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Mering: Generationenwechsel beim Bürgernetz: Vorsitzende blicken zurück

Mering

Generationenwechsel beim Bürgernetz: Vorsitzende blicken zurück

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    Franz Sedlmeir und Josef Gerner waren zehn Jahre das Vorstandsteam im Bürgernetz Mering und werden sich auch weiterhin um den Betrieb der Fahrradrikscha kümmern.
    Franz Sedlmeir und Josef Gerner waren zehn Jahre das Vorstandsteam im Bürgernetz Mering und werden sich auch weiterhin um den Betrieb der Fahrradrikscha kümmern. Foto: Heike John

    Beide waren sie Gründungsmitglieder, als das Bürgernetz Mering 2010 ins Leben gerufen wurde. Nachdem der erste Vorsitzende Johann Kürten vier Jahre später aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten musste, übernahmen Josef Gerner und Franz Sedlmeir als gleichberechtigte Vorsitzende. „Vereinskenner sagten voraus, dass diese paritätische Vereinsführung nicht funktionieren würde“, erinnert sich

    Beide schoben wichtige Projekte in Mering an

    Mit seinem Fahrdienst und dem Besuchsdienst für Ältere, den Veranstaltungsangeboten im Freizeitbereich, handwerklichen Diensten und Hilfeleistungen im Umgang mit neuen Medien und Technik sowie der Unterstützung junger Familien sorgt das Bürgernetz für eine Verbesserung der Lebensqualität für Menschen in Mering und Merching

    Im April dieses Jahres gaben der 73-jährige Josef Gerner und der 74-jährige Franz Sedlmeir ihr Amt ab. „Mit Werner Zegowitz und Norbert Mauler haben wir gute Nachfolger.“ Auch weitere Vorstandsmitglieder und Gruppen-Koordinatoren konnten gefunden werden, sodass das Bürgernetz gut für die Zukunft aufgestellt ist. „Über Kolping und die katholische Erwachsenenbildung wurde die Notwendigkeit der Unterstützung von Senioren und Familien damals an uns herangetragen“, berichtet Franz Sedlmeir rückblickend. „Dass jemand in unserem Ort Hilfe braucht, war uns bis dato fremd.“ Beim politischen Dämmerschoppen der Kolpingsfamilie wurde erstmals die Frage gestellt „Was macht die Gemeinde für die Senioren?“.

    Aktive Seniorenarbeit des Bürgernetzes Mering

    Mit der Gründung des Bürgernetzes rannten die 34 Aktiven beim damaligen Bürgermeister Hans-Dieter Kandler offenen Türen ein. Die Erfolgsstory des Bürgernetzes nahm ihren Lauf und schon zum Jahresende 2010 hatte das Bürgernetz 49 Mitglieder. Im Laufe der vergangenen 14 Jahre wuchs die Mitgliederzahl auf 315 an. Die Zahl der Aktiven stagniert seit einigen Jahren bei rund 100. „Wir könnten noch mehr ehrenamtliches Engagement brauchen, da die Nachfrage gerade im Fahrdienst und für Besuche und Begleitung von älteren Mitmenschen sehr hoch und stetig steigend ist.“ Josef Gerner verdeutlicht dies anhand der Statistik im Fahrdienst. Im Gründungsjahr waren es 92 Fahrten und 485 gefahrene Kilometer, im vergangenen Jahr verzeichnete man bereits 1500 Fahrten und 13.171 Kilometer. 

    Das Engagement in einem Ehrenamt empfanden beide als bereichernd, als sie mit knapp 60 Jahren in den vorzeitigen Ruhestand gingen und eine sinnvolle und herausfordernde Aufgabe suchten. „Wichtig war uns, den Menschen unabhängig von Geschlecht, Alter, Nationalität und Religionszugehörigkeit zu helfen“, betont Franz Sedlmeir. Die Rollenverteilung im paritätischen Vorsitz ergab sich von allein. „Jeder von uns brachte verschiedenen Erfahrungen aus jahrzehntelangem Berufsleben mit.“ Als gebürtiger Meringer und Mitglied in zahlreichen Vereinen stellte Sedlmeir die Kontakte her. Josef Gerner, der „Zugroaste“ fühlte sich wohl beim Präsentieren. „Für den Erfolg des Bürgernetzes war es für mich von Bedeutung, dass dessen Arbeit und Engagement auch gesehen wurde. Denn dadurch bekamen wir die Unterstützung in Form der Mitgliedsbeiträge und Spenden, ohne die auch das absolut freiwillige Engagement nicht möglich wäre“, erklärt Gerner. 

    Bürgernetz Mering bietet zahlreiche Aktivitäten

    2014 wurde der Wirkungsbereich des Bürgernetzes auf Bürger im Nachbarort erweitert, wo man sich auch beim Merchinger Advent einbringt. 2015 starteten die wöchentlichen Kleinbusfahrten für Einkauf und Begegnungen. Seit 2020 beteiligt sich das Bürgernetz am Landkreisprojekt Lernpaten. 2021 wurde die Fahrradrikscha erworben und ist seitdem für Freizeitfahrten im Einsatz, unter anderem bei der Meringer Lichterwelt 2022. Und im vergangenen Jahr konnte durch die Stiftung LichtBlick ein Bürgerbus angeschafft werden.

    Nun sei es Zeit, dass eine jüngere Generation am Ruder ist, zeigen sich die beiden ehemaligen Vorsitzenden überzeugt. Bis Ende des Jahres wollen sie gemeinsam die Chronik des Bürgernetzes erstellen. Operativ werden sie sich zudem um die Rikscha kümmern, das Fahrerteam und Fahrzeug betreuen, Ansprechpartner für Fahrgäste sein und auch Themenfahrten planen. Als Mitglied der Gruppe „Freude am Malen“ kümmert sich Franz Sedlmeir auch nach wie vor um die Abwicklung für den jährlichen Bürgernetzkalender

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