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Mering: Kommt jetzt doch kein Bäckerei-Café ins Meringer Ortszentrum?

Mering

Kommt jetzt doch kein Bäckerei-Café ins Meringer Ortszentrum?

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    Bürgermeister Florian Mayer bezeichnet die Immobilie im Meringer Ortszentrum als "Schandfleck". Doch der Neubau zieht sich hin.
    Bürgermeister Florian Mayer bezeichnet die Immobilie im Meringer Ortszentrum als "Schandfleck". Doch der Neubau zieht sich hin. Foto: Gönül Frey (Archivbild)

    Dass Bauprojekte im Meringer Bauausschuss wiederholt diskutiert werden, kommt häufiger vor. Auch das ehemalige Modehaus Seiler, das 2018 geschlossen wurde, ist im Gremium ein Dauerbrenner. Nach den ursprünglichen Plänen der neuen Bauherren, hätten dort eine Bäckerei, Wohnungen und weitere Büroräume entstehen sollen. Doch die vorgelegten Entwürfe mit einem treppenartigen Giebel, einem Flachdach und der Wohnnutzung im Erdgeschoss fielen bei den Mitgliedern des Bauausschusses durch. In der jüngsten Sitzung wurden vier weitere Varianten vorgestellt. Derzeit prüft das Landratsamt, ob eine Zurückstellung des Baugesuchs möglich ist.

    Bürgermeister Florian Mayer erläuterte in der Sitzung, dass vor allem die geplante Dachform kritisch sei: "Sie entspricht einfach nicht den Dächern im Ortskern, die vorwiegend als Satteldächer gebaut sind." Nun hat die Verwaltung mit dem Planungsbüro Kontakt aufgenommen, um nach Alternativen zu suchen.

    Drei neue Varianten werden im Gemeinderat Mering vorgestellt

    Neben der vorgestellten Variante 1, die beim Bauausschuss durchfiel, gibt es inzwischen drei weitere. Beim zweiten Vorschlag wäre zwar ein Satteldach im vorderen Viertel angedacht, im Rest aber ein abgetrepptes Flachdach. Der Vorplatz wird dann deutlich kleiner als bei den ursprünglichen Plänen. Im Erdgeschoss ist nach wie vor eine Bäckerei vorgesehen.

    Bei der dritten Variante erhält das gesamte Gebäude ein Satteldach. Aber der Vorplatz entfällt ersatzlos, und damit rückt das Gebäude bis vor an die Straßenkante. Ein Bäckerei-Café taucht in diesen Plänen nicht mehr auf. Welche Nutzung aber stattdessen im Erdgeschoss kommt, darüber gibt es für die Verwaltung keine Informationen.

    Mit einem sogenannten abgewalmten Ziergiebel präsentieren die Planer die vierte Variante. Armin Neumeir, Leiter der Meringer Bauabteilung, informierte, dass die Dachform aber weiter ein abgetrepptes Flachdach vorsehe. Ein Café würde aber eingeplant.

    Scheinarchitektur kommt nicht bei allen an

    Nun sollten die Rätinnen und Räte über diese neuen Möglichkeiten beraten und eine Tendenz aufzeigen, ob eine der dargestellten Varianten überhaupt infrage komme. "Wenn wir uns für eine Veränderungssperre aussprechen, gehe ich davon aus, dass wir hier noch viele Jahre diesen Schandfleck mitten im Ortszentrum haben", befürchtete Bürgermeister Mayer.

    Doch für CSU-Fraktionssprecher Georg Resch stand von vorneherein fest: "Diese Varianten schauen aus wie die Kulissen in den Bavaria Filmstudios." Er fragte in die Runde: "Stellen wir uns wirklich so unser Mering vor?" Tobias Listl von den Grünen war von der "Scheinarchitektur" nicht begeistert. Er fragte nach, ob die Abstandsflächen eingehalten würden. Er schlug vor, dass man den Bebauungsplan, der für dieses Gebiet aufgestellt wird, abwarten solle.

    Für Thomas Schiele (UWG) ist vor allem der Höhenunterschied von sieben Metern zum Nachbargrundstück erheblich. "Mich spricht keine der Varianten an", sagte er. In Mering erwarte man, dass der Vorplatz erhalten bleibt. "In Gesprächen wird schnell klar, dass da jeder auch mit einem Café rechnet." Auch Resch war verwundert, warum das Café in einigen Varianten nicht vorgesehen ist: "Woher kommt der Sinneswandel?" Darauf konnte Armin Neumeir keine Antwort geben. "Ich bin dafür, dass wir hart bleiben, gerade im Hinblick auf die Gestaltung unserer Meringer Mitte", sagte Resch.

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