Wer behauptet, dass sich Bio-Bauern und konventionelle Landwirte bei Themen rund um die Zukunft der Bauernschaft immer einig sind, betritt verdammt dünnes Eis. Die Interessen beider Lager liegen einfach zu weit auseinander, als ob eine gemeinsame Agenda in allen Punkten möglich wäre. Oft bleibt da nicht viel Konsens übrig, doch auf einen Reizpunkt ist Verlass: der versprochene Bürokratieabbau, der einfach nicht kommen will.
Wenn der Bauer nicht mehr weiß, wann er pflügen darf und ob er zu viel Gülle ausbringt oder wie oft er die Nährstoffwerte seines Ackers prüfen und ans Amt schicken muss, liegt etwas im Argen. Der schiere Zeitaufwand und die Komplexität der zu verrichtenden bürokratischen Vorgaben machen offensichtlich jedem Landwirt zu schaffen. Egal ob ökologisch, konventionell, mit Tierhaltung oder reinem Ackerbau. Wenn sich die kommende Regierung hier nichts einfallen lässt, sind die nächsten Proteste vorprogrammiert.
Denn offensichtlich war das aufgeblähte Bürokratiemonster mit einer der Hauptauslöser für die vergangenen Demonstrationen und wird dies auch bleiben, wenn die Strukturen nicht grundlegend vereinfacht und reduziert werden. Zukünftige Hofaufgaben lassen sich durch Anpassungen in diesem Bereich wohl kaum einfacher verhinder. Der Grundstimmung unter den Landwirten schadet ein schneller Abbau sicherlich auch nicht. Solch eine Chance darf nicht ungenutzt bleiben und kann, wenn richtig angepackt, den Ruf der Politik wie auch den der Landwirtschaft nachhaltig verbessern.
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