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Mering: Jugendarbeit in Mering umfasst künftig auch Streetwork

Mering

Jugendarbeit in Mering umfasst künftig auch Streetwork

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    Vanessa Lhale und Nathalie Gronau rechts vom Meringer Jugendtreff sind künftig auch als Streetworkerinnen tätig.
    Vanessa Lhale und Nathalie Gronau rechts vom Meringer Jugendtreff sind künftig auch als Streetworkerinnen tätig. Foto: Heike John

    Rund 150.000 Euro investiert Mering jährlich in den Betrieb des Jugendtreffs in der Bouttevillestraße, der von der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) betrieben wird. Jeweils 30 Wochenstunden stehen den Fachkräften Nathalie Gronau und Vanessa Lhalhe dort zur Verfügung. Immer wieder sorgte das in der Vergangenheit für Diskussionen. Ein Punkt war, dass mit dem Jugendtreff immer nur ein begrenzter Teil der

    Christian Schmidt (KJF) erläuterte, dass diese nach dem neuen Konzept den Blick über das Jugendzentrum hinaus auf die gesamte Gemeinde richte. Der Jugendtreff bleibt dabei erhalten. Die Öffnungszeiten werden jedoch reduziert. Statt bisher Montag bis Freitag soll es künftig nur noch an den besucherstärkeren Tagen Mittwoch bis Freitag geöffnet haben. Dadurch werden bei den beiden Mitarbeiterinnen Kapazitäten frei.

    Aufsuchende Jugendarbeit als neuer Schwerpunkt in Mering

    Diese werden als neuer Schwerpunkt für die aufsuchende Jugendarbeit, auch unter dem Begriff Streetwork bekannt, genutzt. Für diese Aufgabe soll laut Schmidt vor allem Vanessa Lhalhe zuständig sein. "Damit wollen wir auch schwer zu erreichende Jugendliche für unsere Angebote gewinnen", erklärte Schmidt. Gemeint seien diejenigen, die bisher nicht in den Jugendtreff kommen und auch nicht bei örtlichen Vereinen und Organisationen aktiv sind, sondern "irgendwo rumhängen". Skaterpark, Badanger, Sportplatz, Marktplatz und Blaue Brücke nannte Schmidt hier als Beispiel. Es gelte darum, an diesen Orten präsent zu sein und am Ende die Jugendlichen vielleicht sogar für die örtlichen Angebote wie den Jugendtreff zu interessieren.

    Die Mitarbeiterinnen des Jugendtreffs sollen künftig jedoch auch verstärkt eine Schnittstellenfunktion in der Gemeinde übernehmen, bestehende Angebote vernetzen und neue Angebote initiieren. Dies wird vor allem der Aufgabenbereich von Nathalie Gronau sein. Dazu gehört es auch, das Meringer Jugendparlament zu unterstützen. "Ziel ist es, dass insgesamt flexibler agiert wird als bisher", erklärte Schmidt.

    Die Reaktionen im Gemeinderat fielen grundsätzlich wohlwollend aus. Grünen-Sprecherin und Umweltbeauftragte Petra von Thienen verwies sogleich auf interessante Projekte im Umweltbereich, die auch für Jugendliche interessant sein könnten. CSU-Sprecher Georg Resch begrüßte vor allem die geplante aufsuchende Jugendarbeit. "Es sind vor Ort einfach Probleme da. Und für mich könnte der Anteil hier sogar noch größer sein", sagte er. Es sei jedoch zumindest einmal ein Anfang.

    Jugendarbeit soll flexibel den Meringer Bedürfnissen angepasst werden

    Verena Nittmann vom Frère-Roger-Kinderzentrum, die ebenfalls an der Neukonzeption beteiligt war, führte dazu aus, dass die Jugendarbeit in Mering wirklich flexibel an die Bedürfnisse angepasst werden soll. "Es gibt Zeiten, da ist im Jugendtreff mehr los. Wenn das Wetter schön ist, ist dagegen draußen am Marktplatz und am Badanger mehr los", führte sie aus. Man lasse das Ganze auch erst einmal anlaufen, werde nach einem Jahr die Erfahrungen erheben und je nach Bedarf nachjustieren.

    Zum Thema Jugendparlament meldete sich die Jugendbeauftragte Jessica Bader (UWG). Sie berichtete, dass sie für ein neues Jugendparlament eigentlich schon fünf Jugendliche gefunden habe, die sich gerne aktiv beteiligen würden. Wegen der Corona-Pandemie habe jedoch lange Stillstand geherrscht. Nun hoffe sie, dass sie mit den Jugendlichen loslegen und in die Schulen gehen könne, um weitere Mitstreiter zu finden. Elena Raab (SPD), die früher selbst einmal im Jugendparlament aktiv war, bezeichnete es als Vorteil, dass das Jugendparlament nun konzeptionell eindeutig beim Jugendtreff angesiedelt ist. Sie äußerte außerdem die Hoffnung, dass die Umstellung der Jugendarbeit ohne einen Wechsel beim Personal erfolgt. Verena Nittmann erklärte, dass diesbezüglich nichts anstehe.

    Auch die UWG mit ihrem Fraktionssprecher Mathias Stößlein wünscht sich künftig einen Schwerpunkt bei der aufsuchenden Jugendarbeit. Er schlug vor, sich dazu nach einiger Zeit auch noch einmal zusammen zu setzen und die Erfahrungen auszuwerten: "Wie groß ist diese Gruppe der Jugendlichen, die man mit keinen Angeboten erreicht, und was haben wir hier für Themen?", möchte er wissen. Er verwies auf die Blaue Brücke, wo es immer wieder nicht nur um Ruhestörung geht, sondern auch um Drogenkonsum.

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