Mering: Aufzug defekt: Meringer Tafel muss vorübergehend schließen

Ein technischer Defekt bedeutet für Ingrid Engstle von der Meringer Tafel eine Katastrophe. Vor knapp zwei Wochen stellten die Helferinnen fest, dass der Lastenaufzug nicht funktionierte. Zuerst versuchte das Team noch, die Lieferungen selbst in die Ausgaberäume im ersten Stock zu schleppen. "Aber es ist einfach zu viel. Wir schaffen das nicht. Die Ehrenamtlichen sind zum Teil auch schon Senioren", sagt Ingrid Engstle. Die Entscheidung ist ihr sehr schwergefallen. 

Denn sie weiß, dass die Not bei den Menschen groß ist. Immer mehr sind darauf angewiesen, dass sie mit ihrem Berechtigungsausweis bei der Tafel günstige Lebensmittel einkaufen können. Rund 500 Bedürftige versorgt die Einrichtung in der Zettlerstraße mittlerweile, Tendenz steigend. "Was wir an Lebensmittel von den Supermärkten bekommen, reicht kaum noch. Wir sind froh um Spenden, mit denen wir Frischwaren zukaufen können", sagt Ingrid Engstle. Die Kundinnen und Kunden kommen aus Mering und Kissing, aber auch aus den kleinen Dörfern wie Merching, Schmiechen oder Steindorf. 

Reparatur des Aufzugs im Gebäude der Tafel erweist sich als schwierig

Normalerweise fährt das Team aus Ehrenamtlichen am Montag die Supermärkte ab und nimmt die Nahrungsmittel entgegen. Am Dienstag erfolgt dann die Ausgabe an die Kunden. Doch am Dienstag, 25. Juni, bleibt die Theke geschlossen. Dabei hat sich die Tafelleiterin sofort mit der Hausverwaltung in Verbindung gesetzt. 

"Es war wohl auch schon ein Techniker vor Ort, aber er konnte den Aufzug nicht in Gang setzen. Keiner weiß, woran es liegt", sagt Engstle. Nun soll ein Spezialist kommen und den Schaden beheben. "Ich hoffe sehr, dass es gelingt und dass wir die Woche drauf wieder öffnen können", erklärt die Meringerin. Sicher sei das allerdings nicht. Ihre Horrorvorstellung ist es, dass irgendein kompliziertes Ersatzteil benötigt wird, das lange Lieferzeiten hat. "Was wir dann machen sollen, weiß ich nicht", sagt die Leiterin der Tafel. 

Für sie ist die Absage auch ein organisatorischer Kraftakt. Sie muss alle Helferinnen und Helfer informieren sowie das Bürgernetz, das Waren für Bedürftige abholt, die nicht mehr mobil sind. Die Fahrer haben bereits eine Extratour gemacht, um den Supermärkten bescheid zu geben, die normalerweise spenden. Und Engstle hofft, dass es sich auch bei den Kundinnen und Kunden mit Berechtigungsausweis herumspricht.