In Mering-St. Afra wird der Kindergarten neu und größer gebaut
Fünf Gruppen bekommt der Ersatzneubau für den Kindergarten in Mering-St. Afra. Und Architekt Wolfgang Obel denkt gleich schon an eine Erweiterung.
Fünf Gruppen statt der bisher drei soll der Kindergarten Mering-St.Afra haben. Der Markt Mering will die sanierungsbedürftige Einrichtung durch einen größeren Neubau ersetzen. Geplant wird dieser von Architekt Wolfgang Obel, der in Mering bereits das Gymnasium entworfen hat. In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte er seine ersten Ideen für das Projekt vor.
Bürgermeister Florian Mayer erläuterte die Situation. Es gibt unter Trägerschaft der katholischen Kirche den Kindergarten und auf einem Nachbargrundstück die später errichtete zweigruppige Krippe. Das Kindergartengrundstück hat der Markt Mering inzwischen von der Kirche abgekauft. "Der Neubau bietet uns die Chance, Krippe und Kindergarten räumlich näher zusammen zu bringen", erklärte Mayer. Spontan hätte der Architekt den Bau an den äußersten Rand des Grundstücks Ecke Sudetenring/Afrastraße platziert. Auf Wunsch des Bürgermeisters präsentierte Obel jedoch eine Alternative. Dabei befindet sich der Neubau auf gleicher Höhe gegenüber der Krippe. Die Eingänge der beiden Einrichtungen könnten so genau gegenüberliegen. Zugang wäre jeweils vom Sudetenring aus.
Neuer Kindergarten für St. Afra soll zur Not erweiterbar sein
In einem ersten Entwurf zeigte er, wie die nötigen Räume der Einrichtung angeordnet sein könnten. Dabei betonte er, dass es sich nur um erste Ideen handelt. Obel schlug vor, im Erdgeschoss zwei Krippenräume mit zugehörigen Schlaf- und Wickelbereichen unterzubringen. Außerdem würde er ebenerdig Küche, Speiseraum und Mehrzweckraum ansiedeln. Mit Treppe und Aufzug geht es dann ins Obergeschoss. Hier stehen Räume für drei Kindergartengruppen, ein Therapieraum sowie Personalräume zur Verfügung.
Obel empfahl dem Gemeinderat, gleich so zu bauen, dass eine Erweiterung unkompliziert möglich wäre. Das bedeute, dass Dach und Fundamente so solide sein sollten, dass man aufstocken kann. "Denn in die Weite können Sie hier nicht gehen, das gibt das Grundstück nicht her", erklärte er. Außerdem sprach er offene Fragen an: so sieht das geförderte Raumprogramm für Kindergartenkinder keine Schlafräume vor. Doch gerade die jüngeren Kinder mit vielleicht drei Jahren bräuchten im Ganztag oft doch noch eine Schlafmöglichkeit, so Obels Einschätzung. "Kindertagesstätten sind die schlechtest geförderten Einrichtungen", so das Urteil des erfahrenen Architekten. Er möchte so bald wie möglich mit der Leitung des Kindergartens in Austausch treten. "Spätestens dann wird es sicher noch einige Raumwünsche geben", meinte er.
Verteilung der Räume beim neuen Kindergarten sorgt für Diskussionen
Bürgermeister Florian Mayer sprach einige Punkte an, die ihm am Herzen liegen. Beim jüngsten Hochwasser stand auch in dem Kindergarten wieder das Wasser. Deswegen müsse man sich überlegen, ob man bei den hohen Grundwasserständen in dem Bereich überhaupt einen Keller baut. Und wenn ja, müsse man diesen wassersicher gestalten. Auch störte sich Mayer an den im Entwurf an der Straße angeordneten Stellplätzen. Obel gab ihm recht, dass dies eine wichtige Frage sei. Es werde auch eine Herausforderung bei der Enge der Straße, den Bring- und Holverkehr vernünftig in den Griff zu bekommen.
Jessica Bader (UWG) regte an, die Verteilung der Räume noch einmal zu überdenken. Der große Essensraum unten werde vermutlich vorwiegend von den Kindergartenkindern genutzt, deren Zimmer seien jedoch oben im 1. Stock. Dort befinden sich auch die Räume von Personal und Leitung - in maximaler Entfernung zu den eintreffenden Eltern im Eingangsbereich. Das fand auch UWG-Fraktionschef Mathias Stößlein nicht optimal. Obel gab diesen Überlegungen recht. Er habe Küche und Essensraum unten angesiedelt, weil diese bei entsprechender Ausstattung gut für Zusammenkünfte und Feiern einbezogen werden können. Beides habe Vorteile, das müsse man abwägen.
Der Bürgermeister erinnerte daran, dass eigentlich im Erdgeschoss keine reinen Krippengruppen gewünscht waren, sondern flexible Gruppen: ob das mit dem vorgestellten Raumkonzept auch möglich sei? Obel entgegnete, dass er hier bisher mit 42 Quadratmeter pro Gruppenraum gerechnet habe, bei Mischgruppen sei mehr Platz vorgeschrieben. Auf Wunsch könne er aber entsprechend planen.
Gemeinderat in Mering wünscht sich in St. Afra einen Massivbau
Die Fraktionsvorsitzenden von CSU und SPD, Georg Resch und Andreas Widmann, signalisierten, dass die den Kindergarten mittragen könnten in der Variante, die direkt der Krippe gegenüber angesiedelt wäre. Der Architekt nahm außerdem die Vorgabe mit, dass der Kindergarten in Massivbauweise umgesetzt werden soll. Dafür und für den Standort gegenüber der Krippe sprach sich der Gemeinderat einstimmig aus.
Eine genaue Kostenprognose wird Architekt Obel erst später abgeben können. Der Markt Mering hat für das Vorhaben schon einmal 6,8 Millionen Euro in der Finanzplanung veranschlagt. Es ist nicht das einzige teure Bauwerk für die Kinderbetreuung. Für das siebengruppige Kinderhaus am Mühlanger war bereits Baubeginn. Dafür sind im Haushalt sogar 10,3 Millionen Euro eingeplant.
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