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Mering: Noch immer gibt es keine Fahrkarten für den Fernverkehr der Bahn in Mering

Mering

Noch immer gibt es keine Fahrkarten für den Fernverkehr der Bahn in Mering

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    In Mering gibt es seit dem Fahrplanwechsel keinen Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn mehr und auch am Schalter sind keine Tickets für den Fernverkehr erhältlich.
    In Mering gibt es seit dem Fahrplanwechsel keinen Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn mehr und auch am Schalter sind keine Tickets für den Fernverkehr erhältlich. Foto: Moritz Frankenberg, dpa (Symbolbild)

    Bürgermeister Florian Mayer ist in Sorge. Er will sich dafür einsetzen, dass Mering nicht vollständig vom Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn abgehängt wird. Wenigstens Fahrkarten für Fernzüge sollen wieder in

    Bahn in Mering: Es mangelt an Informationen für die Bahnreisenden

    Zum Start des Fahrplanwechsels hat auf der Strecke München-Augsburg das britische Unternehmen Go-Ahead die Deutsche Bahn mit ihrem Fuggerexpress abgelöst. "Ich hatte schon im Vorfeld die Befürchtung, dass dieser Start äußerst holprig verläuft", sagt Mayer. Dies haben die Erfahrungen aus dem benachbarten Baden-Württemberg bereits vor mehr als einem Jahr gezeigt. Deshalb hatte er Winfried Karg, Pressesprecher von Go-Ahead, Ende 2021 in den Marktgemeinderat eingeladen. Dieser beschwichtigte damals und versprach, dass der Start gut geplant und vermutlich recht reibungslos verlaufen werde. Dass dies trotz aller Warnungen nicht eingetreten ist, sei äußerst bedauerlich, so Mayer. 

    Neben den witterungsbedingten Ausfällen und technischen Schwierigkeiten, die nur sehr schleppend behoben werden konnten, kritisiert Mayer das eingeschränkte Bahnangebot sowie die mangelnde Informationspolitik, vor allem bei kurzfristigen Zugausfällen. Zudem mangele es an Ersatzverkehr bei Go-Ahead. 

    Ein großes Problem sieht Mayer aber auch, dass es für den Fernverkehr am Fahrkartenschalter keine Tickets mehr gibt. Der Schalter wurde von Go-Ahead übernommen, dort sind aber ausschließlich Nahverkehrstickets erhältlich. Winfried Karg, Pressesprecher von Go-Ahead, erklärt diese Entscheidung: "Die Provisionen für den Ticketverkauf im Fernverkehr sind zum Jahresende derart schlechter geworden, dass ein Verkauf nicht wirtschaftlich ist." Als die BEG den Auftrag für das Nahverkehrsnetz an Go-Ahead erteilt hatte, war in den Ausschreibungen nicht enthalten, dass Tickets für den Fernverkehr der Deutschen Bahn am Schalter verkauft werden müssen. "Dass wir dieses Angebot in Günzburg und Donauwörth anbieten, ist ein reiner Versuch unsererseits", so Karg. Zudem würden hier auch Fernzüge noch halten, in Mering dagegen nicht. Karg hat Verständnis dafür, dass das für die Bahnreisenden nicht immer einfach ist: "Gerade für Menschen, die über kein Smartphone verfügen, ist das nicht immer leicht, online Tickets zu lösen."

    Nicht jeder kann mit dem Handy Bahn-Fahrkarten kaufen

    Bürgermeister Mayer setzt nach: "Die Deutsche Bahn versucht hier, auf den Kauf von Online-Tickets umzustellen, vergisst dabei aber viele Menschen in unserer Gesellschaft, die ihre Fahrkarten nach wie vor an einem Schalter kaufen wollen oder gar aus den verschiedensten persönlichen Gründen kaufen müssen." Man würde noch nicht in einer Gesellschaft leben, die generationenübergreifend mit flächendeckender Vernetzung lebt. "Der älteren Generation ist es aber auch nicht zuzumuten, für jedes Ticket im Fernverkehr bis nach Augsburg zu fahren."

    Jörg Lange vom Fahrgastverband Pro Bahn stellt folgende Forderung auf: "Hier sind die politischen Ebenen gefragt, die sich dafür einsetzen müssen, dass bei künftigen Ausschreibungen auch der Ticketverkauf für den Fernverkehr miteinbezogen werden muss." Es müsse der Druck auf das Bundesverkehrsministerium erhöht werden. "Es geht darum, dass ein bundeseigenes Unternehmen sich endlich dazu bekennen muss, dass sie es nicht schaffen, die Tickets für die Bürgerinnen und Bürger auch analog zu verkaufen", so Lange. 

    Mayer bittet den Freistaat Bayern, darauf hinzuwirken, dass eine Lösung für den Verkauf von Tickets im Fernverkehr am Meringer Bahnhofsschalter gefunden wird. "Es ist für unsere Bürgerinnen und Bürger unzumutbar, wenn nun auch noch zwischen den einzelnen Betreibern ihrer Stammstrecken unterschieden wird und kein überregionaler Verkauf von Fahrkarten an einzelnen Schaltern möglich ist." Und so hat Mayer neben Go-Ahead auch das zuständige Staatsministerium, die Bayerische Eisenbahngesellschaft und den Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags angeschrieben, um eine Lösung für den Ticketverkauf in Mering zu erreichen.

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