„Wir sind die weltberühmten Forscher“ sangen einige Kinder aus voller Kehle in der vollen Mehrzweckhalle. Zwei Wochen lang konnten die Klassen der Luitpoldschule durch die Miniphänomenta an 52 Stationen mit naturwissenschaftlichen Experimenten selbständig forschen. Schulleiterin Doris Emler-Gschoßmann und Konrektorin Gudrun Adomat freuten sich, wie eifrig sich die Kinder vor, während oder nach dem Unterricht auf die Suche nach Fragen und Antworten begaben. Das Schulfest stand folglich unter dem Motto “Staunen und Forschen“. Für Essen und Getränke sorgte der Elternbeirat im Pausenhof. Sollten die Spenden für die Anschaffung der gewünschten Experimente nicht ausreichen, versprach Bürgermeister Florian Mayer seine finanzielle Unterstützung.
Nur zwölf Schulen bekommen die Miniphänomenta
Die Idee der Miniphänomenta hatte Professor Dr. Lutz Fiesser aus Flensburg. Er war der Meinung, dass in der Coronazeit viele Kinder nur formal und virtuell beschult wurden und das praktische Lernen gelitten hätte. Der direkte Impuls, der von den frei zugänglichen Experimentierstationen ausgehe sowie das Miteinander im Denken und Experimentieren könnten die besorgniserregenden Defizite wieder ausgleichen, behauptet Fiesser. Zuständig für das Projekt, das jährlich zwölf Schulen bekommen, ist Verena Rief von der Bildungsinitiative „Technik-Zukunft in Bayern“. Sie war nach Mering gekommen, um am Tag der Öffentlichkeit teilzunehmen und freute sich über den geplanten Förderverein an der Schule. Sie erwähnte die drei wichtigen Elemente „Staunen-Forschen- Begreifen“ und die Voraussetzungen der freien Zugänglichkeit und genügend Zeit. Gefördert wird das Projekt von den Bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbänden, deren Vertreterin Stephanie Ammicht auch anwesend war. Dass alle Versuche den Schülern und Schülerinnen gut gefielen, freute sie. Bürgermeister Florian Mayer berichtete von seinem Großvater, der beim Patentamt Abteilungspräsident gewesen war und ein umfangreiches Buch geschrieben hatte. „Damals fehlte aber die Praxis, die wichtig für das Leben ist. Das Gymnasium hat jetzt Praxisseminare. Deswegen würde ich den Rest drauflegen, falls die Spenden nicht für die Anschaffung der Stationen reichen“, verriet er. Die Klasse 3a erhielt viel Beifall für ihren Stuhltanz mit Sonnenbrillen. Die Lehrerinnen trommelten, bevor das Schulfest im Schulgebäude und Pausenhof startete.
Luftwerkstatt und Brückenbau
Einige Schüler und Schülerinnen zeigten mit Konrektorin Gudrun Adomat den Ehrengästen ausgewählte Stationen und verrieten, was sie dabei entdeckt und welche Namen sie ihnen gegeben hatten. Anschließend bestand die Möglichkeit, weitere Versuche in den Klassenzimmern auszuprobieren. Gertrud Maurer hatte mit der Klasse 1c eine Zahnradwerkstatt bereitgestellt, in der tolle Bauwerke entstanden. Jutta Kienle-Hörmann ließ aus langen Hölzern die Leonardobrücke nachbauen. Im Raum von Christine Ottlik konnte man sich einen Langstreckengleiter nach Anleitung falten oder einen Fallschirm basteln. „Luftwerkstatt“ nannte die Klasse 1b ihr Zimmer. Mit einem Fön konnten Tischtennisbälle in der Luft zum Tanzen gebracht werden, aber auch die Teebeutelrakete war sehr gefragt. Gabi Binkert hatte animiert, eine Lieblingsstation zu nennen, zu beschreiben und zu malen. Den Versuch mit der Kerze im Wassergefäß, die mit einem Glas gelöscht wird und das Wasser ansteigen lässt, hatte die Klasse 4c mit Klassleiterin Theresa Merkl nachgebaut. „Dieses Experiment hat meiner Klasse besonders gefallen“, verriet sie.
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