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Mering: Mit Bäumen und Wasser soll das neue Zentrum für den Klimawandel gerüstet sein

Mering

Mit Bäumen und Wasser soll das neue Zentrum für den Klimawandel gerüstet sein

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    Amelie Kesserler (links) und Theresa Finkel von der  Toponauten-Landschaftsarchitekturgesellschaft haben mit ihrem Entwurf das Plangutachten für die Gestaltung rund um den Marktplatz in Mering gewonnen.
    Amelie Kesserler (links) und Theresa Finkel von der Toponauten-Landschaftsarchitekturgesellschaft haben mit ihrem Entwurf das Plangutachten für die Gestaltung rund um den Marktplatz in Mering gewonnen. Foto: Gönül Frey

    Der Marktplatz und die umliegenden Straßen sind das Zentrum des alten Merings. Schon lange wünschen sich die Bürger hier eine Aufwertung und vor allem eine Verkehrsberuhigung. Etliche Anläufe dazu sind in der Vergangenheit gescheitert. Nun fokussiert sich die Kommune auf einen überschaubaren Abschnitt, nämlich den Verkehrsraum rund um den die "Toponauten Landschaftsarchitektur-Gesellschaft" mit ihrem Entwurf überzeugt. Dieser öffnet stellenweise den versiegelten Boden, schafft mehr Grünflächen- und Begegnungsräume und beinhaltet auch die Versickerung von großen Niederschlagsmengen.

    Zwei Wochen lang war die bildreiche Präsentation der beiden jungen Landschaftsarchitektinnen Theresa Finkel und Amelie Kessler erst in der Raiffeisenbank und dann in der Sparkasse zu sehen. Als nächster Schritt wird sich der Gemeinderat mit dem weiteren Vorgehen in seiner Sitzung am Donnerstag, 28. Juli, ab 18.30 Uhr im Sitzungssaal der Mehrzweckhalle befassen. Wie berichtet, war die Jury bei dem Wettbewerb einstimmig für den Siegerentwurf.

    Trotzdem muss der Gemeinderat noch formal beschließen, dass ein Angebot von den Architekten zur Vergabe eingeholt wird. Das weitere Vorgehen muss dann mit der Regierung von Schwaben als der zuständigen Förderbehörde abgestimmt werden. Der Markt Mering hofft nämlich auf hohe Zuschüsse aus dem Programm der Städtebauförderung. Im Herbst könnten dann die Planerinnen offiziell beauftragt werden.

    Baubeginn rund um den Marktplatz in Mering soll in rund einem Jahr sein

    In rund einem Jahr könnte es dann endlich mit einer Neugestaltung des Zentrums losgehen. Die Richtung ist schon beim ersten Blick auf die Präsentation ersichtlich. Viel Grün ist hier zu sehen. Die Toponauten wollen die Aufenthaltsqualität verbessern, indem sie immer wieder üppig bepflanzte Bereiche einplanen. Hier sind durchlässige Oberflächen vorgesehen, sodass Niederschläge gut versickern können.

    Die Bepflanzung soll für Schatten und angenehme Aufenthaltsräume auch an heißen Tagen sorgen. Die Planerinnen schaffen "vielfältige Aufenthaltsorte, die sowohl Freischankflächen für die ansässige Gastronomie als auch konsumfreie Sitzgelegenheiten bieten", wie es in der Präsentation heißt.

    Dem aufmerksamen Betrachter fällt auf, dass eine solche Freifläche auch vor dem seit Jahren leer stehenden Seilerhaus geplant ist. Bei der Immobilie gehen derzeit die Vorstellungen von Eigentümern und Kommune etwas auseinander (wir berichteten). Wie Bürgermeister Mayer erläutert, befindet sich die hier im Plan eingezeichnete grüne Freifläche tatsächlich auf Privatgrund. In Absprache mit den Eigentümern durften die Büros diesen Bereich bei ihren Entwürfen mit aufplanen. "Ob das dort tatsächlich umgesetzt wird, entscheiden natürlich die Eigentümer. Die Gesamtplanung funktioniert aber auch, wenn wir diesen Bereich außen vor lassen müssen", sagt Mayer.

    Trinkwasserbrunnen beim Marktplatz bietet Erfrischung in der Hitzewelle

    Erfrischung bei Wetterlagen wie der momentanen Hitzewelle bietet ein Trinkwasserbrunnen vor der Alten Apotheke. Das Wasser läuft in einer offenen Rinne ab, die auch zum Plantschen für Kinder gedacht ist. Das Nass fließt aber nur bei Benutzung und läuft nicht permanent. Wie an mehreren Stellen, wird auch das Brunnenwasser von unterirdischen Rigolen aufgenommen und kann dann langsam versickern beziehungsweise über Boden und Vegetation verdunsten.

    Auch mit diesem Aspekt ihrer Planung tragen die Landschaftsarchitektinnen dem Klimawandel Rechnung. "Durch das nachhaltige Regenwassermanagement ist auch in trockenen Sommermonaten eine üppige Bepflanzung möglich. Durch Verdunstung über den offenen Belag und das große Blattvolumen sowie durch Beschattung über zusätzliche Baumpflanzungen entsteht für die gesamte Ortsmitte ein sehr angenehmes Mikroklima, das vor einem Heat-Island-Effekt schützt, wie er in vielen Ortsmitten auftritt", heißt es dazu von den Planerinnen.

    Verbessert wird die Aufenthaltsqualität im Zentrum aber natürlich auch durch das lange ersehnte Tempolimit, das mit dieser Planung endlich umgesetzt werden kann. Mit 20 Stundenkilometer soll der Verkehr hier deutlich entschleunigt werden. "Und wenn man sieht, dass das gut klappt, dann können wir die Planung in den Folgejahren vielleicht auch noch auf größere Bereiche an der Münchner/Augsburger Straße ausweiten", stellt Bürgermeister Mayer in Aussicht.

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