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Landkreis Aichach-Friedberg: So kann man auch im Alter in den eigenen vier Wänden bleiben

Landkreis Aichach-Friedberg

So kann man auch im Alter in den eigenen vier Wänden bleiben

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    Das Wohnen im Alter ist auch im Landkreis Aichach-Friedberg ein wichtiges Thema.
    Das Wohnen im Alter ist auch im Landkreis Aichach-Friedberg ein wichtiges Thema. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

    Die Wohnungssuche ist schwierig, gerade in Großstädten. Auch und gerade für Senioren, die nicht mehr allzu mobil sind. Stichwort "Graue Wohnungsnot". Darunter versteht man den Mangel an altersgerechten Wohnungen zu sozial verträglichen Preisen. Auch im Landkreis Aichach-Friedberg könnte das ein echtes Problem werden. Denn für Bauherren ist die Lage hier nicht die beste. Dabei geht es nicht nur um hohe energetische Standards und die Zinsentwicklung.

    Laut der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) werden in zwanzig Jahren 37.300 Menschen im Landkreis zur Altersgruppe 67+ gehören - das sind rund 11.000 mehr als heute. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen, die das Pestel-Institut bundesweit erhoben hat. In zwanzig Jahren werden somit nach Berechnungen der Wissenschaftler 5900 seniorengerechte Wohnungen im Landkreis benötigt. Zahlen, die nicht ohne sind. Gerade auch mit Blick auf die derzeitige Situation am Bau.

    Öffentliche Mittel entscheidend beim seniorengerechten Bauen in Aichach-Friedberg

    "Wir tun, was wir können", versichert Günther Riebel, Vorstand der Baugenossenschaft Friedberg. "Es gibt aber einfach ein Delta zwischen dem, was wir leisten können, und dem eigentlichen Bedarf, was bezahlbare Wohnungen angeht." Grundsätzlich baut die

    Dabei gibt es für solche Maßnahmen Fördermittel von staatlicher Seite. Wer seine Immobilie altersgerecht ausstattet, kann bezuschusst werden. Genauso wie der soziale Wohnungsbau an sich gefördert wird. Das ist auch dringend erforderlich, wie Robert Englmeier von der Baugenossenschaft Aichach erklärt. "Wenn wir keine öffentlichen Mittel über die Einkommensorientierte Förderung hätten, könnten wir nicht bauen." Grund seien die hohen Baukosten, die Zinslast sowie sehr hohe energetische Standards. Man sei dann schnell bei Quadratmeterpreisen von 20 Euro aufwärts. Bei einer Förderung liegen diese bei rund zwölf Euro, von denen der Mieter jedoch die Hälfte erstattet bekommt. 

    Frühzeitige Planung für Wohnzukunft in Aichach-Friedberg wichtig

    Dabei ist die Finanzierung in einem solchen Fall gut möglich, sagt Riebel. "Das Fördergeld reicht vom Volumen her aus, damit kann man sich arrangieren." Das Problem liegt im sozialen Wohnungsbau woanders. Es braucht nämlich erst einmal die Grundstücke. "Hier liegt der Schlüssel, weil wir diese nicht kaufen können. Es wäre daher gut, wenn für den sozialen Wohnungsbau von öffentlicher Seite Grundstücke zu günstigen Kondition in Erbbaupacht zur Verfügung gestellt werden könnten."

    Aber es gibt natürlich auch noch eine andere Möglichkeit als einen Umzug, der im Alter ohnehin oft schwierig ist. "Ich kenne viele Menschen, die ihre Immobilie umgerüstet haben", weiß Dasings Seniorenbeauftragter Dieter Reif zu berichten. Und auch Ingrid Hafner-Eichner hält das für sehr wichtig. Sie ist beim Landratsamt für die Themen Senioren, Pflege und Menschen mit Behinderung zuständig. "Die Menschen müssen früher an später denken." Einen Plattformlift einzubauen, könne man sich beispielsweise unter Umständen später im Leben nicht mehr leisten. "Man sollte die Situation frühzeitig planen." 

    Baugenossenschaften Aichach und Friedberg gehen auf Mieter zu

    Sowohl bei der Baugenossenschaft Aichach als auch in Friedberg ist man übrigens ebenfalls offen für Renovierungen, um das Leben für Senioren zu erleichtern. "Wenn jemand eine altersgerechte Ausstattung im Bad braucht, unterstützen wir möglichst auch unsere Mieter", unterstreicht Englmeier. Der Mietpreis müsse lediglich etwas angepasst werden. "Aber das bleibt dann alles im Rahmen." Falls eine Aufzuglösung nicht möglich ist, versucht man in Friedberg andere Lösungen zu finden. "Die betreffende Person kann dann so bald wie möglich innerhalb des Quartiers wechseln", sagt Riebel.

    Ingrid Hafner-Eichner setzt für die Zukunft darauf, dass sich der Gesamtbestand der verfügbaren Wohnungen quasi "automatisch" ändert. "Es wird ja schon barrierefrei gebaut. Also wird sich die Zahl entsprechender Wohnungen zwangsläufig erhöhen." Aber ob das angesichts der demografischen Entwicklung reicht, könne sie nicht sagen. 

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