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Mering: Die Bücherei Mering ist mehr als nur ein Ort des Bücherleihens

Mering

Die Bücherei Mering ist mehr als nur ein Ort des Bücherleihens

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    Die Bücherei Mering ist mehr als nur ein Ort zum Bücherleihen. Sie steht für Nachhaltigkeit, das Ansprechen von Tabuthemen und für ein kreatives Angebot im Lesezelt.
    Die Bücherei Mering ist mehr als nur ein Ort zum Bücherleihen. Sie steht für Nachhaltigkeit, das Ansprechen von Tabuthemen und für ein kreatives Angebot im Lesezelt. Foto: Franziska Kollmann

    Klimafreundliche Dächer, interkulturelle Märchen und ungewollte Schwangerschaften. Die Bücherei Mering nutzt ihren Raum, um aktuellen, wichtigen und intimen Themen mehr Aufmerksamkeit zu geben. Somit macht sie sich zu einem Ort, der weitaus mehr zu bieten hat als nur das Leihen von Büchern. 

    Was früher eine kleine Pfarrbücherei war, deren erste Ausleihen noch im Kirchturm stattfanden, wurde 2010 zur Bücherei Mering in der Bachstraße 1. Das heutige Gebäude war in der Vergangenheit ein Feuerwehrhaus, was auch die außergewöhnlichen Räumlichkeiten erklärt. Denn neben einem riesigen Lesezelt und einer Kuschelecke für Kinder erhellen zwei große Fenster, durch die früher die Feuerwehrautos ein- und ausfuhren, den Raum. 

    13 Mitarbeiterinnen arbeiten ehrenamtlich auf der 320-Quadratmeter-Fläche. Die 26.000 Medien sind dabei in verschiedene Bereiche unterteilt. Im oberen Geschoss findet man von einer Reiseecke neben leichter Literatur und Jugendbüchern auch fremdsprachiges Lesematerial. Die Leiterin Christine Hieke betont, dass es ihr in der Jugendecke besonders wichtig war, auch Themen anzubieten, die intimer sind. Beispielweise kann man hier über eine ungewollte Schwangerschaft oder Homosexualität lesen. Auch eine Couch steht bereit, wenn man sich nicht traut, diese mit nach Hause zu nehmen. "Das haben auch schon einige in Anspruch genommen, was uns sehr freut", sagt sie.

    Im unteren Geschoss sticht neben der Zeitschriften- und Bilderbuchecke ein gewaltiges Zelt ins Auge, was sowohl als Leseecke für Kinder fungiert als auch für offizielle Lesungen oder Buchpräsentationen gedacht ist. Für ein digitales Angebot nehmen sie an der Onleihe teil, eine Plattform von mehreren Büchereien, über die mit Mitgliedsausweis kostenlos E-Books geliehen werden können.

    Zeit für Märchen und Diversität in der Bücherei Mering

    Für Erwachsene gibt es jeden letzten Dienstag im Monat eine Buchbesprechung. Dabei wird im vornherein ein Werk ausgesucht, über das anschließend in der Gruppe diskutiert wird. Die nächste Besprechung findet Ende November mit der Novelle "Regenbeins Farben" von Kerstin Hänsel statt.

    Gerade das vielfältige Angebot für Kinder sticht aus dem Programm heraus. Die Mitarbeiterinnen pflegen einen engen Kontakt mit Kindergärten und der Bücherfuchs-Leseförderung sowie Grundschulen, für die sie immer wieder Bücherkisten über gewisse Themen packen.

    In der Bücherei Mering gibt es ein vielfältiges Angebot für kleine Kinder. Maximilian Mair leiht gerade für seine Toniebox neue Figuren aus.
    In der Bücherei Mering gibt es ein vielfältiges Angebot für kleine Kinder. Maximilian Mair leiht gerade für seine Toniebox neue Figuren aus. Foto: Franziska Kollmann

    Die stellvertretende Leiterin Frauke Niederhofer liebt seit ihrer Kindheit Märchen, weshalb auch in der Bücherei Mering immer wieder Märchenlesungen stattfinden. Über den Sommer veranstaltete die Bücherei beispielsweise mit dem Verein für internationale Kultur eine Serie von vier Abenden, an denen Menschen aus anderen

    Zudem setzt sich die Bücherei bewusst für die Umwelt ein. Am 30. November präsentiert das "Bündnis Nachhaltiges Mering" einen 45-minütigen Film über den bayerischen Lech. Anschließend stellen sich Filmautor und Vertreter des Bund Naturschutz der Diskussion mit den Zuschauern. 

    Die Bücherei Mering sorgt für ein Umweltbewusstsein

    Zusätzlich findet man aktuell neben den Zeitschriftenregalen Solarmodule, die zu einer Umweltausstellung vom Landratsamt über "klimafreundliche Dächer im Wittelsbacher Land" gehört. Noch bis zum 9. Dezember kann man dort etwas über Dachbegrünung und Balkonkraftwerke lernen. Daneben veranstaltete die Luitpold Grundschule in Mering eine "Projektwoche Plastikfrei", bei der Bürgermeister Mayer in der Bücherei Mering eine Lesung zum Thema Umwelt hielt.

    "Wir freuen uns, nach Corona wieder so viele Veranstaltungen anbieten zu können", sagt die Leiterin Christine Hieke. "Uns ist wichtig, dass die Leser sich wohlfühlen und die Atmosphäre offen und den Lesern zugewandt ist. Das war während dieser Zeit schwierig", fügt Frauke Niederhofer hinzu. Sie erzählen von nervigen Abstandsregelungen, Impfausweiskontrollen vor dem Eintreten und Aufenthaltsverboten. Was ihnen half, weiterhin für ihre Kunden attraktiv zu bleiben, war, immer die aktuellen Buchtrends im Eingangsbereich anzubieten. "Oft kommen die Gäste auch in die Bibliothek und wissen noch gar nicht, was sie lesen wollen. Dann bieten wir eine Beratung an und gehen zusammen mit den Kunden durch die Bücherregale und geben Lesetipps", erzählt sie. 

    Auch für die Leser der Friedberger Allgemeinen verraten sie ein paar Lesetipps. Frauke Niederhofer empfiehlt den Roman "Die Kinder sind Könige" von Delphine de Vigan. Christine Hieke, die als Krimi-Fan am liebsten auf Englisch und auf dem Tolino liest, schlägt die Bücher von Elizabeth George und Louise Penny vor. 

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