Normalerweise laufen um diese Zeit die Arbeiten rund um das Meringer Freibad auf Hochtouren. Doch im großen Becken herrscht noch gähnende Leere. Auch die Außenanlagen sind nicht so weit fertig, um Anfang Mai den ersten Badegästen wieder eine großzügige Liegewiese anbieten zu können. Die beiden Bademeister Erwin Süßmeir und Walter Senftleben sind dort momentan nicht im Einsatz. "Wir müssen abwarten, was uns die 13. Infektionsschutzverordnung bringen wird", sagt Bürgermeister Florian Mayer.
Er setzte sich seit seiner Zeit als aktiver Marktgemeinderat und auch jetzt als Bürgermeister für den Erhalt der beliebten Freizeiteinrichtung ein. "Jeder, der mich kennt, weiß, dass mein Herz für das Meringer Freibad schlägt", sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion.
Aus diesem Grund will er alles dafür tun, um den Meringern schon bald wieder den Besuch im Freibad zu ermöglichen. "Momentan ist aber die Pandemiesituation so kritisch, dass wir auch von Freiluftaktivitäten weit entfernt sind." Zum Wochenbeginn verzeichnete der Landkreis Aichach-Friedberg Inzidenzzahlen zwischen 163 und 139. Doch Mayer hofft darauf, dass schon bald die Impfquote steigt, die Infektionszahlen zurückgehen und ein Sommerbetrieb, ähnlich wie im vorigen Jahr, möglich sein wird.
Freibad in Mering fährt nicht innerhalb weniger Tage wieder hoch
Doch auch wenn sich die Lage ändert, so schnell wird das Freibad seinen Betrieb nicht aufnehmen können. Nicht nur die Außenanlagen müssen gepflegt werden, auch die gesamte Pumpenanlage und die Becken brauchen eine aufwendige Pflege. "Das geht nicht innerhalb von wenigen Tagen", weiß Mayer aus den Gesprächen mit den beiden Bademeistern.
Der Kommunalpolitiker fühlt sich von der Bundespolitik "etwas im Stich gelassen". Man habe keinerlei Perspektive. "Auch wenn niemand wirklich sagen kann, wie sich die Pandemie entwickelt, so wären Ausblicke, wie man öffnen kann, sehr hilfreich, um etwas mehr Planungssicherheit zu haben", sagt Mayer.
Fest steht schon jetzt, dass der 15. Mai, der sonst als Eröffnungstag gilt, dieses Jahr nicht gehalten werden kann. "Da sehe ich noch keinen Weg für Lockerungen", so der Bürgermeister. Die beiden Bademeister, die außerhalb der Freibadsaison beim Bauhof arbeiten, hätten im vergangenen Jahr mit ihrem Team hervorragende Arbeit geleistet, um einen sicheren Badebetrieb zu ermöglichen.
Waren 2019 an 98 Tagen fast 32.000 Personen im Meringer Freibad, so waren es 2020 an 78 Tagen immerhin noch 20.000 Badegäste. "Und das trotz der Pandemiesituation", freut sich Mayer.
Mayer will sich für den Erhalt des Meringer Freibads einsetzen
Voriges Jahr wurden zusätzliche Stunden für Mitarbeiter bewilligt, die die Duschen- und WC-Anlagen stündlich reinigten sowie den Einlass kontrollierten. Außerdem wurde eine Lichtschranke installiert, die die Anzahl der Badegäste kontrollierte. Jeder, der in das Freibad wollte, musste sich schriftlich registrieren. "Wir haben wirklich versucht, den Freibadbesuch so sicher wie möglich zu gestalten", so Mayer.
Die beiden Bademeister versicherten, dass das Wasser durch die chemischen Zusätze kein Ansteckungsrisiko für die Badegäste sei. Jahreskarten gab es 2020 nicht. Wie es dieses Jahr geregelt wird, müsse noch entschieden werden. Die Besucherzahl wurde von über 700 Personen auf 230 Badegäste begrenzt. Auch hier müsse man auf die dann geltenden Hygieneverordnungen warten. Die Sprungtürme und Startblöcke waren nicht geöffnet.
Bürgermeister Mayer hofft nicht nur für Meringer selbst, dass das Bad öffnen kann. "Die Anlagen, vor allem die Pumpen, müssen laufen, um so Schäden abzuwehren, deshalb muss dringend Wasser in das Becken gelassen werden." Er werde alles dafür tun, um die beliebte Freizeiteinrichtung für die Meringer zu erhalten.
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