"Ich glaube, mein Schwein pfeift" - das werden sich einige Pendler auf dem Weg zur Arbeit am frühen Dienstagmorgen in Mering gedacht haben. Bereits gegen 4.40 Uhr ging es vor der Metzgerei Reich rund. Mehrere Schweine hatten sich auf dem Parkplatz ausgebreitet, vielleicht um "die Sau rauszulassen". Ein wirklich "sauwitziges" Bild.
So erging es auch Stefanos Sidiropoulos, der ein Foto machte und auf Facebook veröffentlichte. Er selbst war gerade auf dem Weg zum Bahnhof, als er den Sauhaufen erblickte. Das Foto der Schweine vor der Metzgerei kommt bei der Netzgemeinde saumäßig gut an. Mittlerweile wurde der Beitrag 19-mal geteilt und fleißig kommentiert. "Die Sau wurde also durch das Dorf getrieben", wie ein Nutzer richtig erkennt.
"Die lassen die Sau raus", schreibt eine Nutzerin. "So a Schweinerei", findet ein anderer. Ein anderer sieht die Tiere als Opfer der Corona-Politik: "Das Problem wird sein, dass die Schweinderl keinen Termin gebucht haben. Ohne Termin geht halt bei der Inzidenz nix."
Schweine in Mering - so reagiert der Metzger
Beim Anblick des Fotos muss selbst Metzgermeister Alexander Reich lachen. "Das ist ein nettes Bild, sicher haben viele auf dem Weg zur Arbeit die Tiere gesehen und sich erst einmal gewundert." Passiert sei aber nichts weiter, versichert er. "Das kommt hin und wieder vor. Wenn das Gatter nicht gescheit zugemacht wird, können die Schweine es mit ihren Schnauzen öffnen, das war hier der Fall."
Die Tiere wurden zur Schlachtung angeliefert. Während die Metzger sich auf die Arbeit vorbereiteten, gingen die Schweine kurzerhand spazieren. "Die Tiere brauchen nach dem Transport immer etwas Zeit, um sich zu entspannen, da hat der Spaziergang sicher nicht geschadet - auch die Kälte macht den Tieren nichts aus", erklärt Alex Reich und fügt hinzu: "Die Tiere sind neugierig, aber laufen im Normalfall nicht weg. Theoretisch hätten sie natürlich durch den Ort laufen können."
Metzger fangen Schweine in Mering wieder ein
Lange trieben die Schweine ihr Unwesen vor der Metzgerei im Übrigen nicht. Die Metzger bemerkten den leeren Stall und fingen die Schweine gegen 5 Uhr wieder ein. Später wurden sie dann geschlachtet. Zumindest konnten die Tiere zuvor noch einmal "die Sau rauslassen". Alex Reich spricht in diesem Zusammenhang von "Freiland-Haltung".
In Panik versetzten die tierischen Spaziergänger niemanden. Die Polizeiinspektion Friedberg erklärt auf Nachfrage, dass keine Anrufe bezüglich der Tiere eingingen. Also nach dem Motto: "Kein Schwein ruft mich an, keine Sau interessiert sich für mich." Am Ende ist nichts passiert und die Aufregung legte sich schnell wieder. In anderen Worten: "Schwein gehabt".
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