Ein Mammutprojekt geht in eine neue Runde: Fast zehn Millionen Euro wird die Erweiterung und Sanierung der Grund- und Mittelschule am Ende kosten. Die Tartanbahn ist bereits entfernt, und auch andere Vorbereitungen sind getroffen – höchste Zeit für den symbolischen Spatenstich, der auch tatsächlich der Auftakt zu der richtigen Baugrube war. Die Vorbereitungen dafür liefen schon lange. Und sie werden sich lohnen, wie die Beteiligten des Projektes sagen.
Kinder kommen aus Merching, Mering, Schmiechen und Steindorf
Bürgermeister Helmut Luichtl hatte für Zuschüsse persönlich mit dem Landtagsabgeordneten Peter Tomaschko beim bayerischen Finanzminister vorgesprochen, um das Projekt in trockene Tücher zu bekommen. Die Gemeinde muss natürlich in Vorleistung gehen – immerhin 5,4 Millionen Förderbeiträge sollen letztlich fließen.
Wichtig war die Zusammenarbeit, wie es heißt. Die Liste der Beteiligten ist lang: die Gemeinde, der Bauhof, die Schulfamilie, mit den Leiterinnen Corna Engelstätter und Daniela Ludwig, der Koordinatorin des Ganztags, Antje Homann, und den Mitgliedern des Schulverbands und die Bürgermeister aus Mering, Schmiechen und Steindorf. Schließlich kämen zwei Drittel der SchülerInnen, welche die Mittelschule Merching besuchen, aus Mering, stellte Georg Resch fest.
Zehn Millionen Euro – eine hohe Summe für Merching
Beim Spatenstich waren deshalb fast alle Projektbeteiligten dabei, auch Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinderats und des Planungsbüros. Wie schwungvoll der Bau vorangehen könnte, verriet die Klasse 6a ganz musikalisch mit ihrer Percussion-Einlage unter Leitung ihrer Lehrerin Gabi Kerler. Die Grundschüler der Klasse 3a setzten mit Lehrerin Gabriele Müller auf ein Frühlingslied, das gleichzeitig den Wunsch für ein günstiges (Bau)-Wetter beinhaltete. Bürgermeister Helmut Luichtl bedankte sich für die ausdrücklich „sehr, sehr gute Zusammenarbeit aller Beteiligten“.
Er stellte deutlich heraus, dass es zwar eine große Summe sei, die man als Gemeinde zu stemmen habe. Aber man sei sich auch im Schulverband einig, dass die Kosten nirgends besser angelegt seien als für die Bildung und Zukunft der Kinder. Auch Peter Tomaschko empfand den Anlass als Glückstag und eine Zukunftsinvestition: Er selbst und auch seine Söhne hatten sich an der Merchinger Schule wohlgefühlt. Deshalb nutzte er auch die Gelegenheit dem Lehrpersonal für die Arbeit zu danken. Er freue sich besonders, dass die Schule auch in Zukunft weiterhin ein toller Ort sei und die Kinder ihren Weg gehen könnten – vielleicht seien auch sie einmal an seiner Stelle oder der ihrer Lehrer, ermutigte er die Schülerinnen und Schüler.
Im Umbau wird Recycling-Beton verwendet
Architektin Sabine Vareille gab als Projektleiterin der Schulerweiterung und des Neubaus einen kleinen Ausblick: Bereits seit 20 Jahren betreut sie die Sanierung und Modernisierung des Schulhauses. Sie war übrigens selbst zwei Jahre als Grundschülerin an der Schule in Merching und fühlt sich aufgrund der langen Zeit an der Schule mittlerweile „sehr daheim“. Der Bedarf an Räumlichkeiten, Unterrichtstechnik und Ausstattung sei im Vergleich zu früher deutlich gestiegen: 2000 Quadratmeter Fläche, verteilt auf vier Stockwerke, die nun zu dem bestehenden Gebäude dazu kommen, bietet viel Potenzial.
Besonders betrifft dies die Räume für Naturwissenschaften, die bisher auf dem Standard der 60er-Jahre geblieben sind, und die Ganztagsbetreuung, deren Möglichkeiten sich dadurch erheblich erweitern. Es wurde darauf geachtet, dass die Räume variabel und nachhaltig zu nutzen sind: Der nordseitige Hang bringt natürliches Licht in das Untergeschoss. Über das Flachdach wird das Gebäude zentral belüftet, und weiterhin wird eine flächendeckende Fotovoltaikanlage genutzt. Auch die Bauweise ist zeitgemäß: Der Massivbau wird aus Recycling-Beton errichtet, damit kann Kies und Sand ersetzt werden.
Positiver Nebeneffekt ist bei Recycling-Beton zusätzlich, dass sich die Emissionen und die Abfälle deutlich verringern. Zwar würden die Schülerinnen und Schüler durch den Bau Einschränkungen haben, räumte die Architektin ein, aber: „Es wird sich lohnen“, versprach sie. Für Schulleiterin Corina Engelstätter ist die Schule schon jetzt schön – sie freut sich aber ungemein auf die Möglichkeiten der neuen Räume, um die Entfaltung jedes einzelnen Kindes zu gewährleisten. Denn sie würden auch Platz für neue pädagogische Perspektiven bieten. Architektin Sabine Vareille geht von einer Bauzeit von etwa zwei Jahren aus.