Diese Woche stand im Landkreis Aichach-Friedberg ganz im Zeichen des Einzelhandels. Dabei gab es eine gute und eine schlechte Nachricht. Zunächst freuten sich am Montag die Geschäfte und deren Mitarbeiter über die lang ersehnte Wiedereröffnung. Wenig erfreulich ist dagegen die Tatsache, dass die Friedberger Innenstadt mit der Frego-Reinigung und dem Drogeriemarkt Müller aller Voraussicht nach Ende der Jahres wichtige Stützen verliert. Wie kann es weitergehen?
Das Problem ist nicht neu, bereits 2019 kündigte die Drogeriekette an, die Ludwigstraße verlassen zu wollen. Sinkende Umsatzzahlen machten diesen Schritt notwendig. Mittelfristig wäre die Außenstelle ohnehin dem geplanten modernen Neubau in Lechhausen zum Opfer gefallen. Friedberg ist attraktiv für Inhaber kleiner Geschäfte - jedoch nicht für Filialisten.
Auch im Meringer Zentrum hat der Einzelhandel zu kämpfen. Das Kundenverhalten hat sich im Zeitalter der Digitalisierung verändert. Große Märkte an den Verkehrsachsen werden immer beliebter, und das Internet ist für die Einzelhändler ein zusätzlicher Kontrahent.
Kommunen müssen Einzelhandel nicht nur in Mering stärken
Zwar haben die heimischen Einzelhändler digital nachgerüstet und waren im Lockdown sehr kreativ, doch der Strukturwandel in Verbindung mit der Corona-Pandemie wiegt schwer. Allein wird der Einzelhandel nicht überleben können. Die Kommunen sind gefragt. Mering hat nun reagiert und Experten beauftragt. Diese sollen Wege aufzeigen, wie das Zentrum der Marktgemeinde gestärkt werden kann. Auch Friedberg hat eine sehr rührige City-Managerin und will 2022 eine Strategie zur Stärkung des Einzelhandels und der Gastronomie entwickeln. Der Umbau der Bahnhofstraße soll ebenfalls helfen, die Innenstadt attraktiver zu machen - für Kunden und Einzelhändler.
Reichen diese Maßnahmen aus oder sterben die Innenstädte in Aichach-Friedberg langsam aus? Diese Frage wird am Ende der Kunde beantworten - es braucht Unterstützung von allen Seiten.
Lesen Sie dazu auch den Artikel: Jetzt also doch: Drogeriemarkt Müller muss vermutlich Ende des Jahres schließen