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Mering: Lukas Ortlieb aus Mering tritt in die Nikolaus-Stiefel seines Vaters

Mering

Lukas Ortlieb aus Mering tritt in die Nikolaus-Stiefel seines Vaters

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    Die Volksbühne Mering ist heuer wieder mit ihren Nikoläusen unterwegs. Die Anmeldungen sind noch offen  für die, die sich für den 5. oder 6. Dezember noch einen Heiligen ins Wohnzimmer wünschen.
    Die Volksbühne Mering ist heuer wieder mit ihren Nikoläusen unterwegs. Die Anmeldungen sind noch offen für die, die sich für den 5. oder 6. Dezember noch einen Heiligen ins Wohnzimmer wünschen. Foto: Franz Stefan

    Der 6. Dezember hat für die Familie Ortlieb aus Mering eine große Bedeutung. Schon Vater Ludwig schlüpfte als Mitglied der Meringer Volksbühne in das Gewand des heiligen Nikolaus, um Kinder zu loben und zu tadeln. Nur bei dem eigenen Nachwuchs musste einer der Kollegen ran. "Als Nikolaus hätte mich mein Sohn Lukas sofort erkannt. Nachdem ich in meinem Gewand von Haus zu Haus gewandert bin, wechselte ich sofort die Rolle und wurde wieder zu dem Vater aufm Sofa", sagt Ludwig Ortlieb. Inzwischen ist

    An die Nikolaustage seiner Kindheit erinnert sich Lukas Ortlieb deutlich: "Ich weiß noch, wie das immer ein besonderer Moment für mich war. Ich war immer platt, wenn er im Wohnzimmer stand. Selbst als ich dann wusste, dass alles nur eine Verkleidung ist, habe ich in den Minuten, wo er da war, immer an ihn geglaubt", erzählt er.

    Die Volksbühne Mering geht heuer am 5. und 6. Dezember wieder mit ihren Nikoläusen um die Häuser. Lukas Ortlieb ist 27 Jahre alt und ist dieses Jahr zum dritten Mal Heiliger.
    Die Volksbühne Mering geht heuer am 5. und 6. Dezember wieder mit ihren Nikoläusen um die Häuser. Lukas Ortlieb ist 27 Jahre alt und ist dieses Jahr zum dritten Mal Heiliger. Foto: Franziska Kollmann

    Als er dann von der heimlichen Beschäftigung seines Vaters erfuhr, packte Lukas das Interesse und er begleitete ihn als Knecht Ruprecht. "Es ist wichtig, zunächst ein Gespür für die Aufgabe zu bekommen. Jedes Kind reagiert anders auf die Glocke und den Stab. Manche verstecken sich hinter der Oma, andere sind aufmüpfig", sagt Lukas. Nach ausreichender Erfahrung als Krampus, breiteren Schultern und Bartwuchs, qualifizierte er sich, in die Fußstapfen seines Vaters als Heiliger zu treten. Doch diese Aufgabe kostete Lukas anfangs Überwindung. Er war sich nicht sicher, ob er der Herausforderung des Nikolaus gewachsen sei und ob er für die Träume der Kinder die Verantwortung übernehmen wolle.

    Dieses Jahr verkleidet sich Lukas Ortlieb nach der Corona-Pause bereits das dritte Mal als Nikolaus, ist aber immer noch genauso aufgeregt wie am ersten Tag. "Von zitternder Stimme, Lampenfieber und Verlesen ist immer noch alles dabei", berichtet er und betont, wie wichtig es ihm sei, den Kindern einen besonderen Moment zu bescheren. "Wenn ich die Illusion des Nikolauses noch ein Jahr länger halten kann, habe ich alles richtig gemacht", fügt er hinzu. Am 5. und 6. Dezember geht er dazu heuer wieder mit seinem Knecht Ruprecht um die Häuser. 

    So bereitet sich Lukas Ortlieb auf den Nikolaustag vor

    Um sich auf seine Rolle vorzubereiten, probt er den vorgegebenen Text, plant seine Route und überlegt sich Antworten auf mögliche Fragen der Kinder. Als Nikolaus hat man die Aufgabe, nicht nur die negativen Aspekte und Erlebnisse anzuführen, sondern auch Positives. Lukas ist es besonders wichtig, seinen Text nicht einfach abzuspulen, sondern mit den Kindern zu interagieren und sich selbst dabei Interpretationsspielraum zu lassen. 

    Gleichzeitig hat der Nikolaus auch eine pädagogische Aufgabe. "Einmal musste ein Kind den Schnuller bei mir abgeben, und ich versuchte in den 20 Minuten bei der Familie, das Kind zu überreden. Das tut einem selbst weh", erzählt er. Aber es gibt auch die schönen Momente: "Ich freue mich jedes Mal, wenn Kinder etwas malen, vortragen oder basteln. Aber das schönste Geschenk sind die strahlenden Kinderaugen, wenn sie den Stab des Nikolauses halten dürfen." Lukas Ortlieb hat alle selbst gemalten Bilder und Geschenke der vergangenen Jahre aufgehoben. Sie helfen ihm dabei, sich auch lange danach noch an die Kinder und Momente zu erinnern.

    Wie man den Nikolaus in Mering für Hausbesuche buchen kann

    Noch sind Lukas und seine Kollegen für dieses Jahr nicht ausgebucht: Bestellt werden können Hausbesuche des heiligen Nikolaus mit Knecht Ruprecht für den 5. und 6. Dezember ab 17 Uhr. Anmeldung bei Bettina Grundler unter Telefon 08233/739953. Erreichbar ist sie vormittags zwischen 9 und 13 Uhr und abends ab 19 Uhr. 

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