner für den OMC Mering

    Glücklicherweise hat sich mit dem BMW Group Archiv für den OMC Mering inzwischen mindestens ein Partner gefunden, mit dem eine Veröffentlichungen im Normalfall unkompliziert möglich ist. Der kleine Verein baut für ein erfolgreiches Archiv auf sozusagen drei Unterstützungslinien. An erster Stelle steht dabei die Stellung von archivierbaren Unterlagen. Die Art der Informationen und das Medium ist dabei nicht ausschlaggebend. So formuliert der OMC: „Wir nehmen alles. Ob Automobil, Zweirad oder Nutzfahrzeug, jede fahrzeugspezifische Information, egal welcher Art oder welches Baujahres ist in unserem Archiv willkommen.“ Sollte es sich dabei um noch nicht digitalisiertes Material handeln, versteht es sich als Leihgabe zur Digitalisierung und Aufnahme ins Archiv. Die Finanzmittel für Hardware und Speicherung, sowohl auf dem Archivserver als auch in der Webcloud, sind das zweite Anliegen des Vereins. Die laufenden Kosten für die externe Speicherung ebenso wie den Stromverbrauch für den hauseigenen Archivserver sowie notwendige Dienste und technische Erweiterungen versucht der Verein über Spenden zu finanzieren. Die dritte Unterstützung ist der juristische Rückhalt im Bereich Lizenz- und Urheberrecht. Hier sucht der Verein noch eine Kanzlei oder einen Ansprechpartner bei lizenzrechtlichen Anfragen an die Herausgeber.

    Das Archiv ist direkt unter www.fzg-info-archiv.de erreichbar. Der Verein freut sich über jede Kontaktaufnahme und ist wie folgt erreichbar: Oldtimer&Motorrad Club Mering, Hermann-Löns-Straße 60, 86415 Mering, www.omc-mering.de E-Mail: info@omc-mering.de Telefon 08233/79 52 590 E-Mail (Archiv): info@fzg-info-archiv.de (AZ)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden