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Kommentar: Sanierung der Archivgalerie: Teilhabe am Leben muss Vorrang haben

Kommentar

Sanierung der Archivgalerie: Teilhabe am Leben muss Vorrang haben

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    In der Archivgalerie fehlt der Aufzug. Im Hochparterre ist für Menschen mit Gehbehinderung Schluss.
    In der Archivgalerie fehlt der Aufzug. Im Hochparterre ist für Menschen mit Gehbehinderung Schluss. Foto: Ute Krogull (Archivbild)

    Mit der Inklusion hat die Stadt Friedberg bekanntlich so ihre Probleme. Gehbehinderte haben keine Chance, ohne fremde Hilfe ins Trauungszimmer oder in den Sitzungsaal des Rathauses zu kommen. Wer im Rollstuhl oder mit dem Rollator am Marienplatz Eis essen will, muss auf holprigem Pflaster einen Umweg um den ganzen Brunnen herum auf sich nehmen. Beim behindertengerechten Ausbau der Kreuzung Münchner Straße/Aichacher Straße/Ludwig- und Herrgottsruhstraße sorgten die taktilen Streifen, an denen sich blinde und sehbehinderte Menschen beim Überqueren der Straßen orientieren können, wegen ihrer Rutschgefahr für Kritik. Die Fehlentscheidungen und Fehlplanungen bei der Neugestaltung der Bahnhofstraße sind ohnehin ein Kapitel für sich. 

    Bei der Sanierung der Archivgalerie hätte die Stadt die Chance gehabt, Barrierefreiheit aus einem Guss zu schaffen. Stattdessen wurde nur eine Rampe ins Hochparterre betoniert und der Einbau eines Aufzugs ins Obergeschoss hintangestellt - mit dem Erfolg, dass jetzt, nach Abschluss der Arbeiten, in dem Gebäude wieder herumgerissen werden muss. Die Anforderungen des Denkmalschutzes machen das Projekt nicht einfacher.

    Immer mehr alte Menschen leben in Friedberg

    Klar ist nur eines: Weder der Denkmalschutz noch eine Teeküche noch die Nutzbarkeit des Archivhofs für Veranstaltungen sind wichtiger als die Inklusion. In einer Stadt wie Friedberg, in der immer mehr alte und oft in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen leben, muss die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben Vorrang haben. 

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