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Mering: Mit der Fahrradrikscha geht es nach dem Markteinkauf nach Hause

Mering

Mit der Fahrradrikscha geht es nach dem Markteinkauf nach Hause

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    Bequem und umweltfreundlich in der Fahrradrikscha des Bürgernetzes ließ sich Dietlinde Zinner von Josef Gerner nach Hause fahren.
    Bequem und umweltfreundlich in der Fahrradrikscha des Bürgernetzes ließ sich Dietlinde Zinner von Josef Gerner nach Hause fahren. Foto: Heike John

    Der Sack Kartoffeln vom Gemüsehändler auf dem Freitagsmarkt wog schwer in der Hand von Dietlinde Zinner und sie war froh, dass sie damit gleich nebenan in die Fahrradrikscha des Bürgernetzes steigen konnte. Josef Gerner wartete bereits, um seinen Fahrgast mit den Einkäufen nach Hause fahren zu können. „Mit dem neuen Fahr-Service auf dem Wochenmarkt möchte das Bürgernetz Mering älteren Menschen hilfsbereit unter die Arme greifen und gleichzeitig seine Fahrradrikscha noch bekannter machen“, erklärt er. Im Moment sei es aufgrund der Baustelle rund um den Meringer Marktplatz noch ein wenig schwierig, den Marktbereich anzufahren und einen Stellplatz für die Rikscha zu finden. „Doch wir machen jetzt mal einige Testfahrten und wer unser Beförderungsangebot annehmen möchte, kann sich bei uns vorab telefonisch unter der Nummer 0176/50682728 melden“, ergänzt Franz Sedlmeir.

    Seit drei Jahren gibt es die Rikscha in Mering, doch dieses Angebot ist neu

    Zusammen mit Josef Gerner war er zehn Jahre lang Vorstand des Ehrenamtlichen-Netzwerks. Nun wollen sich die beiden neben dem Verfassen einer Bürgernetz-Chronik vor allem dem Betreiben der Fahrradrikscha widmen. Das mit zwei Elektromotoren ausgestattete Gefährt steht schon den dritten Sommer für Ausfahrten zur Verfügung. Das Fahrangebot ist aber noch nicht allen Bürgerinnen und Bürgern von Mering und Merching bekannt. Auf dem Rücksitz bietet es für zwei Mitfahrerinnen oder Mitfahrer Platz und wird von einem der sieben eingewiesenen Bürgernetzfahrer ehrenamtlich gelenkt. Die Rikscha wurde speziell für den Einsatz im Seniorenbereich entwickelt und die Mitfahrt ist kostenlos, Spenden zur Deckung der Unkosten werden natürlich gerne angenommen. Einem vergnüglichen Ausflug ins Grüne steht nichts im Wege.

    „Wir sind immer wieder mit Fahrgästen im Einsatz“, berichtet Josef Gerner. Erst vor kurzem chauffierte er einen Geburtstagsjubilar und seine Frau zum Biergarten in der Friedenau. Auch ein Hochzeitspaar nahm schon auf dem Rücksitz des Zweirads mit der weißen Umhüllung Platz und einer der Fahrer fährt regelmäßig vergnügliche Runden mit Senioren aus der Johannitereinrichtung. „Die weitesten Touren führten bislang nach Hofhegnenberg und zum Paardurchbruch nach Ottmaring. Ein Ausflug zum Weißwurstessen nach Baindlkirch wurde schon als Wunschziel geäußert. Schließlich hat die Rikscha eine Reichweite von rund 85 Kilometern. „Es ist natürlich ein Schönwetter-Fahrzeug und darum wollen wir, dass es bis zum Herbst noch oft im Einsatz ist.“ Aufgeladen wird die Rikscha in einem Carport mit Wallbox an der Meringer Sozialstation.

    Fahrservice in Mering für Seniorinnen und Senioren, die nicht mehr so mobil sind

    „Mit diesem Projekt will sich das Bürgernetz dafür einsetzen, dass sich auch Seniorinnen und Senioren und Menschen mit eingeschränkter Mobilität mal wieder frischen Wind um die Nase wehen lassen können und dass sie ihren Wohnort und die geliebten Orte der Vergangenheit in der Gegend wieder besuchen können“, betonen Josef Gerner und Franz Sedlmeir. Im vergangenen Jahr arbeitete Sedlmeir eine etwa einstündige Fahrtrunde zu den Feldkreuzen in und um Mering aus. „Wir hatten auch schon eine Rollstuhlfahrerin als Fahrgast“, freut sich Josef Gerner. „Voraussetzung ist aber, dass jemand noch alleine in das Gefährt einsteigen kann. Bei sehr betagten Menschen bittet das Bürgernetz um Begleitung. „Es ist eine tolle Möglichkeit unterwegs zu sein, wenn man selber nicht mehr so mobil ist.“

    Für Dietlinde Zinner war der Abholservice auf dem Meringer Wochenmarkt perfekt. Die 77-Jährige ist selbst Bürgernetzmitglied und als Lernpatin in der Luitpold-Grundschule aktiv. Eine Mitgliedschaft beim Bürgernetz Mering ist jedoch nicht erforderlich. „Ich fahre selbst nicht mehr Fahrrad und mit dem Auto braucht man sowieso nicht nach Mering reinzufahren“, so ihre Überzeugung. „Ich konnte jetzt alles einkaufen, was ich wollte und wurde bequem und obendrein auch noch umweltfreundlich nach Hause gefahren.“ Und den schweren Sack mit den Kartoffeln trug Bürgernetzfahrer Josef Gerner ihr natürlich in die Wohnung.

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