Seit 1965 hilft die Kartei der Not unverschuldet in Not geratenen Menschen in der Region. Das Jahr 2024 stand dabei auch unter dem Eindruck der Hochwasserkatastrophe, die den Landkreis Aichach-Friedberg und die Menschen, die hier leben, schwer getroffen hat. Das Hilfswerk der Mediengruppe Pressedruck hat hier unterstützen können – und gleichzeitig aus dem Wittelsbacher Land viel Hilfe erfahren.
Im Landkreis konnten 2024 fast 125 Hilfeanfragen unterstützt werden – 35 aus der nördlichen, 88 aus der südlichen Hälfte des Kreises. Insgesamt half die Kartei der Not dort mit über 161.000 Euro fast 500 Personen, davon knapp 150 Kindern.
Die Hilfsbereitschaft der Menschen im Wittelsbacher Land war ebenfalls groß. Spenden erhielt die Kartei der Not von über 1200 Spendern mit insgesamt 171.000 Euro. 52.000 Euro wurden aus der nördlichen Hälfte des Landkreises gespendet, 119.000 aus der südlichen.
Die Bandbreite der Lebenslagen, in welcher die Stiftung unterstützen konnte, ist breit. Während des Hochwassers half die Kartei der Not vielen Menschen im Landkreis. Aus dem Verbreitungsgebiet der Aichacher Nachrichten kamen zwölf Anträge, für die insgesamt rund 28.000 Euro an Hilfe flossen. Aus dem Bereich der Friedberger Allgemeinen kamen 31 Anträge, für die das Hilfswerk rund 80.000 Euro ausbezahlte.
Kartei der Not hilft vielen Familien mit Kindern in Aichach-Friedberg
Aber auch die Notfallhilfen waren von den Beratungsstellen wieder gefragt, Schulen, aber auch die Caritas und die Diakonie erhielten eine Barkasse mit 500 Euro, mit der sie notfallmäßig aushelfen können, etwa für Mittagessen oder Schulsachen.
Ein wichtiger Bereich ist stets die Unterstützung von Familien. Im Verbreitungsgebiet der Aichacher Nachrichten kamen Hilfeanfragen in 15 Fällen aus Familien mit insgesamt 38 Kindern. In vier Fällen ging eine Beihilfe an von Behinderung betroffene Familien, um zum Beispiel einen Ausflug oder Zoobesuch unternehmen zu können, denn sehr oft reicht hierfür das Geld nicht aus.
Im Verbreitungsgebiet der Friedberger Allgemeinen kamen Hilfeanfragen in 23 Fällen aus Familien mit insgesamt 42 betroffenen Kindern. In zehn Fällen im gesamten Landkreis war eine chronische Krankheit oder Behinderung zu bewältigen.
Wohnen ist ein wichtiges Thema für die Kartei der Not
Insgesamt 81 Kinder konnte die Kartei der Not dieses Jahr im Raum Friedberg unterstützen, damit sie an einer Klassenfahrt teilnehmen oder als Heimkinder an einer Freizeit oder auch Klassenfahrt teilnehmen konnten.
Im Raum Aichach wurde das Projekt „Pakete gegen Armut im Alter“, das bedürftigen und nicht mobilen Senioren Lebensmittelpakete nach Hause bringt, wieder von der Kartei der Not unterstützt. Über 55 bedürftige Senioren wurden mit den Paketen beliefert.
Großer Bedarf herrschte ebenfalls beim Thema Wohnen. So half die Stiftung bei den Energie- und Nebenkosten sowie Mietzahlungen, um zu verhindern, dass Menschen ihre Wohnung verlieren oder ohne Strom und Heizung sind. Oft war Hilfe beim Umzug in eine günstigere Wohnung nötig oder Einrichtung wie eine Kochmöglichkeit, ein Kühlschrank, Herd oder ein Bett mit Matratze nötig.
Oliver Jaschek, der 2024 die Geschäftsführung des Leserhilfswerks übernommen hat, ist beeindruckt von der erfahrenen Unterstützung. „Wir sind unglaublich froh und dankbar über die vielen Spenden, die dieses Jahr eingegangen sind. Denn die Hilfe, die wir leisten mussten, war nicht ohne. Zum einen die Hochwasserkatastrophe, aber auch die allgemeine Lage haben unsere Hilfeleistungen in die Höhe schnellen lassen.“
Viele Vereine, Organisationen, aber auch Privatleute aus dem Wittelsbacher Land unterstützen das Hilfswerk. In Aichach gingen zum Beispiel 4000 Euro als Erlös aus dem 18. Neujahrskonzert ein. Die Summe, die insgesamt zusammengekommen ist, steigt damit auf 64.000 Euro.
Sparkasse und Lions aus Aichach-Friedberg spenden für Kartei der Not
300 Euro kamen von der Strickgruppe „handgstrickt“ in Todtenweis, die Socken für den guten Zweck verkaufte. Anneliese Kaiser aus Todtenweis bat beim Fest zu ihrem 90. Geburtstag um Spenden, so kamen 505 Euro zusammen.
3000 Euro kamen von der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen für die Hochwasserhilfe. 500 Euro gab die Singrunde Todtenweis, gesammelt beim Weihnachtskonzert.
Der Friedberger Standort der Energiehaus Deutschland B2B GmbH, spendete 5000 Euro für die Hochwasserhilfe. Seit langem unterstützt der Lions Club Friedberg die Stiftung; aus dem Verkauf des Adventskalenders gab es 1000 Euro.
Die Malerin Monika Mendat versteigerte bei der Eröffnung des neuen Redaktionsbüros in der Friedberger Schmiedgasse ein Bild für die Kartei der Not; Bürgermeister Roland Eichmann erwarb es. 375 Euro gingen so ein.
Der Förderverein Sozialstation Friedberg organisierte eine Kaffee-Bar im Oldtimer am Wochenmarkt. Die Hochwasserhilfe der Kartei der Not erhielt dadurch 2000 Euro.
Oilver Jaschek sagt: „Man merkt die Solidarität hier in der Region für die Region und das ist ein tolles Gefühl.“
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden