Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Aichach-Friedberg: Wenn Bus und Bahn zu teuer werden: ÖPNV-Beiträge auf dem Prüfstand

Landkreis Aichach-Friedberg

Wenn Bus und Bahn zu teuer werden: ÖPNV-Beiträge auf dem Prüfstand

    • |
    Seit über zwei Jahren fährt der Expressbus von Dasing nach Pasing. Doch das Angebot steht auf der Kippe.
    Seit über zwei Jahren fährt der Expressbus von Dasing nach Pasing. Doch das Angebot steht auf der Kippe. Foto: Marina Wagenpfeil (Archivbild)

    Über fünf Millionen investiert der Landkreis Aichach-Friedberg heuer in den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Und in den kommenden Jahren wird dieses Defizit noch weiter steigen. Der Kreisentwicklungsausschuss des Kreistags trat darum bei einigen Projekten auf die Bremse, zumal der finanzielle Aufwand teilweise in keinem Verhältnis zur Zahl der Fahrgäste steht. 

    • Schnellbus Dasing-Pasing. Dies betrifft zum Beispiel die bestehende MVV-Expresslinie von Dasing über Adelzhausen nach Pasing. Die Landkreise Aichach-Friedberg und Dachau haben den Betrieb in einer Zweckvereinbarung geregelt, die bis Ende Dezember 2025 läuft. Demnach schießt Aichach-Friedberg 30.000 Euro zu, die Gemeinden Dasing und Adelzhausen beteiligen sich mit jeweils 10.000 Euro.

    In Dachau wird derzeit an der Neuausschreibung der Linie ab 2026 gearbeitet. Bereits jetzt steht fest, dass die bisherige Co-Finanzierung durch das Wittelsbacher Land mit insgesamt 50.000 Euro nicht mehr auskömmlich sein wird. In

    Dem stehen allerdings bescheidene Nutzerzahlen gegenüber. Bei einer Fahrgastzählung im Herbst 2022 waren pro Werktag durchschnittlich 4,13 Personen aus dem Landkreis in Richtung München und 2,47 in Richtung Dasing unterwegs, am Wochenende waren es teilweise noch weniger. Den Vorschlag aus Aichach-Friedberg, den Bus nur noch von Montag bis Freitag zu den Pendlerzeiten morgens und abends fahren zu lassen, lehnte Dachau ab. 

    Aichach-Friedberg will nicht mehr als bisher bezahlen

    Dasing und Adelzhausen wiederum wollen aus haushaltspolitischen Gründen maximal jeweils 15.000 Euro bezahlen, sodass der Landkreis 120.000 Euro zu tragen hätte. Dies lehnte nun der Kreisentwicklungsausschuss aber ab. Das Angebot an Dachau lautet: die bisherigen 50.000 Euro oder nichts. 

    • Buslinie Aichach-Dachau. Der Landkreis Dachau hat angeboten, die MVV-Buslinie 704 von Dachau nach Erdweg ab Dezember 2024 bis Aichach zu verlängern. Im Stundentakt wäre dann eine direkte Verbindung zwischen Aichach und der S-Bahnlinie 2 möglich. Ab Dachau bestünde die Möglichkeit, während der Hauptverkehrszeit alle zehn Minuten nach München zu fahren.

    Autos mit AIC-Kennzeichen am Bahnhof Altomünster

    Nach einer Erhebung des Landkreises Dachau trägt fast die Hälfte der am Bahnhof Altomünster geparkten Fahrzeuge ein AIC-Kennzeichen. Zudem wurde in einer Bürgerbefragung des AVV zur Fortschreibung des Nahverkehrsplans aus dem Jahr 2022 mehrmals der Wunsch nach einer besseren Verbindung von Aichach nach Altomünster bzw. von Aichach nach München geäußert. Dem stehen allerdings Kosten von jährlich 200.000 Euro für den Landkreis Aichach-Friedberg gegenüber. Die Stadt

    • Bahnstrecke Aichach-Altomünster. Die AfD-Fraktion hat einen Antrag gestellt, wonach Landrat und Verwaltung sich "auf allen Ebenen für die Fortsetzung der Planungen für den Bau einer Eisenbahnstrecke zwischen Aichach und Altomünster" einsetzen sollten. Die AfD verspricht sich davon einen Anschluss des nördlichen Landkreises an den S-Bahn-Raum München, was zu einer erheblichen Steigerung der Attraktivität von Aichach und Umgebung als Standort für Wohnen und Dienstleistungen führen würde. Nicht zuletzt könnte die historisch enge Verbindung zwischen Aichach und Altomünster, die seit der Kreisgebietsreform gestört wurde, durch die Schienenanbindung wieder ihre natürliche Bedeutung zurückgewinnen, so die AfD.

    AfD unterliegt mit Antrag zum Bahnausbau

    Wie berichtet, war diese Streckenverlängerung auch Bestandteil eines Programms, mit dem der Freistaat den Bahnverkehr in der Metropolregion ausbauen will. Die Gutachter kamen allerdings zu dem Schluss, dass die Verlängerung der S2 von Altomünster bis Aichach aufgrund des Fehlens eines auskömmlichen Nutzen-Kosten-Verhältnisses nicht weiterfolgt werden solle. Im Kreisentwicklungsausschuss gab es darum eine klare Mehrheit gegen den Antrag. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden