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Merching: Eltern wollen Tempo 30 vor Merchinger Kita und starten Unterschriftenaktion

Merching

Eltern wollen Tempo 30 vor Merchinger Kita und starten Unterschriftenaktion

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    Tempo 30 wollen Eltern vor der Merchinger Kindertagesstätte.
    Tempo 30 wollen Eltern vor der Merchinger Kindertagesstätte. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Die Hauptstraße in Merching: Lastwagen donnern zur Hauptverkehrszeit die Straße entlang. Gerade die letzten Jahre hat der Verkehr deutlich zugenommen. Ein gefährlicher Weg. Fatalerweise verläuft er genau dort, wo für die Kinder der Weg in die Schule, aber vor allem für die Kleineren der Weg in die Krippe oder den Kindergarten führt.

    Geräumig ist der Gehweg nicht - vor allem im Abschnitt zwischen Rathaus und Sparkasse. Eine uneinsehbare Kurve liegt außerdem in unmittelbarer Nähe der Kindergarteneinfahrt. So kann ein Kind bei einem Sturz oder einer kleinen Unachtsamkeit auch einmal unfreiwillig auf der Straße landen. Genau das ist einer Merchinger Familie passiert: Das Kind stürzte mit dem Kopf voraus auf die Hauptstraße und blieb dort liegen. Glücklicherweise kam in dem Moment kein Fahrzeug vorbei - aber es hätte schrecklich enden können.

    Entsetzte Eltern in Merching lösen Initiative aus

    Die entsetzten Eltern wandten sich an den Elternbeirat des Kindergartens Merching - und dieser reagierte sofort: Elternbeiratsvorsitzende Kirstin Ulrich kontaktierte den Merchinger Landtagsabgeordneten Peter Tomaschko, sprach mit Bürgermeister Helmut Luichtl und initiierte eine Unterschriftensammlung, bei der alleine im Haus für Kinder Merching über 200 Stimmen gesammelt werden konnten. Die Forderungen: Tempolimit von 30 Stundenkilometer in der Hauptstraße vor der Kita, zum Schutz für die Kinder, aber auch aller anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Kindergartenleiterin Birgit Schrom begrüßt die Aktion. Viele Kinder müssen an der gefährlichen Hauptstraße, wo LKW mit einem Affenzahn vorbeirauschen schon einen guten Schutzengel gehabt haben, meint sie.

    Schrom erzählt, dass Bürgermeister Helmut Luichtl und auch sein Vorgänger Martin Walch mehrfach vergeblich versucht hatten, die Situation zu entschärfen. Das Problem: Die Hauptstraße ist eine Staatsstraße, also außerhalb des Entscheidungsbereiches der Gemeinde. Zudem liegt der Kindergarteneingang nicht direkt an der Hauptstraße - und damit war für die Behörden die Gefährdung bisher nicht gegeben.

    Landtagsabgeordneter Tomaschko macht sich für Tempolimit stark

    Gerade letzteres Argument überzeugt Landtagsabgeordneten Peter Tomaschko überhaupt nicht: Er selbst ist Vater von Zwillingen, die diese Einrichtung jahrelang besucht haben und kennt die Situation vor Ort. Tomaschko findet es bemerkenswert, dass die Elternvertretung so großes Engagement entwickelt, will es unterstützen und sieht deshalb als einfachstes und schnellstes Mittel eine sogenannte Verkehrsschau. Im Vorfeld gab es bereits eine Begehung, Mitte Juli werden nun aber neben den Merchinger Antragstellern auch die Vertreter des Straßenbauamts, der Unteren Verkehrsbehörde des Landratsamts und die Polizei anwesend sein.

    Selbst wenn dies im ersten Schritt kein Ergebnis bringen sollte, will sich Tomaschko in jedem Fall weiter dafür einsetzen und überlegen, wie man weitermachen könnte. Kirstin Ulrich berichtet auch, dass sie mit Bürgermeister Helmut Luichtl ein sehr konstruktives Gespräch geführt habe. Der Bürgermeister bestätigt, dass er mehrfach versucht hatte, eine Regelung mit den Behörden zu finden - aber er wiederholt ebenfalls, dass die Gesetzeslage und auch die Tatsache, dass es sich bei der Hauptstraße um eine Staatsstraße handelt, bisher keine Änderung ermöglichten.

    So hofft man in Merching auf den Ortstermin Mitte Juli. Ulrichs und Tomaschkos Wunsch war es, dass die Verkehrsschau zu einer Zeit durchgeführt wird, zu der möglichst viele Kinder gebracht oder abgeholt werden. Die vielen Unterschriften, die Kirstin Ulrich den zuständigen Behörden überreichen wird, sollen signalisieren, wie wichtig den Merchingern dieses Anliegen ist. Birgit Schroms Hoffnung ist es, dass wenigstens ein Schild angebracht werden kann, das die Autofahrer auf die Kinder aufmerksam macht: "Es darf nicht immer erst etwas Schlimmes passieren, bevor man reagiert", sagt sie.

    Wer diese Aktion unterstützen will, kann sich noch bis 14. Juli in der Bäckerei Storch, im Metzgerwagen von Familie Gelb, im Friseursalon Julia Pfannes, in der Metzgerei Eidelsburger und im Blumengeschäft Judith Berchtold in die Unterschriftenliste eintragen.

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