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Mering: Musik, Begegnungen und gute Gespräche beim Israeltag in Mering

Mering

Musik, Begegnungen und gute Gespräche beim Israeltag in Mering

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Ehrengast am Israeltag war der 95-jährige Nathan Großmann (Mitte), der einen Einblick als noch lebender Zeitzeuge in Holocaust und Entstehung des Staates Israel gab, begleitet von Katja Zsafrir (rechts). Moderator des Tages war Andreas Müller (links.).
    Ehrengast am Israeltag war der 95-jährige Nathan Großmann (Mitte), der einen Einblick als noch lebender Zeitzeuge in Holocaust und Entstehung des Staates Israel gab, begleitet von Katja Zsafrir (rechts). Moderator des Tages war Andreas Müller (links.). Foto: Heike Scherer
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    20 Bilder
    Musik, Essen, Gespräche und viele Begegnungen gab es beim Israeltag in Mering. Unsere Bildergalerie gibt Impressionen zum Fest.

    Vor 19 Jahren begannen die Begegnungen und Freundschaften mit der Stadt Karmiel in Nordisrael nahe dem See Genezareth. Nach vier Jahren Pause konnte endlich wieder ein öffentlicher Israeltag stattfinden. Leider konnte das Fest erst eine Stunde später beginnen, weil ein verdächtiger Gegenstand gefunden wurde, und die Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes diesen erst untersuchen mussten. 15 Polizeikräfte suchten das Gelände ab und konnten gegen 15 Uhr Entwarnung geben.

    Interessantes Programm für die Gäste in Mering

    Gemeinsam mit den Gästen aus Karmiel, Avi Gisberg und dem Mamanet-Team, genossen die Besucher aus Mering und Umgebung einen spannenden Tag mit Podiumsdiskussionen, Referaten und überragender Klezmermusik vom Trio Kleznova aus dem Allgäu. Günter Wurm aus Unterbergen hatte mit seiner ARGE

    Ehrengäste waren die Landtagsabgeordneten Peter Tomaschko und Simone Strohmayr, Eva Haller, die Präsidentin der Europäischen Janusz Korczak Akademie in München, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) Augsburgs, Klaus Wolf, Katja Zsafrir mit Zeitzeuge Nathan Grossmann und Merings Altbürgermeister Hans-Dieter Kandler. In seinem Grußwort freute sich Bürgermeister Florian Mayer auf den siebten Israeltag in seiner Gemeinde. „Persönliche Begegnungen sind einfach durch nichts zu ersetzen. Ich danke dem engagierten Team und auch dem Landkreis und der Realschule, dass dies endlich wieder möglich ist. Ich würde gerne einmal beim Tanzfest in Karmiel dabei sein“, verriet er. Kurze Zeit später erhielt er vom Sportbeauftragten Karmiels, Avi Gisberg, eine persönliche Einladung zum 36. Tanzfest im Juli sowie mehrere Geschenke für sein Büro, die die Freundschaft mit der israelischen Stadt unterstreichen sollen. 

    Holocaust-Überlebender Nathan Grossmann spricht in Mering

    Günter Wurm trug erstmals seine Bundesverdienstmedaille, mit der ihn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor zwei Jahren für seine Bemühungen um die deutsch-israelischen Beziehungen ausgezeichnet hatte und kündigte einen der letzten Zeitzeugen, den 95-jährigen Nathan Grossmann, an. Dieser erzählte ausführlich von seiner persönlichen Leidensgeschichte und wie der Staat Israel 1949 gegründet wurde. „Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen“, begann er seinen Vortrag. Grossmann verriet, dass der Hass auf die Juden entstand, weil man ihnen die Schuld an der Kreuzigung Jesu gab. Als Kind blieb er am Karfreitag lieber im Haus, um nicht geschlagen zu werden. Er war im Ghetto im polnischen Lodz, überlebte Auschwitz und kam nach Landsberg und Braunschweig. „Wer nicht arbeitete, bekam kein Essen. Meine Mutter gab mir ihr Essen und starb in meinen Armen, aber welche Mutter würde nicht das Gleiche für ihr Kind tun?“, fragte er die Frauen im Publikum. Über La Spezia in Italien gelangte er zurück nach

    Die Abiturientin Katharina Siepmann referierte über das Kibbuz und warum es seit 2019 wieder so populär für junge Familien sei. Guilia Vasciarelli informierte die Besucher, warum es in Israel so viele Start-ups gebe, am Beispiel des Gesundheitsbereichs. In zwei Podiumsrunden ging es um die persönlichen Erfahrungen in Israel und ob ein Kibbuz in Mering denkbar wäre. Simone Strohmayr, Hans-Dieter Kandler und Klaus Wolf waren Gäste und erwähnten die Lebensfreude und die Offenheit der Menschen. In der zweiten Runde ging es mit Mathias Stößlein, Guilia Vasciarelli und Peter Tomaschko um die Frage, warum in Israel die Menschen eher bereit seien, Start-ups zu wagen als in Deutschland. 

    Am 24. Mai findet in Augsburg ein Vortrag zu "75 Jahre Israel" statt

    Auf dem Schulgelände wartete Caterer Manuel Hirsch mit seiner Mutter, mit allerlei köstlichen Spezialitäten aus Israel, auf hungrige Besucher. Currys, Tabbouleh mit Tomaten oder Paprika, ein Karottensalat mit Rosinen und Kürbiskernen standen bereit, Andrea Lewandowski aus Merching bot dazu köstliche israelische Weine an. Höhepunkt des Tages war das Konzert der herausragenden Klezmerband Kleznova mit Günter Schwanghart an der Klarinette, Enes Ludwig an der Gitarre und Alwin Zibel am Bass. Sie präsentierten jazzige Stücke, aber auch ruhige wie die heimliche israelische Nationalhymne Jerusalem of Gold und erhielten so viel Beifall, dass sie vermutlich wiederkommen werden.

    Wer Interesse über Israel hat, ein Vortrag „75 Jahre Israel“ findet am 24. Mai ab 19.30 Uhr im Kleinen Goldenen Saal in Augsburg statt.

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